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Warum Corona die Geburtenrate einknicken ließ

Von nachrichten.at, 24. Oktober 2024, 17:23 Uhr

WIEN. Eine neue Analyse zu Geburtenraten liefert Ergebnisse über Gründe, warum im Lauf der Pandemie weniger Kinder geboren wurden.

Im historischen Vergleich ist die Corona-Pandemie eine Besonderheit. Das gilt auch im Hinblick auf den Einfluss auf die Fertilitätsrate, wie eine aktuelle Untersuchung des Vienna Institute of Demography der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ergeben hat: "Aus Studien zur Spanischen Grippe wissen wir zum Beispiel, dass zu Beginn der Krankheitswelle ein starker Rückgang verzeichnet wurde und gegen Ende eine Erholung. Das ist typisch für solche Zäsuren", sagt einer der Autoren, Tomá Sobotka.

Dieser Trend hat sich zunächst auch neun Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 gezeigt, als die Zahl der Geburten ebenfalls zurückgingen. Aber schon kurz darauf kam es überraschenderweise zu einer leichten Erholung, die auf sehr niedrigem Niveau blieb: So kamen im Jahr 2020 in Österreich insgesamt 83.603 Babys auf die Welt, ein Jahr später bereits wieder 86.078 (Quelle: Statistik Austria). Danach knickte die Geburtenrate wieder ein, wie Maria Winkler-Dworak, ÖAW-Wissenschafterin sagt: "Zwischen November 2021 und Oktober 2022 sind die Geburtenraten in fast allen Ländern gesunken, auch bei uns in Österreich." Bundesweit kamen infolgedessen in diesem Jahr 82.627 Kinder auf die Welt (Entwicklung in OÖ siehe Grafik). Die Gesamtfertilitätsrate – also die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau – fiel von 1,51 Geburten pro Frau im November 2021 auf 1,42 im Oktober 2022.

"Cocooning-Effekt"

"Das unterschiedliche Muster der Raten während der Pandemie hat uns besonders überrascht", so Winkler-Dworak. Vor allem in den skandinavischen Ländern, aber auch in Deutschland und in Österreich waren die Geburtenraten im Jahr 2021 zunächst doch höher als erwartet. Grund sei der "Cocooning-Effekt" gewesen: "Durch die politischen Covid-Maßnahmen haben die Menschen mehr Zeit zu Hause verbracht – in finanziell stabilen Haushalten kann dies für Paare ein guter Zeitpunkt für die weitere Kinderplanung gewesen sein", sagt die Forscherin.

Das beobachtete Muster habe sich aber auch nur in jenen Ländern gezeigt, die ein besseres Sozialsystem aufweisen. Mit dem Auslaufen der Maßnahmen sei dann der Cocooning-Effekt auch wieder verschwunden, die Fertilitätsraten haben sich dem langfristigen Trend wieder angenähert.

Arbeitsmarkt und Inflation

Die Wissenschafter untersuchten mögliche Faktoren für das anhaltende Geburten-Minus: Zum einen spielt die ökonomische Unsicherheit eine zentrale Rolle: "Der Arbeitsmarkt hat sich nach den Einbrüchen zu Beginn der Pandemie erholt, was steigende Geburtenraten fördert. Allerdings ist durch Verwerfungen in den Lieferketten auch die Inflation gestiegen, was den positiven Effekt dämpft", so Winkler-Dworak. Auch das Timing der Impfprogramme in den Ländern sei mit einem temporären Rückgang der Geburtenraten neun Monate später assoziiert. Insgesamt lasse sich aus den Zahlen ableiten, dass viele Frauen ihren Kinderwunsch kurzzeitig aufgeschoben hätten, bis sie vollständig geimpft waren. Dabei unterstreichen die Forschenden, "dass die Impfungen selbst keinen negativen Einfluss auf die Geburtenraten hatten". Der allgemeine Abwärtstrend hält übrigens an: 2023 betrug die Gesamtfertilitätsrate 1,32.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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honkey (14.024 Kommentare)
am 25.10.2024 08:02

Ich denke mal, die eine "Armlänge" ist schuld.

muhaha

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Zaungast_17 (26.803 Kommentare)
am 24.10.2024 21:13

Der Egoismus hat auch zugenommen….

