Gaza-Deal: Österreichische Geisel Tal Shoham soll freikommen
DOHA. Der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham soll im Rahmen des Deals zwischen Israel und der Hamas unter den ersten 33 Geiseln freigelassen werden.
Sein Name befinde sich auf der am Mittwoch in Katar präsentierten offiziellen Liste, hieß es gegenüber der APA aus informierten Kreisen am Donnerstag. Österreich habe sich stark dafür eingesetzt, dass der 39-jährige Familienvater aufgrund seiner Gesundheitsprobleme frühzeitig freigelassen werden kann.
"Es gibt berechtigten Anlass zur Hoffnung. Es ist aber vernünftig, zurückhaltend zu sein, bis dies durch die Freilassung bestätigt wird", hieß es aus den Kreisen weiter. Die Freilassungen sollen nach den Plänen über einen Zeitraum von 42 Tagen durchgeführt werden.
Außenministerium: Freilassung "oberste Priorität"
Die rasche Freilassung Shohams und die Rückkehr zu seiner Familie habe für Österreich "oberste Priorität", hieß es aus dem Außenministerium in Wien am Donnerstag auf APA-Anfrage. "Dazu laufen intensive Bemühungen auf allen politischen und diplomatischen Ebenen sowie im Sicherheitsbereich."
Österreich stehe "in engem, regelmäßigen Kontakt" mit Partnern aus der Region. Interimskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) sei erst vor wenigen Tagen in Kontakt mit dem katarischen Premierminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani gewesen, hieß es. Katar vermittelt gemeinsam mit Ägypten und den USA bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas.
Am 7. Oktober 2023 verschleppt worden
Shoham war am 7. Oktober 2023 im Zuge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel aus dem Kibbutz Beeri gemeinsam mit mehreren Familienmitgliedern verschleppt worden. Seine Ehefrau und die beiden kleinen Kinder - sie sind deutsche Staatsbürger - sowie weitere Verwandte kamen bereits am 25. November 2023 im Zuge eines Austausches frei. Es ist unklar, ob der 39-Jährige, dessen Großmutter aus Wien stammte, noch am Leben ist.
Am gestrigen Mittwoch war eine Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der festgehaltenen israelischen Geiseln bekannt gegeben worden. Die Absegnung durch das israelische Kabinett verzögerte sich am Donnerstag allerdings. Premier Benjamin Netanyahu warf der palästinensischen Terrororganisation vor, sich aus Teilen der Vereinbarung zurückgezogen zu haben. Die Hamas dementierte dies.