Klosterneuburg sicherte sich alle drei Titel beim Showdown in Graz
Die fulminante Aufholjagd der Raiffeisen Flyers Wels kam eine Spur zu spät. Um 20.54 fiel im blendend besuchten Sportpark Graz, wo die in Rot gekleideten Schlachtenbummler mit ihren Trommeln mächtig Stimmung machten, der Vorhang. Der Titelverteidiger aus der Messestadt ist entthront, die neue Basketball-Cup-Hauptstadt heißt Klosterneuburg, gleich drei Trophäen finden den Weg dorthin.
Bei den Männern behielten die Dukes im Endspiel gegen die Flyers mit 62:60 (24:25) die Oberhand, zuvor hatten sich schon die Duchess – übrigens nach einem Semifinalerfolg über die Frauen des DBB Wels – und auch die Sitting Bulls aus der gut 28.000 Einwohner zählenden niederösterreichischen Stadtgemeinde bei der "Korbjagd" im Rollstuhl durchgesetzt.
Respekt für dieses Triple, aber auch Anerkennung für die beachtliche Cup-Reise der Flyers, der nur die Krönung fehlte. Entsprechend tief steckte der Stachel der Enttäuschung – auch beim Public Viewing in der heimischen Raiffeisen-Arena.
"Wir sind super gestartet, dann aber vom Weg abgekommen. Jetzt gilt die volle Konzentration der Meisterschaft, wir müssen ganz normal weitermachen", sagte Renato Poljak, dessen Team im Halbfinale noch "mit einem blauen Auge" (O-Ton Coach Sebastian Waser) davongekommen war. Die Welser hatten gegen Eisenstadt 81:68 gewonnen.
Doch Klosterneuburg war ein anderes Kaliber, nämlich der erwartet harte Widersacher, dem Waser vor Beginn die Favoritenrolle zugeschanzt hatte. In der Anfangsphase war der Showdown, der nicht von hohen Trefferquoten, sondern vielmehr von Intensität, (gesunder) Härte und auch Spannung lebte, allerdings eine einseitige Angelegenheit zu Gunsten der Oberösterreicher. Die Welser zogen auf 12:2 davon, um sich dann vor allem im dritten Viertel (12:23) die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Nur vier von 22 Dreierversuchen fanden den Weg ins Netz, Kapitän Christian von Fintel blieb ohne Punkt. "Man hat gemerkt, dass beide Teams sehr nervös waren", sagte Elvir Jakupovic.
Radii Caisin war indes mit 15 Zählern der Topscorer bei den Flyers, aber auch ein bisschen die tragische Figur im Finish. Ein Dreier wurde von den Referees nach Videostudium auf einen Zweier reduziert, weil der Deutsche die Linie betreten haben soll. Auch das fünfte Foul, das zum frühzeitigen Abgang führte, war diskussionswürdig.
"Wir haben nicht getroffen. Wir waren trotzdem knapp dran, dass wir den letzten Wurf im Spiel bekommen. Da hätte es noch kippen können", sagte Trainer Waser: "Wir wollen jetzt schauen, dass wir so gut wie möglich in die Superliga-Play-offs kommen. Ich glaube, wir können uns schon ein paar Hoffnungen machen."
"Wir müssen das abhaken"
Der Blick richtet sich also nach vorne. "Natürlich sind wir traurig. Aber wir müssen das abhaken, auch wenn es nicht einfach ist. Die Saison geht weiter", betonte Jakupovic.
Bereits am Samstag (19 Uhr) gilt es, den Schalter wieder umzulegen. Dann steht das Liga-Gastspiel bei Schlusslicht Fürstenfeld auf dem Programm. Auch die Raiffeisen Swans Gmunden, die im Cup-Viertelfinale Wels unterlegen waren, melden sich zurück. Und zwar in Eisenstadt (Samstag, 18 Uhr).
ePaper
Jetzt ePaper lesen!
Lesen Sie die tagesaktuelle ePaper-Ausgabe der OÖNachrichten - jetzt gleich digital durchblättern!