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Alpin-Veranstalter drängen auf selbstständige Bergführer im Gesetz

Von nachrichten.at/apa, 05. Dezember 2024, 13:40 Uhr
Bergsteiger von Blitz getroffen
(Symbolfoto) Bild: Raffalt

INNSBRUCK. Die Einstufung von Bergsportführern als unselbstständig Tätige und entstehende Mehrkosten für alpine Vereine, Bergsteigerschulen oder Reiseveranstalter zeigt erste Auswirkungen und lässt deren Vertreter Alarm schlagen.

Der niederländische Kletter- und Bergsportverein reduziert sein Angebot hierzulande, die Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins erwägt, in andere Alpenländer abzuwandern, hieß es am Donnerstag in Innsbruck. Gefordert wurde eine Gesetzesänderung.Innsbruck/Wien. Seit dem Jahr 2017 werden Bergsportführer - damit gemeint sind Berg- und Skiführer, Bergwanderführer, Canyoning-Guides oder Sportkletterlehrer - von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) auf Grundlage des Sozialversicherungszuordnungsgesetzes geprüft und immer öfter als unselbstständig eingestuft. Für die Betroffenen bedeute dies mehr Kosten und Bürokratie, sagte Michael Rosendorfer, Geschäftsführer des Tiroler Bergsportführerverbandes, bei einem Pressegespräch in der Tiroler Landeshauptstadt. Zudem sei der Beruf für ihn aufgrund der hohen Eigenverantwortung und nötigen Flexibilität am Berg eine klassische selbstständige Tätigkeit: "Die Gesetze sind aber starr", verwies er etwa auf das Arbeitszeitgesetz oder die Arbeitnehmerschutzverordnung und pochte auf eine einheitliche gesetzliche Regelung. Die ÖGK habe hier nämlich wenig Handlungsspielraum und sei "nicht der Feind".

Verein "schluckte" Mehrkosten bisher

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV), in dessen Haus der Medientermin der "internationalen Allianz" stattfand, zeigte sich ebenfalls betroffen. "Wir beschäftigen rund 70 Bergsportführer im Jahr", erklärte Generalsekretär Clemens Matt. Diese müsse man während einer Tour für zwei, drei Tage anmelden: "Wir müssen Leute anstellen, die nur das An- und Abmelden übernehmen." Die Mehrkosten von 20 bis 30 Prozent habe bisher der Verein "geschluckt".

In derselben Situation befand sich Ambros Gasser, Geschäftsführer der ASI Reisen. "Das ist für uns ein existenzielles Thema", fand dieser drastische Worte. "Um 30 Prozent höhere Preise ohne Mehrwert für den Kunden - das wird sich nicht ausgehen", hielt der Reiseveranstalter fest. Daher habe man sich mit einem Schreiben an die politisch Verantwortlichen aller Couleur im Bund gewandt. Gasser richtete aber insbesondere an die Koalitionsverhandler ÖVP, SPÖ und NEOS die "Forderung", diese Berufsgruppen als selbstständig im Gesetz zu verankern. Auf Bundesländer-Ebene habe man hier schon Gehör gefunden, verwies er auf die Unterstützung der jeweiligen Tourismuslandesräte.

Deutsche Bergsteigerschule überlegt, Gletscherkurse zu verlegen

Für den niederländischen Kletter- und Bergsportverein waren die Mehrkosten bereits Grund genug, einen bisher jährlich durchgeführten Kurs auf der Kaunergrathütte heuer erstmals nicht mehr anzubieten, obwohl man "seit über 50 Jahren mit österreichischen Bergsportführern" zusammenarbeite, ließ Direktor Robin Baks wissen. Auch Manfred Lorenz von der Bergsteigerschule des deutschen Alpenvereins (DAV Summit Club) sprach von künftigen Auswirkungen. Die Touren mit den Preissteigerungen von 30 Prozent anzubieten, habe wohl "keine Überlebenschancen". "Wir werden mittelfristig unseren Gletscherkurs nicht mehr in Tirol, sondern woanders abhalten", stellte er dem Gesetzgeber die Rute ins Fenster.

Darüber hinaus warnten die Verantwortlichen davor, dass aufgrund der Preissteigerungen die Sicherheit am Berg leiden könnte, wenn aus Kostengründen auf einen Bergführer verzichtet werde. "Die Bergrettung schnauft ohnehin schon", meinte Gasser. Diese sei zudem auch finanziell von der Praxis betroffen, nachdem sie für Ausbildungszwecke ebenfalls Bergsportführer engagieren würde und damit mit "steigenden Kosten" konfrontiert sei.

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