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Biden ist nicht der erste gebrechliche US-Präsident

Von Heidi Riepl, 15. Juli 2024, 00:04 Uhr
Biden ist nicht der erste gebrechliche US-Präsident
Woodrow Wilson hatte während seiner Amtszeit einen Schlaganfall. (Wiki Commons)

Mit seinen 81 Jahren ist Joe Biden der bislang älteste US-Präsident. Doch er ist nicht der erste, dessen Eignung infrage gestellt wird. Alte, gebrechliche und kranke Präsidenten sind in der US-Geschichte keine Seltenheit. Der Unterschied zu heute ist allerdings, dass man in früheren nicht-digitalen Zeiten Krankheit und Alter besser verheimlichen konnte.

So hatte etwa Woodrow Wilson während seiner Amtszeit 1919 einen Schlaganfall. Der Demokrat war bettlägerig und halbseitig gelähmt und verschwand monatelang von der Öffentlichkeit. Seine Frau Edith kontrollierte teilweise, und natürlich inoffiziell, die Regierungsgeschäfte. Nur so konnte Wilsons Amtsunfähigkeit geheim gehalten werden. Wilson blieb noch bis 1921 im Amt. Erst nach Ende seiner Amtszeit hat die amerikanische Öffentlichkeit erfahren, wie schlimm es wirklich um den US-Präsidenten stand.

Auch bei Franklin D. Roosevelt (1882–1945) wussten die Amerikaner lange nicht, wie krank ihr Präsident wirklich war. Roosevelt litt an den Folgen einer Polio-Erkrankung und saß im Rollstuhl. Doch es wurde penibel darauf geachtet, dass es nur wenige Bilder von ihm gab, die ihn darin zeigen. Der Präsident lernte schließlich ein paar Schritte zu gehen. Damit konnte er öffentliche Veranstaltungen absolvieren und auch wieder in den Medien präsentiert werden.

Dass Roosevelt von den Demokraten als bereits schwer kranker Mann ein viertes Mal zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde, gilt für viele Historiker als Skandal. Denn die Ärzte, die ihn damals untersuchten, waren entsetzt und hatten erklärt: Er wird eine weitere Amtszeit nicht überleben. Roosevelt wurde jedoch am 20. Jänner 1945 erneut ins Amt eingeführt. Keine drei Monate später starb er an einer Hirnblutung.

Dass John F. Kennedy (1917– 1963) schwer krank war, erfuhr die amerikanische Öffentlichkeit ebenfalls erst viel später. Neben Allergien, chronischen Bauchschmerzen und Morbus Addison (Nebennierenunterfunktion) litt John F. Kennedy an den Folgen einer schweren Rückenverletzung. Die vielen Medikamente, die er nehmen musste, standen im Weißen Haus aus Respekt vor seiner Privatsphäre schlichtweg nicht zur Diskussion. Nach seiner Ermordung im Jahr 1963 wurde immerhin der 25. Verfassungssatz festgeschrieben, der bis heute gilt: Der Vize bekommt die Vollmachten, wenn der US-Präsident sein Amt nicht mehr ausüben kann oder will.

Ein Rätsel bleibt auch die letzte Periode der Amtszeit von Ronald Reagan (1911–2004). Rückblickend sind sich die Historiker aber sicher, dass Reagan schon während seiner Amtszeit an Demenz gelitten hatte. Der US-Präsident verstand es, alle peinlichen Situationen zu umgehen. So nahm er keine spontanen Fragen bei Pressekonferenzen an und verlas ausschließlich vorgefertigte Antworten. Offiziell verkündete Reagan seine Erkrankung erst mit einem Brief im November 1994, also fünf Jahre nach Ende seiner Amtszeit. In dem Schreiben ging er auch darauf ein, dass sowohl er als auch seine Frau Nancy Operationen aufgrund ihrer Krebserkrankungen hinter sich hatten.

Auch die vielen Todesfälle der US-Präsidenten müssen erwähnt werden: Insgesamt starben acht US-Präsidenten während der Amtszeit. Vier wurden erschossen, darunter John F. Kennedy.

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Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl
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