Krenglbach: Sparzwang bedroht Sammelbus
KRENGLBACH. "Kati" frisst Großteil der erlaubten "freiwilligen Ausgaben" auf.
Seit einigen Jahren bringt "Kati" die Krenglbacher Bevölkerung zu Arztterminen, Begräbnissen und Vereinstrainings. Die Einwohner können den "Anrufsammelbus" anfordern, um innerhalb des Gemeindegebiets gegen eine geringe Gebühr von A nach B zu kommen.
Weil die Gemeinde 2025 ihr Budget nicht mehr aus eigener Kraft ausgleichen kann und den Härteausgleich des Landes Oberösterreich in Anspruch nimmt, steht das Projekt nun auf der Kippe – obwohl es sich bei der Gemeindebevölkerung großer Beliebtheit erfreut und auch von Bürgermeister Manfred Zeismann (SP) unterstützt wird. "Heuer haben wir es noch einmal hingebracht. Aber wenn sich die Lage nicht bessert, müssen wir Mitte des Jahres diskutieren, ob wir uns den Bus noch leisten", sagt das Gemeindeoberhaupt.
Strenge Budgetvorgaben
Gemeinden, die Härteausgleich vom Land beziehen, müssen verschiedene Budgetvorgaben erfüllen. Unter anderem werden die freiwilligen Ausgaben, darunter fallen zum Beispiel Vereinsförderungen und Projekte wie der Sammelbus, eingeschränkt. Krenglbach darf in diesem Bereich heuer nur noch 63.000 Euro ausgeben. "Einen Großteil davon müssen wir für den Bus aufwenden, das ist langfristig zu hinterfragen", sagt Zeismann.
Eine Petition mehrerer Gemeinden an die Landesregierung, die Finanzierung von Sammelbussen zu ermöglichen, sei gescheitert. "Dabei haben wir sogar die Rückmeldung erhalten, dass die Nutzungszahlen in Krenglbach sehr gut sind. Der Bus wird von Jung und Alt angenommen", sagt Zeismann.
Die Gründe für die Krenglbacher Finanzmisere sind ähnlich wie in anderen Gemeinden: Sinkenden Ertragsanteilen stehen explodierende Kosten bei den Sozialversicherungsbeiträgen gegenüber. Allein die Krankenanstalterhaltungsbeiträge sind von rund 843.000 Euro im Jahr 2022 auf voraussichtlich 1.137.000 Euro für 2025 gestiegen.
Konzept für Unimarkt-Lager
Trotz der angespannten Finanzsituation sollen laut Zeismann einige Projekte umgesetzt werden. So steht zum Beispiel seit dem Vorjahr das ehemalige Unimarkt-Lager in zentraler Lage leer. "Im Vorjahr wurden dafür verschiedene Nutzungsmöglichkeiten gesammelt. Heuer soll ein Konzept ausgearbeitet werden – wünschenswert wäre natürlich eine Ortskernbelebung", sagt der Bürgermeister. Keine Lösung sei hingegen bei der Nahversorgung in Sicht – seit dem Aus für die Unimarkt-Box steht Krenglbach ohne Nahversorger da.
Auch die Stadt Peuerbach muss erstmals Härteausgleich beantragen
"Bauer sucht Frau"-Kandidatin aus Scharten startet Flirtfabrik und lädt zum Speed-Dating
400 Klinikum-Mitarbeiter fahren mit Rad zur Arbeit
Kein Führerschein, keine Zulassung, 1,86 Promille: Alkolenker in Sattledt gestoppt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.