Hausärztemangel in Wels: Klinikum springt mit "Versorgungseinheit" ein
WELS. Seit 13. November versorgt ein eigenes Team Welser, die keinen Hausarzt mehr haben. Die Maßnahme soll teilweise kompensieren, dass aktuell vier Kassenstellen unbesetzt sind.
Für viele Welser, die in den vergangenen Jahren ihren Hausarzt verloren und keinen Ersatz gefunden haben, gibt es jetzt Milderung: In Kooperation mit dem Land Oberösterreich und der ÖGK eröffnet das Klinikum Wels-Grieskirchen am Standort Wels jetzt eine "Versorgungseinheit Allgemeinmedizin". Diese soll den Engpass teilweise kompensieren. Vorerst entspricht der Umfang einer Kassenarzt-Praxis, später jener von zweien. "Ein Team aus mehreren Ärzten, einer diplomierten Krankenpflegerin und Ordinationsassistenten betreut Welser Patienten und Patientinnen, die aktuell keinen Hausarzt haben", erklärt Klinikums-Geschäftsführer Dietbert Timmerer. Das Angebot ist auf drei Jahre befristet.
So sieht das Prozedere aus: In der Versorgungseinheit werden ausschließlich Erwachsene mit Hauptwohnsitz in Wels versorgt, die aktuell keinen Hausarzt haben. Vorab ist eine Anmeldung notwendig, auch bei akuten Erkrankungen. Unangemeldete Patienten werden bis spätestens eine Stunde vor Ordinationsschluss angenommen. Das Angebot ist für allgemeinmedizinische Leistungen wie Abklärung akuter und chronischer Beschwerden bzw. Erkrankungen gedacht. Vorsorgeuntersuchungen sind nicht möglich.
Die Öffnungszeiten werden schrittweise ausgebaut: Vorerst werden Patienten von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr versorgt, am Montagnachmittag auch von 12.30 bis 16.30 Uhr. Mit 4. Dezember öffnet auch die zweite Ambulanz, sodass die Öffnungszeiten am Nachmittag ausgedehnt werden können.
Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) zeigt sich erfreut über das neue Projekt: "Wenn die Rahmenbedingungen für die Spitäler wie im Fall dieser Initiative stimmen, so bietet diese Kooperation eine Versorgungsalternative. Denn die Versorgung der Patienten ist für uns das Wichtigste." Auch Albert Maringer von der ÖGK lobt das Projekt: "Es ermöglicht uns rasch, weiterhin hochwertige Grundversorgung in Wels zu sichern."
- Terminvereinbarung per Mail: allgemeinmedizin@klinikumwegr.at, Tel.: 07242/4152999
Finde ich super. Vor allem, weil alles vorhanden ist und auch Vertretung gesichert ist. Das könnte ein Vorbild für alle Krankenhäuser sein.
Wieso unternimmt die Ärztekammer nichts gegen den Ärztemangel???
Wieso unternimmt die Arbeiterkammer nichts gegen den Arbeitskräftemangel?
Mein Hausarzt (Bezirk Grieskirchen) hat auch mit Herbst seinen Kassenvertrag gekündigt - und bei anderen Kassenärzten heißt es "wir haben Aufnahmesperre" ....
So wird jeder Arztbesuch richtig teuer, die Gesundheitskasse refundiert maximal die Hälfte der Ordinationskosten, die letzte Rechnung über knapp 100,-- wurde nur zu einem Drittel refundiert.
für mein Staroperation bekam ich gar nichts,
auch nichts für die teure Gürtelrosen-Impfung die im TV beworben wird👎👎👎
Sehr zu begrüßen, dass sich das Klinikum zu dieser Leistung bereit erklärt hat! Vielleicht kann man auch einigen Jungärzten den Beruf des Allgemeinmediziners schmackhaft machen. Endlich mal eine kreative Lösung für Patienten.
auch mit einem halben Tag Wartezeit wie in Linz❓
Ganz nach dem Geschmack von Herrn Maringer. Er hat ja schon vor Jahren geschrieben, den Hausarzt gibt es nicht mehr. Wird sich wohl bewahrheiten, alleine durch die Nicht-Abgeltung der Inflation entsteht den niedergelassenen Praktikern ein Einkommensverlust von ca. 20% in den Jahren der hohen Inflation. Mit wem in Österreich kann man sowas sonst noch machen? Dafür wirft er das Geld den PVZ und nun offenbar auch den Krankenhäusern nach und Frau Haberlander applaudiert dazu.
Sehr gute Aktion. Hilft allen, die so wie wir keinen Hausarzt mehr "ergattern" konnte, nachdem der alte in Pension gegangen ist. Aber die Misere um die Hausärzte hat sich schon lange abgezeichnet, sie sind auch in der Presse im Vergleich zu Fachärzten immer schlecht dargestellt worden. Wie bei den Lehrern. Da braucht man sich nicht wundern, wenn das viele junge Ärzte das nicht mehr werden will. Vielen Dank an das Krankenhaus!!
Gut, dass Menschen ohne Hausarzt versorgt werden.
Aber eine der wichtigsten Maßnahmen im Gesundheitswesen, die Prävention im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, bleibt hier bereits auf der Strecke.