Erste Frauenübergangswohnung für den Bezirk Eferding eröffnet
EFERDING. Das "Frauennetzwerk 3" bietet künftig einen Zufluchtsort für Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind oder sich in schwierigen Lebenslagen befinden
Die Betten sind gemacht, das Geschirr in der Küche steht bereit: Gestern eröffnete das "Frauennetzwerk 3" offiziell die erste Frauenübergangswohnung im Bezirk Eferding. "Hier sollen Frauen wieder Geborgenheit erleben", sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) bei der Pressekonferenz, bei der die Einrichtung präsentiert wurde – der genaue Ort bleibt zum Schutz der zukünftigen Bewohnerinnen geheim.
Denn das Angebot richte sich an Frauen in schwierigen Lebenssituationen und ihre Kinder, erklärte Anna Pucher, Geschäftsführerin des Frauennetzwerks: "Opfer von Gewalt gehen häufig zuerst in ein Frauenhaus. In dieser Wohnung haben die Frauen anschließend die Möglichkeit, ihr Leben wieder zu ordnen. Auch Frauen, die mit belastenden Beziehungssituationen konfrontiert sind – weil sie zum Beispiel plötzlich von ihrem Partner verlassen wurden –, können sich hier neu ausrichten."
Begleitung zur Eigenständigkeit
Das Frauennetzwerk bietet Frauen Einzelberatungen und Begleitungen in Krisensituationen an. "Entweder können wir die Wohnungen selbst vergeben oder unsere Partnerinstitutionen wie das Welser Frauenhaus können anfragen", sagte Pucher.
Bis zu sechs Monate, je nach Bedarf auch kürzer oder vereinzelt auch länger, können die Frauen in der Übergangswohnung leben. Es gibt Platz für eine erwachsene Frau und bis zu zwei Kinder, auch ein Haustier können die Familien mitnehmen.
Die Frauen, die das Angebot nutzen, werden alle zwei Wochen von den Mitarbeiterinnen des Frauennetzwerks für Beratungsgespräche besucht. "Es geht darum, das Selbstvertrauen der Frauen zu stärken. Vielfach helfen wir ihnen auch dabei, ihre berufliche Situation zu verbessern, um den Weg zurück in ein selbstständiges Leben zu finden", sagte Pucher. Dazu gehöre auch, dass die Frauen einen Teil der Miete selbst bezahlten – je nach Situation rund 20 Prozent des Haushaltseinkommens.
Breite Unterstützung
In ganz Oberösterreich werden derzeit solche Frauenübergangswohnungen eröffnet, die Finanzierung teilen sich Bund, Land und die Sozialhilfeverbände. "In jedem Bezirk soll es eine Schutzunterkunft geben – wenn kein Frauenhaus, dann auf jeden Fall eine Übergangswohnung", sagte Haberlander.
Das Frauenreferat des Landes fördert die Wohnungen mit 9418 Euro für die Beratungen pro Jahr und einmalig mit bis zu 20.000 Euro für die Einrichtung. "Als Land Oberösterreich ist uns klar, dass insbesondere Frauen und Kinder unsere Unterstützung brauchen", sagte Haberlander.
Die zwölf Gemeinden im Bezirk Eferding unterstützen das Angebot über den Sozialhilfeverband (SHV) mit einer Abgangsdeckung der Miete. "Viele Angebote, die wir in unseren Gemeinden haben, kommen nur durch die Tatkraft vieler Ehrenamtlicher zustande", sagte Andreas Hinterberger (VP), der als Bürgermeister von Haibach ob der Donau und Vorstandsmitglied den SHV Eferding vertrat.
Bei der gestrigen Präsentation der Wohnung waren auch die Landtagsabgeordneten Astrid Zehetmair (VP), Stefanie Hofmann (FP) und Dagmar Engl (Grüne) sowie Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer und Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferats des Landes, zu Gast. "Ich möchte mich wirklich sehr herzlich bei allen Beteiligten bedanken – ohne die gute Zusammenarbeit wäre es nicht möglich gewesen, dieses wichtige Angebot in so kurzer Zeit zu schaffen", sagte Frauennetzwerk-Geschäftsführerin Anna Pucher.
Diese fünf Damen sind die ersten Bewohnerinnen?
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