Weil sich Gesetze blockieren: Sperre der "Todesstiege"
MAUTHAUSEN. Die 186 Stufen der "Todesstiege" zählen zu den berührendsten Stationen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Seit eineinhalb Jahren ist dieser Teil der Gedenkstätte jedoch für Besucher gesperrt.
Haftungsrecht und Denkmalschutzgesetz blockieren sich hier gegenseitig. So ziehen die Vorschriften zur Sicherheit öffentlicher Plätze und Gebäude keine Trennlinie zu historischer Bausubstanz. Umgekehrt dürfen Denkmäler nicht an aktuelle Sicherheitsstandards angepasst werden.
"Historisch wichtige Erinnerungsstätten sollen weiterhin öffentlich zugänglich sein und nicht wegen Ö-Normen oder anderer Vorschriften gesperrt werden müssen", forderten gestern Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stv. Manfred Haimbuchner. Den Besuchern sei klar, dass sie bei der Besichtigung nicht auf moderne Sicherheitsstandards vertrauen können. Ein Mindestmaß an Eigenverantwortung sei zumutbar, sagen Stelzer und Haimbuchner, die deshalb morgen im Landtag eine Resolution an die Bundesregierung einbringen wollen.
Heuer im Mai hatten die Veranstalter der internationalen KZ-Befreiungsfeier eigens eine Haftungserklärung unterzeichnet. Besucher durften unter der Aufsicht von eigens eingesetztem Sicherheitspersonal die Todesstiege betreten.
Toter Altbauer (70) in Neuhofen an der Krems: "War mit Leib und Seele Landwirt"
Winter in Oberösterreich: Schicken Sie uns Ihre schönsten Schneefotos!
Hohe Stromkosten zwangen Gemeinden zum Sparen – aber heuer gehen wieder die Lichter an
Gesetzesnovelle zu Schwarzbauten: Eine Lex Enzenkirchen, aber "kein Amnestiegesetz"
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Auf dieser Treppe wurden hauptsächlich Juden,Osteuropäer, Roma, politisch Andersdenkende und Schwule erschlagen.
Bitte mal kurz nachdenken, welches Bild dieser Minderheiten in Ö uns FPÖ und unterschwelliger selbst die ÖVP tagtäglich vermittelt.
Für vor 75 Jahren Ermordete das Wort zu ergreifen ist einfach , aber bitte mehr Menschlichkeit und Mitgefühl für deren Nachkommen im Österreich 2019.
Da sind FPÖVP völlig unglaubwürdig.
In Mauthausen triffts ein Denkmal.
In fast jedem Ortskern gibts ehemalige Geschäftshäuser.
Die einen sagen: Ortskerne müssen wiederbelebt werden - ganz dringend, ganz wichtig.
Die anderen sagen: ja - schon. ABER es gibt Gesetze zu beachten: zu wenig Fensterfläche, keine vollständige Barrierefreiheit, zu geringe Raumhöhen, ... usw. Und dann gibt es auch noch den Denkmalschutz....
So ist es eben, in einer überregulierten Welt. Mitteleuropa geht an seiner Dekadenz zugrunde.
Als Jugendlicherhab ich mit Freunden einen Fahrradausflug nach Mauthausen zum KZ gemacht. Dabei sind wir über diese Treppe runter und wieder rauf. Man kriegt schon einen klareren Eindruck, was man den Häftlingen antat, wenn man das mal selber macht und bedenkt, dass die noch schwere Steine schleppen mussten.
Alles nur herzloses pseudobetroffenes Wahlkampf Geschwafel.
Auf dieser Treppe sind hunderte Menschen ermordet worden.
Wieso sollen Gruselausflügler dort noch rauftrampeln?
Das ist keine Fitnessstation für Schulausflüge.
Nur eine Besucherplattform in Sichtweite der Treppe ist dieser Tragödie halbwegs angemessen.
Das ist auch meine Meinung - es ist in meinen Augen respektlos, dort auf und ab zu rennen. Wer das braucht um zu ermessen, was dort den Menschen angetan wurde, dem ist sowieso nicht zu helfen.
Ich denke, es ist deutlich beeindruckener, wenn man selbst Stufe für Stufe hoch geht anstatt es aus einiger Entfernung zu betrachten.
Manchmal sind sogar wir beide, gleicher Meinung. 😯
Aus ethischen Gründen und Respekt vor den Ermordeten glaube ich persönlich, dass es nicht notwendig ist.
----
Aber für andere ist es halt kein Unterschied, ob sie die Stufen der spanischen Treppe, des Stephansdomes, des Empire State Buildings oder der Todesstiege hinauf- und hinunterrennen.
Und wo macht man das "Ich war auch hier"-Selfies?
Scherz beiseite: Mauthausen ist so wie viele andere Gedenkstätten leider auch zur "Ich will dort gesehen werden"-Stätte geworden. Politik und Private benutzen das leider schamlos, was viele Bemühungen der lokalen Organisation entwertet.
Einen realistischen Eindruck erhält man auch mit Respektsabstand, man muss nicht überall selbst herumlaufen und klettern.
Da kann man aber auch gleich Bilder davon irgendwo aufhängen. Distanz zum Objekt schafft auch Distanz zu den Opfern. Ein Kompromiss wäre, nur im Rahmen einer Führung die Begehung zu gestatten. Ich bin schon einmal in Auschwitz in einer Gaskammer gestanden. Das war in einer geführten Gruppe. Alleine hätte ich es nicht geschafft.
Es ist für mich kaum vorstellbar, dass man bei gutem Willen der Behörde, des Denkmalschutzes und einer innovativen fachlichen Expertise keine Lösung finden kann. Ausnahmegenehmigung,..
Satire:
Ansonsten halt eine Überkopf Seilsicherung wie im Klettergarten
Eine Ausnahmegenehmigung erteilt heutzutage keiner mehr.
Macht ein Beamter das trotzdem, hat sein Job ein Ablaufdatum.