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Derby gegen Ried: Vorwärts feiert das "Spiel des Jahres" gleich zum Auftakt

Von Gerald Winterleitner, 27. Juli 2018, 00:04 Uhr
Derby gegen Ried: Vorwärts feiert das "Spiel des Jahres" gleich zum Auftakt
Szene aus dem bislang letzten Bundesliga-Duell gegen Ried auf Steyrer Boden: Daniel Madlehner (vorne) gegen Wolfgang Hacker. Vorwärts gewann durch zwei Tore von Nikica Pavlek am 20. März 1999 mit 2:0. Bild: APA

STEYR. Die Innviertler sind heute klarer Favorit, die Rot-Weißen haben aber 4000 Fans im Rücken.

Einen Sieger gibt es bereits vor dem Bundesliga-Derbyschlager zwischen dem SK Vorwärts Steyr und der SV Ried heute um 19 Uhr: Patrick Maier, Kassier der Rot-Weißen, darf sich die Hände reiben. Rund 4000 Fans werden im Stadion an der Volkssstraße erwartet, wenn Vorwärts erstmals seit Herbst 1999 wieder ein Bundesligaspiel bestreitet.

"Einen schöneren Auftakt als dieses Derby gegen Ried gibt es kaum", sagt Gerald Scheiblehner. Der Trainer der Rot-Weißen, der dem Verein und seinen Fans mit schnörkelloser Handschrift neues Selbstbewusstsein geschenkt hat, hofft auf ein volles Haus. Den Ried-Profis soll schon auf den Rängen ein heißer Tanz bereitet werden, auf dem Spielfeld wollen die Steyrer nicht nur mit Kampf und Leidenschaft punkten: "Die Jungs müssen taktisch klug spielen und zeigen, dass sie zurecht in dieser Liga sind." Die Spieler seien zwar viele Fans gewohnt, diese heute zu erwartende Kulisse sei für sie aber garantiert Neuland.

Nach acht Siegen in Serie, teils unter großem Druck, sei seine Elf aber gereift und bereit für neue Herausforderungen. "Aber heute liegt der Druck klar auf Seiten der Rieder", sagt Scheiblehner, "sie müssen gewinnen, uns genügt ein Punkt." Die Innviertler seien von der Qualität des Kaders – das Budget der Rieder ist mit rund vier Millionen etwa viermal so hoch wie jenes der Steyrer – deutlich über Vorwärts zu stellen. "Schade, dass sie den Aufstieg verpasst haben. Diese Mannschaft hat eigentlich nichts in der 2. Liga verloren. Aber es ist jetzt natürlich schön, gegen sie spielen zu dürfen."

Das bislang letzte Bundesliga-Duell auf Steyrer Boden entschied der SKV nach zwei Toren von "Zaubermaus" Nikica Pavlek am 20. März 1999 übrigens mit 2:0 für sich, auswärts folgte am 15. Mai einen 0:1-Niederlage. Zwei Wochen später besiegelte ein 0:2 gegen den LASK endgültig den Abschied aus der höchsten Spielklasse.

Derby gegen Ried: Vorwärts feiert das "Spiel des Jahres" gleich zum Auftakt
Szene aus dem bislang letzten Bundesliga-Duell gegen Ried auf Steyrer Boden: Daniel Madlehner (vorne) gegen Wolfgang Hacker. Vorwärts gewann durch zwei Tore von Nikica Pavlek am 20. März 1999 mit 2:0. Am 15. Mai folgte auswärts eine 0:1-Niederlage: hier Maciej Sliwowski gegen Slobodan Grubor (liegend). (APA, Petuely) Bild: OON

 Am 15. Mai 1999 folgte auswärts eine 0:1-Niederlage: hier Maciej Sliwowski gegen Slobodan Grubor (liegend).

"Ein Freudentag": Amstetten startet daheim gegen FAC

Sportliches Neuland betritt SKU Amstetten am Sonntag um 10.30 Uhr: Das Heimspiel gegen den FAC ist der erste Auftritt der Mostviertler im heimischen Profifußball. Das Saisonziel lautet "nur nicht absteigen". Die Euphorie in Amstetten ist allerdings groß.

"Wir haben im Frühjahr daheim nur zwei Tore erhalten, im Vorjahr genau zwei Heimspiele verloren", sagt Trainer Robert Weinstabl. Er vertraut auch eine Liga höher auf die Heimstärke seiner Elf, auch wenn der FAC den Vorteil der Bundesliga-Erfahrung habe. "Für uns wird es ein Lernprozess, wir sind ja fast ein reines Amateurteam."

Dass seine Spieler noch am Cup-Aus knabbern würden, glaubt Weinstabl nicht: "Niederlagen können stärker machen. Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft."

Nachgefragt: Was trauen Steyrer den Rot-Weißen zu?

"Schön, dass Vorwärts wieder in der 2. Liga spielt. Spielerisch können sie es packen, finanziell könnten Probleme auftreten." - Sighard Weber, Steyr

"Ich wohne hier in Steyr und habe gewissen Heimatbezug. Ich bin mir ganz sicher, dass Vorwärts gegen Ried gewinnt." - Tobias Knessl, Lehrling aus Steyr

"Mein Vater ist selbst seit vielen Jahren beim SK Vorwärts Steyr aktiv. Natürlich hoffe ich auf den Sieg seiner Mannschaft. Ich drücke den Rot-Weißen jedenfalls die Daumen." - Florian Sandmayr, Schüler aus Steyr

"Ich interessiere mich selbst weniger für Fußball, aber als Steyrerin ist es selbstverständlich, dass ich zu Vorwärts halte." - Nicole H., Steyr

"Also ich würde es dem Verein und der Stadt wünschen, ihre Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben. Das würde sicher auch touristisch etwas bringen." - Erich Patzelt, Pensionist aus Steyr

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