Unbeteiligte Frau starb nach illegalem Autorennen
WIEN. Bei einem Wettrennen zwischen zwei Autofahrern auf der Wiener Ringstraße ist am Sonntagabend eine unbeteiligte Person getötet worden.
Zwei PS-starke Boliden, ein Mercedes und ein BMW, lieferten sich auf der Ringstraße in Wien ein illegales Autorennen. Mit fatalen Folgen: Eines der Autos prallte gegen den Wagen einer unbeteiligten Verkehrsteilnehmerin. Die 48-Jährige erlag im Schockraum eines Krankenhauses ihren schweren Verletzungen.
Wie die Wiener Polizei mitteilte, kam es zu dem folgenschweren Unfall am Sonntag gegen 19.45 Uhr an der Kreuzung Schottenring und Wipplingerstraße nahe der Wiener Börse. Mit weit überhöhter Geschwindigkeit soll ein 26-jähriger Syrer mit einem ca. 15 Jahre alten Mercedes über die Ringstraße gerast sein. Dass die Ampel Rot angezeigt hat, soll der Lenker einfach ignoriert haben.
Mit voller Wucht rammte der Pkw des Rennfahrers das Auto einer 48-jährigen Frau. Deren Fahrzeug sei auf einen Gehsteig geschleudert worden und mit dem Heck noch gegen eine Fußgängerampel geprallt, sagt Polizei-Sprecher Markus Dittrich. Die Fahrerin wurde im Wrack eingeklemmt, Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten sie mit einem hydraulischen Spezialgerät herausschneiden.
Dennoch kam für die Schwerverletzte jede Hilfe zu spät, sie verstarb wenig später in einem Spital. Ihr Sohn sei von der Polizei über den tödlichen Unfall verständigt worden, sagt Dittrich. Der Raser kam bei dem Unfall mit leichten Blessuren davon. Es handelt sich um einen 26-jährigen syrischen Staatsangehörigen, der offenbar in Belgien wohnt, er zeigte einen belgischen Führerschein vor. Der Mann wurde einer Amtsärztin vorgeführt, die bei ihm eine Übermüdung feststellte. Zu einer Aussage war der 26-Jährige nicht bereit. Er wolle erst nach Rücksprache mit einem Rechtsanwalt Angaben machen, hieß es. Der Syrer wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen und in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft Wien stellte bereits einen Antrag auf die Verhängung der Untersuchungshaft, teilte die Sprecherin der StA Wien, Nina Bussek, am Dienstag mit.
Zweiter Raser stellte sich
Der zweite mutmaßliche Rennfahrer fuhr laut Polizei zunächst davon. Ein Augenzeuge hat die Szenen gefilmt und das Video bereits der Polizei zur Verfügung gestellt. Inzwischen habe sich der Mann aber aus freien Stücken bei der Polizei gemeldet, sagt Dittrich. Der 30-jährige Wiener gelte derzeit nur als Zeuge und nicht als Verdächtiger. Wie schnell der Syrer gefahren war, als es zum Unfall kam, müssen Gutachter klären.
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