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An der Katastrophe vorbeigeschrammt: Elbbrücke in Dresden eingestürzt

Von nachrichten.at/apa, 11. September 2024, 10:12 Uhr
Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt.  Bild: ROBERT MICHAEL (APA/dpa/Robert Michael)

DRESDEN. Die Carolabrücke in Dresden gilt als wichtige Verkehrsader in der Stadt, in der Innenstadt überspannt sie die Elbe. Nun ist das Bauwerk mitten in der Nacht in Teilen eingestürzt und es wurde deutlich: Die Stadt ist nur knapp einer Katastrophe entgangen.

Denn täglich fahren zig Autos, Straßenbahnen und Radfahrer über das Bauwerk, das zu den vier Elbbrücken der Stadt gehört. Auch Fußgänger sind dort unterwegs.

Doch Verletzte oder gar Tote hat es bei dem Einsturz nach bisherigem Kenntnisstand der Behörden nicht gegeben. Die Polizei gehe bisher von einem Unglück aus, sagte ein Sprecher, Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es bisher nicht. Von den Dresdner Verkehrsbetrieben hieß es, eine Straßenbahn habe sich nicht auf der Brücke befunden. Somit seien Fahrgäste und Fahrzeuge nicht zu Schaden gekommen. Auf der Brücke sind die Linien 3 und 7 unterwegs - auch nachts.

Es war allerdings knapp: Nur 18 Minuten vor dem Teileinsturz der Carolabrücke passierte die letzte Straßenbahn die Elbbrücke. Die Straßenbahn sei um 2.50 Uhr über die Brücke gefahren, die Brücke sei um 3.08 eingestürzt, teilten die Verkehrsbetriebe in Dresden in der Früh mit.

Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt, dahinter ist die Staatskanzlei zu sehen.  Bild: ROBERT MICHAEL (APA/dpa/Robert Michael)

Durch den Teileinsturz sind laut Lagezentrum der Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise betroffen. Nach Angaben der Feuerwehr Dresden geht es um eine Länge von 100 Metern. Laut Feuerwehr hat sich am Brückenkopf auf der Seite der Altstadt ein etwa ein Meter langer Spalt gebildet. Zudem sind Fernwärme-Leitungen beschädigt, es strömte heißes Wasser aus. "Im gesamten Stadtgebiet fällt momentan die Fernwärme aus", teilte die Feuerwehr mit. Durch das ausströmende Wasser stehen Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser.

Wie es dazu kam, dass sich Teile der Brücke gegen 3.00 Uhr lösten, ist bisher unklar. Die Feuerwehr geht derzeit allerdings von einer akuten Einsturzgefahr aus. "Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Mittwochfrüh an Ort und Stelle. Er rief die Menschen auf, der Brücke möglichst fernzubleiben. "Es besteht Lebensgefahr" auf der Brücke und an der Brücke, hieß es. Derzeit sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden. Ein Teil der Brücke war in den frühen Morgenstunden eingestürzt, verletzt wurde niemand.

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Am frühen Morgen war es in dem Bereich noch relativ ruhig. Im Berufsverkehr ist jedoch mit deutlichen Behinderungen zu rechnen, Straßenbahnen werden umgeleitet, ebenso der Autoverkehr. Die Bundeswasserstraße ist gesperrt, wie die Polizei mitteilte, ebenso der Elbradweg und das Terrassenufer. "Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen", hieß es von der Feuerwehr.

Keine kurzfristige Freigabe

Verkehrsteilnehmer müssen auch davon ausgehen, dass die noch stehenden Brückenteile bis auf Weiteres gesperrt bleiben. Es werde keine kurzfristige Freigabe der beiden übrigen Brückenzüge geben, sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke der Stadt Dresden. Dort führt der Autoverkehr über die Elbe. Es werden Umleitungen eingerichtet. Der eingestürzte Brückenteil sei an einer Stelle mit den anderen Brückenzügen verbunden gewesen. Auch dort habe es einen Schaden gegeben. Die gesamte Konstruktion müsse nun überprüft werden.

Der eingestürzte Brückenzug der Carolabrücke in Dresden sollte im nächsten Jahr saniert werden. Andere Teile der Brücke waren erst im März 2024 nach einer monatelangen Sanierung für den Verkehr freigegeben worden. Das schreibt die Stadt Dresden auf ihrer Internetseite. Zudem sollte noch bis Ende des Jahres ein Verkehrsversuch auf der Brücke laufen, mit dem Ziel, die Brücke für Fahrradfahrer und Fußgänger sicherer zu machen. Der Versuch und das Vorhaben wurden kontrovers diskutiert.

In der Stadt Dresden hat man sich seit Jahren mit dem Zustand der nun teilweise eingestürzten Brücke auseinandergesetzt, betonte Kalbe. Deshalb seien die Brückenzüge A und B der Carolabrücke bereits saniert worden. "Dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm ist, dass es zum Einbruch gekommen ist, war nicht vorhersehbar. Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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betterthantherest (36.251 Kommentare)
vor einer Stunde

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass wegen dieses Brückeneinsturzes die Fernwärme in der ganzen Stadt ausgefallen ist.

Erschreckend wie anfällig die öffentliche Versorgungsstruktur ist.

Sollte jeder mal darüber nachdenken wie es wäre wenn dieser Vorfall mitten im Winter passierte.

Denn eins ist klar: so ein Schaden ist nicht innerhalb einiger Stunden und auch nicht innerhalb einiger Tage repariert.

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wimma (5 Kommentare)
vor 23 Minuten

Druckabfall im System, Leck muss abgedichtet werden bzw. der Kreislauf wiederhergestellt werden. Ich denke schon das es als Ringleitung ausgeführt ist. Sollte eine Seite brechen, dass zumindest von der anderen Seite die Versorgung stattfindet sobald alles dicht wieder aufgefüllt und auf geheizt ist

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betterthantherest (36.251 Kommentare)
vor 2 Stunden

Da hat die Brücke die Umwandlung eines Fahrstreivens für Autos in einen Radweg nicht gut bekommen ...

Deutschlands Infrastruktur marode an allen Ecken und Enden.

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meisteral (12.602 Kommentare)
vor 2 Stunden

Was unsere Expertin für "ja fast eh alles" so kurzfristig über Statikprobleme zu wissen glaubt, ist gespenstisch.

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betterthantherest (36.251 Kommentare)
vor 2 Stunden

danke für die Blumen.

Erfreulich ist, dass die Brücke die Güte hatte nicht während der Verkehrsspitze einzustürzen.
Glücklicherweise keine Verletzten.

Trotzdem bleibt: die Brück ist ein Sinnbild für den Zustand Deutschland.

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