Ein Forstarbeiter, der den Wald vor lauter Bäumen sah
MOLLN. Altbürgermeister Erich Dirngrabner starb am 19. Jänner im 84, Lebensjahr.
Das Foto auf dem Partezettel zeigt ihn mitten im Wald mit dem Zappel in der Hand. Als Zentralbetriebsrat bei den Bundesforsten (ÖBf) begann gleichzeitig auch die Laufbahn des Mollner Altbürgermeisters und Landtagsabgeordneten a.D. Erich Dirngrabner bei der SPÖ, deren Kirchdorfer Bezirksobmann er 1971 wurde. Als langjähriger Obmann des Mollner Pensionistenverbandes interessierten ihn nicht nur angemessene Rentenerhöhungen jedes Jahr, die Gedanken des einstigen Waldarbeiters wuchsen auch als Ruheständler über die Baumgrenze hinaus. Der Senior deklarierte sich für den globalisierungskritischen Verein "Attac", der sich gerechten Welthandel, Klimaschutz und gegen Steuerflucht einsetzt, auf dessen Website öffentlich als Unterstützer.
Dirngrabners Positionen – nicht nur die als Landtagsabgeordneter und Gewerkschafter auf Bundesebene – erlaubten es ihm, mit den höchsten Politik- und Wirtschaftskreisen wie mit dem Ex-Finanzminister und Industriellen Hannes Androsch das "Du-Wort" zu pflegen. Dirngrabner lieh sein Ohr insbesondere den "kleinen Leuten", die sich in seinen Sprechstunden scharten und für deren Anliegen er intervenierte und eine gesetzlich gangbare Lösung suchte. In Molln ist das Nationalparkzentrum schon deshalb ein Denkmal, weil er es seinerzeit bereits als Holzbau durchgesetzt hatte und die Bäume dafür nach dem Mond im Christmonat schlägern ließ.
Das Requiem für Dirngrabner, der am 19. Jänner im 84. Lebensjahr verstarb, findet am 3. Februar um 10 Uhr in der Wallfahrtskirche Frauenstein statt.