Polizeihund Poko erschnüffelte zahlreiche Drogenverstecke
GRATWEIN. Eine hohe Stromrechnung, die Sorge eines Vaters und ein effizienter Polizeihund führten steirische Ermittler zu vier dealenden Mitgliedern einer Wohngemeinschaft bei Graz.
Der Vater eines 40-Jährigen hatte sich Sorgen um seinen Sohn gemacht, über den Filius kamen die Polizisten auf den Dealer (36) und dessen WG. Eine hohe Stromrechnung erhärtete den Verdacht auf eine Indoor-Plantage, Polizeihund Poko erschnüffelte dann bei der Hausdurchsuchung mehrere Drogenverstecke.
Die vier Mitglieder der Wohngemeinschaft im Alter zwischen 28 bis 67 Jahren hatten Suchtmittel erzeugt und gewinnbringend verkauft. Zu ihrer Ausforschung - ermittelt wurde seit Mitte Oktober - führte eine Anzeige eines besorgten Vaters bei der Polizeiinspektion Gratwein (Bezirk Graz-Umgebung). Grund war dessen Suchtmittelkonsum, der offenbar bereits zu gesundheitlichen Problemen des 40-jährigen Steirers und einer zwangsweisen Wohnungsöffnung wegen eines befürchteten medizinischen Notfalls geführt hatte. Bei dem Mann wurden 120 Gramm Cannabiskraut sichergestellt, die ihm ein 36-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung geliefert haben soll. Der Dealer dürfte auch mit Kokain gehandelt haben.
Hoher Stromverbrauch wies auf Plantage hin
Ein äußerst hoher Stromverbrauch beim Einfamilienhaus des 36-Jährigen veranlasste die Staatsanwaltschaft Graz zu einer Hausdurchsuchung bei dem einschlägig vorbestraften 36-Jährigen. Suchtmittelspürhund "Poko", ein vierjähriger belgischer Schäferhund, zeigte seiner Hundeführerin im Kleiderschrank versteckte und verschlossene Dosen mit Cannabis oder auch zwischen Plastiksäcken versteckte Papierkuverts mit Suchtmitteln an. "Poko" erschnüffelte auch Verstecke im Holzboden unter einem Teppich sowie in einem Regal. Neben insgesamt 3,5 Kilogramm Cannabis stellten Polizisten auch ein benutztes "Grow-Zelt" am Dachboden sowie eine nicht mehr aktive Indoor-Plantage im Keller des Hauses fest.
Der 36-Jährige sowie drei seiner Mitbewohner hatten offenbar gemeinsam über eine längere Zeit Cannabis im Haus erzeugt und an mehrere bisher unbekannte Abnehmer und den 40-Jährigen verkauft. Letzterer befindet sich mittlerweile in ärztlicher Behandlung. Die WG-Bewohner selbst waren nur teils geständig bis uneinsichtig wegen der strafrechtlichen Aspekte ihrer Cannabiszucht. Sie wurden angezeigt.
Solange die Droge Alkohol in unserer Gesellschaft dermaßen verharmlost wird, sollte es nicht verwundern, dass jemand uneinsichtig wegen der strafrechtlichen Aspekte seiner Cannabiszucht ist.
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