Nass oder trocken? Der Elektrorasierer wird 90
Jacob Schick, Goldgräber und Soldat, erfand den Rasierapparat und verkaufte ihn 1931 erstmals in New York.
Es ist eine Glaubensfrage, die das Potenzial hat, die Männerwelt zu spalten: nass oder trocken? Während die einen auf den flotten Elektrorasierer schwören, wollen die anderen nicht auf das glattpolierte Endergebnis der Nassrasur verzichten.
Dass sich diese Frage überhaupt stellt, ist Jacob Schick (1877–1937) zu verdanken. Der Goldgräber und Soldat erfand den Elektrorasierer und bot ihn am 18. März 1931 in New York zum ersten Mal zum Verkauf an. Der Grund für die Erfindung war – zumindest der Legende nach – ziemlich banal: Der ehemalige Soldat lebte in den 1910er-Jahren als Goldgräber in Alaska, als er sich bei einer Expedition den Fuß verstauchte. Sich jeden Tag beim zugefrorenen See ein Loch zu hacken, um sich dort das Wasser für die Rasur zu holen, war ihm zu mühsam. Deshalb sah sich der findige Goldgräber nach Alternativen um. Er entwarf einen Rasierkopf, indem er Rasierklingen zerkleinerte und auf einer Platte befestigte. Diese wurde mit einem externen Motor angetrieben. Doch die ersten Modelle weckten wenig Interesse, weil sie kaum zu gebrauchen waren. Der Scherkopf war per Kabel mit einem Motor verbunden, der so groß wie eine Grapefruit war. Die Hersteller lehnten ab.
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Wenig Glück für den Erfinder
Doch Schick gab nicht auf und tüftelte weiter. Er entwickelte einen deutlich kleineren Motor, der in den eigentlichen Rasierer passte und so diesen handlich machte. Der Rest ist Geschichte: Schick gründete eine Firma und brachte seinen Rasierer 1931 in New York City in die Geschäfte. Schon bald fanden die "Schicks" reißenden Absatz. 1937 setzte der Erfinder in den USA, Kanada und England bereits 1,2 Millionen Exemplare ab. Nach Deutschland und Österreich kam der Elektrorasierer allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Umso schneller wuchs Schicks Konkurrenz: Firmen wie Braun und Remington entwickelten günstigere und ausgefeiltere Geräte.
Viel Glück brachte Jacob Schick seine Erfindung jedoch nicht. Nachdem der Unternehmer sein Vermögen auf den Bahamas angelegt hatte, entzog er sich den US-Finanzbehörden, indem er 1935 nach Kanada auswanderte. Dort starb er 1937 an den Folgen einer Nierentransplantation.
Ich hab meine Rasierapparat (Philips) schon 50 Jahre und er läuft und läuft und läuft, was man von der heutigen Technik nicht mehr sagen kann😁
...und die Klingen dazu?
Stets geschliffen? Oder gibt's immer noch die passenden Messereinsätze?
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Ich bevorzuge Nass. Mit Pinsel zum Aufschäumen. Nur selten nehme ich den guten - auch schon alten- Philishave...
Ich verwende neben einer Nassrasierer von G. auch einen neuen Elektrorasierer der Spitzenserie 9 von B. Es ist der beste Elektrorasierer, den ich bis jetzt hatte. Trotzdem ist eine Nassrasur mit einer scharfen Klinge noch immer unerreicht. Aber der Elektrorasierer ist eine annehmbare Alternative.