Waizenkirchen ehrt großen Sohn
WAIZENKIRCHEN. Gedenkveranstaltung und Ausstellung über den Komponisten Wilhelm Kienzl.
Am 3. Oktober jährt sich der Todestag des größten oberösterreichischen Opernkomponisten Wilhelm Kienzl zum 80. Mal. Die Marktgemeinde und das Heimat- und Kulturwerk Waizenkirchen laden am Samstag um 20 Uhr ins Schloss Weidenholz zu einer Gedenkveranstaltung, die der Kienzlchor und die Landesmusikschule gestalten werden. Ein Schwerpunkt wird die Oper "Der Evangelimann" sein, Kienzls bekanntestes Werk. Begleitend wird auch eine Ausstellung im "HKW-Gwölb" im Schloss Weidenholz gezeigt. Der Niederösterreicher Gebhard Sommerauer stellt seine persönliche Kienzl-Sammlung wie Plakate, Briefe und Bilder zur Verfügung, das Heimat- und Kulturwerk beleuchtet Wilhelm Kienzls Beziehung zu Waizenkirchen.
Kienzl wurde am 17. Jänner 1857 in Waizenkirchen im heutigen Gasthaus Mayrhuber geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt. Als Wilhelm vier Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Graz. Nach seinem Musikstudium begann er als Dirigent, Komponist und Schriftsteller. Er war Kapellmeister in Hamburg, Amsterdam, Graz und München. Nach seinem Erfolg mit dem musikalischen Schauspiel "Der Evangelimann" reiste er viel in der Welt herum, vor allem um seine Werke zu dirigieren. "Mit über 5300 Aufführungen steht die Oper ,Der Evangelimann‘ noch vor Mozarts Zauberflöte oder Verdis La traviata auf Platz eins der ewigen Bestenliste", sagt Siegfried Fleck, Obmann des Heimat- und Kulturwerks. 1903 wurde Kienzl zu Ehren auf dem Mayrwirtshaus eine Gedenktafel angebracht. 1927 wurde er Ehrenbürger der Gemeinde. Außerdem wurde er Ehrenmitglied des Musikvereines und der Liedertafel. Der Liedertafel gestattete er 1936, seinen Namen zu führen, sie nannte sich fortan "Kienzlchor". Kienzl starb am 3. Oktober 1941, er erhielt ein Ehrengrab in Wien.