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Kremsmünsters Traditionsschuhhaus durchwandert Talsohle der Insolvenz

Von Hannes Fehringer, 30. Juli 2024, 06:26 Uhr
Thomas Blaha will sich weiter für Kunden die Schuhsohlen ablaufen.
Bild: Betrieb/Blaha

KREMSMÜNSTER. Thomas Blaha will den elterlichen Betrieb des alteingesessenen Schuhgeschäfts weiterführen, aber mit weniger Schulden.

Der Ururgroßvater fuhr als Schuster auf der Stör noch zu den Höfen, Felder und Äcker hinaus, um das Schuhwerk der Bauern zu flicken. Das Handwerk wird Generationen später noch immer im Schuhhaus Peterseil in Kremsmünster hochgehalten: Heutzutage würden in der Werkstatt "im Sinne der Nachhaltigkeit", wie Thomas Blaha sagt, noch immer Lederrisse an Stiefeln genäht und lose Sohlen wieder angeklebt.

Nur: Das Geschäft muss unter vorhandenen Erschwernissen auf Dauer scheitern. Mit der Übernahme des alteingesessenen Schuhgeschäfts in Kremsmünster im Jahr 1990 hatten sich Blahas Eltern Georg und Christine Blaha gezwungenermaßen auch hohe Verbindlichkeiten des Firmengründers aufgehalst. Die Zentnerlast drückte dann die Jahre hindurch auf das Unternehmen, konnten sich die Blahas noch so bemühen, Qualitätsware von europäischen und heimischen Erzeugern von Birkenstock bis Waldviertler zu verkaufen und der Kundschaft überall zu helfen, wo sie der Schuh drückte. "Wir wollen auch weiterhin nur beste Qualität von regionaler Herkunft anbieten", sagt Thomas Blaha. Wenn ihn die 37 Gläubiger lassen: Denn vor der Geschäftsübergabe war ein Schnitt für seine Eltern unerlässlich, die beide als Gesellschafter bürgerlichen Rechtes bei einem Passivastand von 1,115.800 Euro am Landesgericht Steyr einen Insolvenzantrag stellten. Den Verbindlichkeiten stünde als Aktiva das Liegenschaftsvermögen gegenüber. Insolvenzverwalter Gerwin Freilinger muss sich einen Überblick verschaffen, kann erst in ein paar Tagen eine Aussage treffen. Hoffnung gibt, dass das traditionsreiche Schuhhaus operativ tiefschwarze Zahlen schreibt und gut wirtschaftet. Blaha will bei dem eingereichten Sanierungsplan nur einen der derzeit sieben Mitarbeiter entlassen: sich selbst, wenn er als Chef die Nachfolge von seinen Eltern antreten kann.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer

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1  Kommentar
1  Kommentar
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watergate2000 (1.516 Kommentare)
am 30.07.2024 15:34

Nichts gegen Peterseil, aber was soll die Werbung?
Wenn Verbindlichkeiten von 1990 nicht abbezahlt sind, dann hat man wohl zu viel raus genommen aus der Firma, zumal sie operativ ja scheinbar tief schwarze Zahlen schreibt!

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