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tulipa (3.647 Kommentare)
am 24.10.2024 20:15

Der Anspruch an Eltern (von der Gesellschaft und auch von sich selbst) ist unglaublich hoch geworden, was die Kindererziehung betrifft. Sichere Wohn- und finanzielle Verhältnisse, Betreuung rund um die Uhr, bis weit in die Teenie-Jahre hinein, kein lautes Wort (schlechte Erziehung!) oder gar vielleicht mal ein Tapperl auf den Po (böse, kriminelle Eltern!), dazu der Druck, dass beide Elternteile möglichst durchgehend berufstätig sein sollen, damit man sich die schicke Wohnung / das eigene Haus, 2 Autos (mindestens ein riesengroßes), 3 x /Jahr Urlaub, die neueste Elektronik und Mode auch leisten kann. Daneben muss man auch noch ein abwechslungsreiches Sozialleben mit vielen Freunden, Sport und Unternehmungen (jeder freie Halbtags muss ausgenutzt werden!). Kein Wunder, dass viele junge Leute keine Zeit und Energie für mehrere Kids aufbringen.

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angerba (2.205 Kommentare)
am 24.10.2024 21:41

Ganz richtig! Wir wollten früher einfach eine Familie gründen und alles andere war nicht so wichtig! Irgendwie tun mir die Jungen heutzutage leid! Man erwartet offenbar Perfektion in allen Belangen! Kein Wunder, dass so viele Psychiater benötigt werden!

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Zeitungstudierer (6.181 Kommentare)
am 24.10.2024 18:01

Corona und die Inflation sollen also schuld sein an diesen wenigen Geburten.
Warum bekommen dann unsere lieben Gäste aus dem Ausland noch immer so viele Kinder?
Die Inflation oder Corona kann es anscheinend nicht sein, denn diese Menschen waren auch von Corona/Inflation betroffen, teilweise heftiger als wir.
Das Geld kann es auch nicht sein, den Geld haben sie meistens auch weniger.

Vielleicht liegt es ganz einfach an der Bequemlichkeit und an der Einstellung zur Familie.
Kinder zu gebären ist mit schmerzen und Verzicht verbunden.
Auch Kinder groß zu ziehen und auch zu erziehen ist mit persönlichem Aufwand an Zeit, Mühe und Geld verbunden.
Anscheinend scheuen die jungen Menschen genau diesen Aufwand an Zeit, Geld und dadurch den Verzicht auf Wohlstand.
Leider wird der Sozialstaat (Pensionen, Krankenkasse, Facharbeiter, usw.)durch diese Einstellung zukünftig ein großes Problem bekommen, den auf Dauer werden wir die jungen Leute aus dem Ausland (Migration) nicht importieren können.

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duffman (510 Kommentare)
am 25.10.2024 09:56

Ohne Kinder lebt es sich besser - sagen viele die ich kenne.
Der Rechtsruck, der Fokus auf Neoliberale Wirtschaft macht es nicht besser. Die soziale Zeit ist vorbei. Kinderreichen Familien will man das Geld kürzen ( also den Ausländern ..)

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gsoellradl (109 Kommentare)
am 24.10.2024 17:41

interessant, es werden schon wieder Kommentare gelöscht...

Ich habe nur geschrieben: Wenn man den Elefant im Raum nicht sehen will, dann wird man ihn auch nicht sehen...

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Zaungast_17 (26.803 Kommentare)
am 24.10.2024 21:20

Es sind tatsächlich zwei verschiedene Artikel

https://www.nachrichten.at/meine-welt/gesundheit/studie-teuerung-fuehrte-gegen-ende-der-pandemie-zu-geburten-minus%3Bart114,3994631#kommentarArt__outer

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StevieRayVaughan (4.934 Kommentare)
am 25.10.2024 08:14

Klar, ein "Fressen" für die Schwurbler...

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Gabriel_ (4.291 Kommentare)
am 25.10.2024 10:34

Und Stevie, wiedermal, mitten drin 😉

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