Wels: Spielsuchtberatung beim EM-Public-Viewing präsent
WELS. Experten beraten bei Stand zu den Risiken von Sportwetten.
Große Emotionen und positive Stimmung sind bei den Public Viewings der Fußball-Europameisterschaft am Welser Stadtplatz zu erwarten. Mitarbeiter der Spielsuchtberatung der Stadt sind bei dem Event ebenfalls mit einem Stand präsent: Sie machen auf das Suchtpotenzial von Sportwetten aufmerksam. Von 25. bis 27. Juni gibt es das Angebot abwechselnd auf dem Kaiser-Josef-Platz, dem Minoritenplatz und dem Stadtplatz. "Spielsucht greift auch das Umfeld der Betroffenen an. In der Stadt Wels bieten unsere kompetenten Mitarbeiter der Spielsuchtberatung Hilfestellung für Erkrankte und Angehörige", sagt Sozialreferentin und Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger (FP).
Hilfe für Betroffene von Sportwettensucht gibt es in Wels auch bei den monatlichen Treffen der Selbsthilfegruppe "Game Over, Life On", kurz "GOLO". Gründer und Ansprechpartner ist Stefan Resch, der selbst einst von der Sucht betroffen war.
Spielsüchtige machten mit 43 Prozent die zweitgrößte Gruppe unter den 89 Personen aus, die die Welser Spielsuchtberatung im Vorjahr beriet. 58 Prozent hatten mit Geldspielautomaten zu kämpfen, 16 mit Poker – einige waren von mehr als einer Sucht betroffen. Auch 25 Angehörige suchten sich Hilfe bei der Beratungsstelle.
Im Durchschnitt waren die Beratenen in Wels 35 Jahre alt, wobei die Spanne von 17 bis 63 Jahren reichte. Im Schnitt hatten sie Schulden von 15.000 Euro, der höchste Betrag waren 900.000 Euro.
Diese Zahlen wurden gestern bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, an der auch Monika Lierzer von der steirischen Fachstelle Glücksspielsucht teilnahm. "Sportwetten haben nach dem Automatenspiel das höchste Suchtpotenzial unter den Glücksspielen", sagte die Expertin.
Weitere Informationen zum Angebot der Spielberatung gibt es hier.
Kontakt Selbsthilfegruppe "GOLO": ooe.golo@gmail.com, Stefan Resch
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