Schwarz-rot-blaues Rennen um das Bürgermeisteramt in Holzhausen
HOLZHAUSEN. Am Sonntag stellen sich eine Kandidatin und zwei Kandidaten der Wahl.
Zwei Wochen nach der EU-Wahl werden die Bürgerinnen und Bürger von Holzhausen erneut zur Wahlurne gerufen. Am Sonntag entscheiden sie über die Nachfolge von VP-Bürgermeister Andreas Ströbitzer, der Anfang Februar mit nur 45 Jahren mitten aus dem Leben gerissen wurde.
Als Favoritin ins Wahlrennen geht in der ÖVP-dominierten Gemeinde die Juristin Andrea Hubmer (Mandatsverteilung im Gemeinderat: VP: 7 Mandate, SP: 3, FP: 2, Grüne: 1). Gewinnt die 47-Jährige die Wahl, wäre sie die zweite Bürgermeisterin im Bezirk Wels-Land. Nur in Offenhausen steht mit Martina Schmuckermayer bereits eine Frau der Gemeinde vor. "Es wäre schön, wenn die weibliche Handschrift in der Politik öfter vorkommt", sagt die Mutter zweier Söhne, die mit dem Leitenden Staatsanwalt in Wels, Christian Hubmer, verheiratet ist. Ein wichtiges Thema, dessen sie sich annehmen möchte, ist die Verkehrssicherheit. "Das war auch bei den Hausbesuchen ein großes Thema, leider sind wir für den Durchzugsverkehr eine beliebte Strecke geworden", sagt Hubmer, die seit fünf Jahren Fraktionsobfrau ihrer Partei ist. Hier sei Handlungsbedarf. Auch für den Radweg nach Marchtrenk plant sie einen neuen Anlauf und will das Gespräch mit den Grundeigentümern suchen. Das Enteignungsverfahren war vom Landesverwaltungsgericht aus formalen Gründen aufgehoben worden. Außerdem will sie bei den Öffnungszeiten des Kindergartens, der um 15 Uhr schließt, nachjustieren, falls von den Eltern Bedarf angemeldet werde.
SP-Kandidat Mario Eggetsberger war bereits 2021 bei der Bürgermeisterwahl angetreten und erreichte knapp 30 Prozent. "Wenn ich das wieder erreiche, wäre ich mit dem Ergebnis zufrieden", sagt der 49-Jährige, der bei Borealis in Linz arbeitet und zwei Söhne hat. Eines seiner Ziele sei, die zugezogenen Holzhausener besser ins Orts- und Vereinsleben einzubinden. Er selbst bezeichnet sich als Vereinsmeier, der auch Obmann im Sportverein ist. "Durch den Zuzug müssen wir auch die ganze Infrastruktur weiter ausbauen und erhalten", sagt Eggetsberger. Wichtig ist ihm auch, wieder Leben ins Dorfwirtshaus zu bringen. "Hier sollte die Gemeinde unterstützen, damit wieder ein Pächter anfangen kann."
Für die Freiheitlichen geht Fraktionsobmann Tino Andrea Fraccaroli ins Rennen. Der 34-Jährige mit familiären Wurzeln in Italien arbeitet bei starlim sterner in der Qualitätssicherung und als Fotograf. Zu seinem Wahlziel sagt er: "Alles über 20 Prozent wäre für das erste Mal Aufzeigen schon ein Erfolg." Als es im März noch keinen Gegenkandidaten zu Hubmer gegeben hatte, entschied er, zur Wahl anzutreten. "Die Bevölkerung sollte zumindest die Wahl zwischen zwei Kandidaten haben, umso besser, dass es nun drei sind, die dieses Rennen bestreiten." Kritik übt er am Alleingang der VP beim "überteuerten Kauf" des Wolfsegger-Hauses und am Vorgehen beim Geh- und Radweg nach Marchtrenk, das sei eine Blamage für die Gemeinde gewesen.
Wahlschluss ist am Sonntag bereits um 12 Uhr.
Andrea Hubmer Ist kompetent, sympathisch und bei den Menschen. Sie wäre sicher eine gut Bürgermeisterin.
Hat der Italiener auch zwei Söhne?