"Nur wenige 1000 Kilo Getreide"
WELS. Monatelange Trockenheit setzte besonders Landwirten der Welser Heide zu.
Die anhaltende Trockenheit hatte in der Welser Heide massive Ernteausfälle zur Folge. "Während die Gerste noch relativ unbeschadet blieb, hatten wir beim Weizen einen Totalausfall", sagt Thomas Jungreuthmayer von der Welser Bezirksbauernkammer. Nur wenige tausend Kilo seien übrig geblieben. Auch der Mais habe gelitten. Die Erträge waren so niedrig, dass Versicherungen gegen Ernteausfälle heuer angesprungen sind. Eine solche Situation sei eher außergewöhnlich, wie Jungreuthmayer betont.
Landwirte, die auf Lössboden ihre Früchte anbauen, hätten vergleichsweise geringe Schäden zu beklagen. "Auch für uns war es überraschend, dass dort die Pflanzen diese extreme Witterung so gut überstanden haben."
Mit Dürreschäden kämpft hngegen die Grünlandwirtschaft. In Wels-Land halten 107 Betriebe Rinder, Schafe und Ziegen. Dies sei aber kein Vergleich zu anderen Regionen wie dem Mühlviertel. Landesweit meldeten bis zu 11.000 Betriebe Grünfutter-Schäden.
Manche Landwirte machen aus der Not eine Tugend. Kürbisse ertragen die Trockenheit besser als die meisten Getreidearten. Aus diesem Grund testen immer mehr Landwirte den Kürbisanbau und dessen Veredelung in Form von Kernöl. Die Familie Lehner aus Weißkirchen verkauft seit einiger Zeit Kürbiskernöl mit dem Markennamen Welser Heide. (www.welser-heide.at)
Borkenkäfer frisst Wälder auf
Für die Forstwirte hatte der abgelaufene Sommer mit bis zu 50 Hitzetagen (Temperaturen über 30 Grad) eine dramatische Ausbreitung des Borkenkäfers zur Folge. "Durch die geringe Wasserversorgung in den Fichtenkulturen hat sich der Schädling äußerst gut vermehren können", sagt Jungreuthmayer.
Mittlerweile setze bei Betroffenen ein großes Umdenken ein. Das Anpflanzen resistenter Laubbäume werde forciert: "Mit der Fichte können die Landwirte gut umgehen, weil sie als Bauholz leicht zu verarbeiten ist", erklärt der Bauernvertreter, warum man selbst nach zahlreichen Sturmschäden nicht schon viel früher auf andere Kulturen umgestiegen sei.
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Die Welser Heide war bis vor 300 Jahren eine karge Steppe. Der Mensch hat sie sehr spät urbar gemacht (durch Aufbringen von Oberboden aus dem benachbarten Hügelland). In so extremen Jahren wie 2017 schlägt sie zurück und zeigt ihr wahres Gesicht: eine gut 30 Meter mächtige Schotterschicht, die die Traun in der Eiszeit aufgeschüttet hat: Trockenheit pur.
Und Fichten haben in der Welser Heide nichts verloren.