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Druck auf Israel nach Schüssen auf Hilfskonvoi

Von OÖN, 02. März 2024, 05:30 Uhr
Druck auf Israel nach Schüssen auf Hilfskonvoi
Videoaufnahme soll Vorfall mit Hilfskonvoi zeigen. Bild: APA/AFP/Israeli Army/ALINE MANOUKIAN

NEW YORK. 104 Tote und 750 Verletzte, sagt die Hamas. UN, USA, Frankreich und China empört. Forderung nach unabhängiger Untersuchung.

Nach Berichten über den Tod von mehr als 100 Palästinensern bei der Ankunft von Hilfsgütern im Gazastreifen haben mehrere Staaten und Institutionen tief betroffen reagiert. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich auf X empört über die Bilder, "die uns aus Gaza erreichen, wo Zivilisten von israelischen Soldaten ins Visier genommen wurden". UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, dass sich eine unabhängige Untersuchung aufdränge.

Die Rolle israelischer Soldaten bei dem Vorfall müsse aufgeklärt werden, so Macron. "Ich verurteile diese Schießereien auf das Schärfste und fordere Wahrheit, Gerechtigkeit und Respekt vor dem Völkerrecht." Eine sofortige Waffenruhe sei zwingend erforderlich. Auch Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné forderte Aufklärung und sagte, man müsse offen ansprechen, wenn "in Gaza Gräueltaten geschehen". Auch die USA drängen auf detaillierte Informationen.

  • ZIB: Tim Cupal (ORF) meldet sich aus Tel Aviv und spricht über die Katastrophe mit Dutzenden Toten bei einem Hilfsgüterkonvoi in Gaza. 

China zeigte sich ebenfalls "schockiert über diesen Vorfall und verurteilt ihn aufs Schärfste", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning. Sie rief die "betroffenen Parteien und insbesondere Israel" auf, die Kämpfe zu beenden und die Sicherheit der Zivilbevölkerung "ernsthaft zu schützen". Zudem müsse sichergestellt werden, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange.

Guterres sagte in einer Rede auf St. Vincent und den Grenadinen, er sei schockiert über die jüngste Episode in dem Krieg: "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose und sofortige Freilassung der Geiseln brauchen und dass wir einen Sicherheitsrat haben sollten, der in der Lage ist, diese Ziele zu erreichen." Der Weltsicherheitsrat in New York konnte sich bei einem Treffen am Donnerstagabend auf keine gemeinsame Stellungnahme verständigen.

  • ZIB: Macron: Zivilisten in Gaza „ins Visier genommen“

"Kein Angriff auf Hilfskonvoi"

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari wies die Vorwürfe zurück: "Es gab keinen Angriff des israelischen Militärs auf den Hilfskonvoi." Nach Angaben der israelischen Armee war es in der Stadt Gaza zu einem "Gedränge" gekommen, als Tausende Menschen sich um einen Konvoi von 30 Hilfstransportern versammelten. Dabei habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben, von denen einige von Lastwagen überfahren worden seien. Ein Vertreter der Armee räumte eine "begrenzte" Zahl von Schüssen durch israelische Soldaten ein, die sich "bedroht" gefühlt hätten.

Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Gazastreifens sprach von einem "Massaker", bei dem 104 Menschen getötet und mehr als 750 verletzt worden seien.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 02.03.2024 20:00

Kriegsverbrecher
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nichtschweiger (6.076 Kommentare)
am 02.03.2024 10:02

Überschrift aus einen Kommentar von heute in der Presse der die Situation treffend zusammenfasst:

Der Moment, in dem man erkennt, dass die Gräueltaten der Hamas weniger Entsetzen auslösen als die Vergeltung Israels, wird ein Rückfall in die Barbarei akzeptiert.

Aus der NZZ

Menschen unterscheidet von Bestien, dass sie verzweifeln können. Die Hamas-Führung kennt keine Zweifel und hat bereits über 30 000 ihrer Landsleute für den Krieg geopfert. Vor allem gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen dem Schlechten und dem Bösen. Die israelische Politik gegenüber den Palästinensern ist unklug, ja schlecht. Die Hamas aber ist abgrundtief böse, weil sie sich über jedwede Humanität und Moral hinwegsetzt. Menschliche Regungen wie Mitleid (und sei es nur mit der eigenen Bevölkerung), die einfachsten Prinzipien des humanitären Völkerrechts – all dies kommt in der Vorstellungswelt der Islamisten nicht vor. Für sie gibt es nur eins: die Vernichtung Israels.

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rmach (16.820 Kommentare)
am 02.03.2024 13:18

Bitte bringen Sie noch weitere Zeitungsausschnitte.
Ganz wichtig sind die, die Fragen beantworten, die niemand gestellt hat. Früher nannte man das Prophylaxe für allfällige Fragen. Es gab dafür im Staatsfunk den Club 2.
Den sollte man m.E. wieder für die Hobbyphilosophen ins Leben rufen.

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nichtschweiger (6.076 Kommentare)
am 02.03.2024 08:48

An alle die meinen Israel wäre Schuld an der Konflikt in Gaza - der nachfolgende Link erklärt so einiges!

https://www.focus.de/politik/meinung/focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-wir-finanzieren-den-terror-und-ausgerechnet-jetzt-hat-sich-baerbock-verlaufen_id_259716054.html

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