15-jähriger Raser drohte bei Festnahme mit Terroranschlag: Verurteilt
WIEN. Am Mittwoch ist am Wiener Landesgericht ein erst 15-Jähriger aus dem Verkehr gezogen worden, der sich am 17. August 2024 mit einem gestohlenen Pkw mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd durchs Stadtgebiet geliefert hatte.
Auf bis zu 140 km/h beschleunigte der Jugendliche vor dem Donauzentrum das Fahrzeug. Bei seiner Festnahme drohte er - zehn Tage nach den wegen einer terroristischen Bedrohungslage abgesagten Taylor-Swift-Konzerten im Happel-Stadion - mit einem Anschlag.
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Ein Schöffensenat verhängte über den bereits vorbestraften Burschen - er hatte im vergangenen Juni eine Bewährungsstrafe ausgefasst - wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, schwerer Sachbeschädigung, unbefugter Inbetriebnahme von Fahrzeugen, gefährlicher Drohung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und weiterer Delikte ein Jahr Haft. Davon wurden vier Monate unbedingt ausgesprochen, die offene bedingte Freiheitsstrafe von sechs Wochen wurde widerrufen. Der Jugendliche - er wird Mitte November 16 - muss somit insgesamt fünfeinhalb Monate absitzen. Nach Rücksprache mit seinem Verteidiger Roland Friis nahm er die Strafe an. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Pkw war nicht abgesperrt
Der Schulabbrecher, der keiner geregelten Beschäftigung nachging, hatte sich seit April 2024 nachts wiederholt in geparkte, nicht abgesperrte Pkw gesetzt. Er suchte nach Zweitschlüsseln, die er mitunter in der Mittelkonsole oder in Handschuhfächern fand, und nahm die Fahrzeuge dann in Betrieb. "Ich bin einfach so losgefahren. Ich wollte nicht öffentlich fahren", schilderte der groß gewachsene, äußerlich deutlich älter als 15 wirkende Angeklagte dem Gericht. Auf den Hinweis der Vorsitzenden, dass er altersbedingt weit davon entfernt sei, eine Lenkerberechtigung zu besitzen, erwiderte er: "Ich liebe es, Auto zu fahren. Die Marke war mir egal. Ich wollte einfach Spaß haben."
Am 17. August wurde allerdings die Besatzung einer Funkstreife aufgrund seiner unsicheren Fahrweise auf den jungen Lenker aufmerksam. Sie wollten ihn einer Kontrolle unterziehen, worauf er aufs Gaspedal stieg. Neben dem 15-Jährigen saßen zwei Freundinnen und ein Freund im Alter zwischen 14 und 16 Jahren im entwendeten Auto. Der Bursch lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei, auf bis zu 140 km/h beschleunigte er den Pkw, wobei ihn selbst ein Reifenplatzer nicht dazu brachte, seine rasante Fahrt zu beenden. Im Gegenteil, er lenkte einmal sogar seinen Wagen nach rechts aus, um das ihn verfolgende Einsatzfahrzeug abzuschütteln. "Der hat mich sehr knapp überholt", rechtfertigte er das Manöver, worauf ihn die Richterin anfuhr: "Hearn'S, der wollt' Sie stoppen!"
"Ich hab nicht nachgedacht"
Das Ganze sei unüberlegt und nicht durchdacht gewesen, sah der Jugendliche dann doch ein: "Ich hab' nicht nachgedacht. Es war dumm von mir." Der Spuk war erst vorbei, als er im Bereich der Raffineriestraße in Wien-Donaustadt zwei Polizeifahrzeuge gerammt hatte. Polizisten hätten ihn aus dem Fahrzeug gezogen und "auf die Motorhaube gelegt", erinnerte sich der Angeklagte. Das habe ihn "wütend gemacht".
Dem Strafantrag zufolge drohte er in dieser Situation den Beamten, er werde mit seinen tschetschenischen Brüdern einen Terroranschlag auf eine Polizeiinspektion verüben und die Dienststelle "in die Luft sprengen". "Ich habe das in der Aggression gesagt, ich habe das aus Wut gesagt", bestätigte der Jugendliche. Inzwischen bereue er seine Aussage, die nicht ernst gemeint gewesen sei.
Auch zu mitangeklagten Einbruchsdiebstählen - er hatte mehrere Zigarettenautomaten aufgebrochen - war der Bursche geständig. Auf die abschließende Frage, wie es mit ihm weitergehen soll, erwiderte er: "Ich will den Schulabschluss nachholen und versuchen, mein Leben in den Griff zu bekommen."
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Aus dem wird noch was.....
Schickt ihn doch hin, von wo er gekommen ist.
"..er werde mit seinen tschetschenischen Brüdern einen Terroranschlag auf eine Polizeiinspektion verüben.."
So, so, mit seinen tschetschenischen Brüdern. Na, dann ab mit ihm und seinen Brüdern zu den anderen Brüdern in Tschetschenien! So ein Gfrast hat bei uns nichts zu suchen! Es reicht!
Und wieder nur ein bisschen Dudu. Wenn der den Knast verlässt, dauert es nicht lange und wir lesen von der nächsten Verurteilung.