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Lebensspuren-Museum sperrt zu: Villa am Mühlbach wird Event-Tempel

Von Erik Famler, 10. September 2015, 00:04 Uhr
Lebensspuren-Museum sperrt zu: Villa am Mühlbach wird Event-Tempel
Das Lebensspuren-Museum in der Pollheimerstraße wird geschlossen. Bild: OÖN

WELS. Tochter des Trodat-Gründers will das Haus künftig nur noch für Veranstaltungen nützen.

Das Lebensspuren-Museum in der Pollheimerstraße schließt mit Ende Dezember seine Pforten. Gründerin Ingeborg Müller-Just hat sich entschlossen, den Museumsbetrieb einzustellen und die denkmalgeschützte Villa am Mühlbach nur noch für Veranstaltungen zu öffnen: "Der Museumsbetrieb bringt null. Man muss nur hineinpumpen. Es hat alles seine Zeit und sein Ablaufdatum", sagt Müller-Just auf Anfrage der Welser Zeitung.

Das Privatmuseum wurde vor 15 Jahren in Betrieb genommen. Die Tochter von Trodat-Gründer Walter Just hat aus einer Sammlung wertvoller Siegel und Stempel eine beachtliche Dauerausstellung geformt, die in Kombination mit Sonderschauen jährlich rund 7000 Besucher anlockte. Steuergelder blieben aus: "Bis auf ein paar lächerliche Beträge für einzelne Projekte ist kein öffentliches Geld geflossen. Man hat gemeint, die Firma Trodat wird’s schon richten", bedauert Müller-Just.

Die 1916 errichtete Villa Muthesius, besser bekannt unter Samitz-Villa, soll nur noch für Seminare und geschlossene Veranstaltungen offen halten: "Meine Tochter Katharina wird sich um die Vermarktung kümmern. Ich werde auf Vereinsbasis weiterhin Kulturveranstaltungen organisieren. Über einen Verein deshalb, weil ich als gemeinnützige Organisation keine Abgaben zahlen muss."

Eine Gebührenbefreiung habe die Stadt jüngst wieder abgelehnt. Für die bevorstehende Sperre des Museums spielten finanzielle Gründe aber keine Rolle, betont die Museumsleiterin. Bis auf sie und ihre Tochter hatte das Museum nur noch eine Mitarbeiterin, die einvernehmlich gekündigt wurde. Um das Haus für Hochzeiten und andere Events besser nützen zu können, sind Umbauten notwendig: "Wir wollen einen kleinen Saal für 120 Personen schaffen. Wir kommen dabei ohne Zubau aus", sagt Katharina Müller.

Das Firmenmuseum im Keller der Villa bleibt erhalten. Die übrigen Bestände wurden der Stadt angeboten, die aus Platzgründen ablehnte: "Ich will nicht, dass die Exponate irgendwo in einem Archiv verrotten", sagt Müller-Just. Sie sei interessiert an der Präsentation. Etwa als Leihgaben an Museen mit passender Ausrichtung. Kulturstadtrat Walter Zaunmüller (ÖVP) sagt zur Schließung des Privatmuseums: "Der Verlust der Dauerausstellung ist bedauerlich. Mich freut aber, dass weiter Kulturveranstaltungen stattfinden."

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7  Kommentare
7  Kommentare
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mape (8.948 Kommentare)
am 12.09.2015 12:49

"weil Wels hat´s in sich!"
Der Witz der Woche !

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GunterKoeberl-Marthyn (18.190 Kommentare)
am 10.09.2015 11:33

Ein großer Dank gehört in aller Einfachheit ausgesprochen, welche Impulse die Töchter vom Trodat Gründer Ing. Walter Just in unsere Stadt gebracht haben und bringen! Wagner Festspiel Intendantin Renate Doppler und Kulturrätin Ingeborg Müller - Just sind ein Glück für unsere Stadt und hier geht es nicht um eine Schließung, sondern um eine Veränderung in der Nutzung und das wunderschöne Haus wird für junge Hochzeitspaare geöffnet, da kommt ja wieder Freude auf, sowie am 20. und 22. Oktober 2016 „Lohengrin“ in einer Produktion des Richard Wagner Festivals Wels im Royal Opera House Muscat aufgeführt wird und damit noch internationaler wird! Wels sollte nicht den Fehler machen, nur weil die Familie sehr Vermögend ist, diese Kunstprojekte aber mit Idee und Liebe entstanden sind und eine Förderung verdienen wie jede Kulturinstitution! Mein aufrichtiger und freundlicherer Gruß soll meine Hochachtung und Dank bei jeder Begegnung mit den hervorragenden Welser Kultur Mäzeninnen bezeugen! DANKE

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bbdh (44 Kommentare)
am 10.09.2015 09:19

Und es folgt gleich die erste Veranstaltung im lebensspuren Museum: Silent Disco erstmals in Wels

https://www.facebook.com/events/164315603905048/

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DevilsGun (121 Kommentare)
am 10.09.2015 11:16

Wen interessiert der Schmarrn!?
Aber anderer Seitz muss man sich die unqualifizierten NEOS- Meldungen nicht anhören. zwinkern

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derbaer (1.015 Kommentare)
am 10.09.2015 08:38

Wenns keinen interessiert, dann muss man halt zusperren. Wieso sollten Stempel subventioniert werden? Für die Zurschaustellung meiner privaten Schlumpfsammlung erwarte ich mir ja auch keine Subventionen. Ein allgemeines Interesse kann ich bei beidem nicht erkennen, warum sollte dann die Allgemeinheit Geld zuschiessen?

Entweder ich möchte der Gesellschaft einen Dienst erweisen, dann werde ich das aus eigenem Antrieb herzeigen, oder aber ich möchte Gewinn machen ("bringt null") dann muss ich was herzeigen, was auch interessiert.

In so fern: gut isses, ned suddern.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 10.09.2015 15:36

Ich hätte eine Sektkorkensammlung zu präsentieren.
Wer will mich subventionieren???? zwinkern

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GunterKoeberl-Marthyn (18.190 Kommentare)
am 11.09.2015 00:21

Ein Weltpatent zu erfinden und zu entwickeln, dem Konkurrenzkampf der Welt immer wieder mit Erneuerungen zu begegnen, Forschungseinrichtungen einzurichten und über 10000 gesicherte Arbeitsplätze mit Niederlassungen in der ganzen Welt zu schaffen, dieses hat sich einen Rückblick in einem Museum verdient, ein Aushängeschild für Wels, weil Wels hat´s in sich!
Und wenn man nur eine Kleinigkeit erfunden oder entwickelt hat, so kann man dieses Lebenswerk von Ing. Walter Just erst richtig erkennen und schätzen! Ein Patent kann man ja nicht nur im eigenen Land anmelden, jeder Staat hat einen Patentanwalt und jedes Produkt muss in jedem Staat extra geschützt werden, oft scheitert hier schon die Idee, das möglich machen zu können. Dann gilt das nur für 10 Jahre und das Ganze beginnt wieder von vorne! Erfindet man ein langlebiges Produkt ist die Erfindung ausgezeichnet, aber der Markt nimmt es nicht an, weil die Fehlerhaftigkeit die Kunde wieder ins Geschäft bringt und ich könnte Seiten füllen!

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