Nach Flugzeugunglück Sicherheitschecks in ganz Südkorea angeordnet
SEOUL/CHICAGO.Nach dem schweren Flugzeugunglück in Südkorea hat Interimspräsident Choi Sang-mok eine umfassende Sicherheitsüberprüfung des gesamten Luftfahrtsystems des Landes angeordnet.
"Sobald die Bergungsarbeiten abgeschlossen sind, wird das Verkehrsministerium gebeten, eine Notfallsicherheitsinspektion des gesamten Flugbetriebssystems durchzuführen, um eine Wiederholung von Flugunfällen zu verhindern", sagte Choi bei einem Meeting zum Krisenmanagement am Montag in Seoul.
Oberste Priorität habe derzeit die Identifizierung der Opfer, die Unterstützung ihrer Familien und die Behandlung der beiden Überlebenden. "Noch bevor die endgültigen Ergebnisse vorliegen, bitten wir die Behörden, den Unfalluntersuchungsprozess transparent offenzulegen und die Hinterbliebenen umgehend zu informieren", so Choi. Die Regierung des Landes will infolge des Unglücks insbesondere alle Maschinen inländischer Fluglinien vom Typ Boeing 737-800 dahingehend überprüfen lassen, ob die Airlines sich an geltende Regeln für das Modell halten, wie das Verkehrsministerium laut der Nachrichtenagentur Yonhap ankündigte.
Bei dem Unglück am Sonntag kamen 179 der 181 Insassen ums Leben, als ein Flugzeug der südkoreanischen Billigfluggesellschaft Jeju Air nach der Landung auf dem Flughafen Muan über die Landebahn hinausschoss, gegen eine Mauer prallte und in Flammen aufging. Der Unfall von Flug 7C2216, der aus Bangkok kam, war der bisher verheerendste in Südkoreas Luftfahrtgeschichte.
Untersuchungen laufen
Die Ermittler untersuchen derzeit mögliche Faktoren wie Vogelschlag und Wetterbedingungen als mögliche Ursachen für den Absturz. Experten zufolge sind noch viele Fragen offen, unter anderem, warum die zweistrahlige Boeing 737-800 offenbar mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war und das Fahrwerk beim Aufsetzen nicht ausgefahren schien. "Es war nicht genug Zeit, um am Boden Vorbereitungen für eine Notlandung zu treffen", erklärte das Verkehrsministerium. "Das Flugzeug der Jeju Air hatte anscheinend keine Zeit, Treibstoff abzulassen, um sein Gewicht auf das für eine Landung erforderliche Maß zu reduzieren."
Das Ministerium teilte mit, der Flugdatenschreiber sei geborgen worden, aber äußerlich beschädigt. Es sei noch unklar, ob die Daten für eine Auswertung ausreichend intakt seien. Die Untersuchungen werden von den südkoreanischen Behörden durchgeführt, die von einem Team der US-amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NTSB sowie Vertretern von Boeing und der Federal Aviation Administration (FAA) unterstützt werden.
Der Flughafen Muan bleibt bis Mittwoch geschlossen, während die anderen internationalen und regionalen Flughäfen des Landes, einschließlich des Hauptflughafens Incheon, planmäßig in Betrieb sind. Die Aktien der Billigfluggesellschaft Jeju Air fielen am Montag um bis zu 15,7 Prozent auf ein Rekordtief.
Erneut Probleme
Unterdessen hat einem Medienbericht zufolge erneut eine Maschine derselben Airline Probleme mit dem Fahrwerk gehabt. Wie Yonhap berichtete, musste am Montag Flug 7C101 von Jeju Air zu seinem Start-Flughafen Gimpo westlich der Hauptstadt Seoul wegen Fahrwerksproblemen zurückkehren.
Wie dumm muss man sein, am Ende einer Flugzeug Landebahn eine Betonmauer zu errichten!
Aber wahrscheinlich ist wieder der Russe schuld, der wird die Vögel geschickt haben.