Im Wohnzimmer zum Weltmeister
Mit "FIFA World Cup 2014" von EA Sports kann selbst Österreich zum Titel stürmen.
Rio de Janeiro, 13. Juli, 89. Spielminute im Weltmeisterschafts-Finale. Marko Arnautovic nimmt den Ball an der Strafraumgrenze an, zieht ab und Manuel Neuer im deutschen Tor ist geschlagen – 1:0 für Österreich. Wenige Sekunden später ist das Spiel zu Ende. Österreich ist Weltmeister!
In der Realität bleibt das freilich nur ein schöner Traum, doch zumindest auf Playstation 3 und XBox 360 kann man diesen wahr werden lassen. EA Sports bringt mit "FIFA World Cup 2014" die Weltmeisterschaft auf die alternden Spielkonsolen. Die Youngsters Playstation 4 und XBox One haben dagegen die Qualifikation für Brasilien noch verpasst und dürfen erst beim im September erscheinenden FIFA 15 wieder mitspielen.
Herzstück des WM-Spiels ist der WM-Qualifikationsmodus. Mit sämtlichen 203 Teams, die an den Qualifikationsspielen teilgenommen haben, kann man virtuell sein Glück versuchen: Von großen Kalibern wie Argentinien oder Spanien bis hin zu Exoten wie den Britischen Jungferninseln oder Nepal. Nach überstandener Qualifikation steht dann die WM an, wo man seinen Außenseiter zum Pokal führen kann. Alternativ dazu kann man auch ein eigenes Alter Ego erstellen und versuchen, es bis zum Teamkapitän zu schaffen. Besonders spannend ist das allerdings nicht.
Gegenüber FIFA 14 wurde an der Gameplay-Schraube gedreht. Der Spielfluss ist deutlich schneller geworden, rasante Aktionen lösen den gemächlichen Spielaufbau ab, in Pressingsituationen wird es jetzt so richtig hektisch. Alleingänge sind jetzt wieder leichter möglich und machen vor allem mit Topstars wie Messi, Neymar oder Ronaldo so richtig Spaß.
Weniger lustig ist das Spielen gegen schwache Teams wie die Malediven oder die Färöer. Diese sind zwar grundsätzlich ein dankbarer Punktelieferant, ihre Versuche zu kombinieren, erinnern aber zu stark an die Spitzenteams, die den Ball munter vor dem Strafraum hin- und herlaufen lassen.
Langzeitspaß mit Online-WM
Launiger als die Spiele gegen virtuelle Gegner sind aber ohnehin die Online-Duelle. Den Modus "Weg nach Rio", in der man von Stadt zu Stadt aufsteigen muss, bis am Ende im berühmten Maracana-Stadion angelangt ist, hätte sich EA zwar sparen können, doch die "Online-WM" bietet richtige Langzeitmotivation.
Dort kann man sich aus den 203 Mannschaften seinen Favoriten aussuchen und sich in drei Gruppenspielen für die K.o.-Runden qualifizieren. Das Niveau der Gegner ist durchaus gut, wodurch selbst erfahrene Spieler lange gefordert bleiben. Etwas schade ist nur, dass die meisten Online-Spieler auf die Top-Teams wie Deutschland, Brasilien oder Spanien zurückgreifen und man eher selten auf Außenseiter trifft. Dafür macht es dann doppelt Spaß, wenn man mit (sehr gut spielbaren) Teams wie Belgien oder Ghana die Favoriten ärgern kann.
Seit Beginn der WM kann man in einem eigenen Modus Szenarien aus der echten Weltmeisterschaft nachspielen. So muss man etwa als brasilianisches Team das 0:1 gegen Kroatien umdrehen oder mit Australien versuchen, die Chilenen trotz 0:2-Rückstand noch zu besiegen. Das macht zwischen den Online-Spielen durchaus Spaß.