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Israel: Möglicherweise auch drei Österreicher von Hamas entführt

Von nachrichten.at/apa, 10. Oktober 2023, 06:33 Uhr
TOPSHOT-PALESTINIAN-ISRAEL-GAZA-CONFLICT
(Symbolbild) Bild: MOHAMMED ABED (APA/AFP/MOHAMMED ABED)

WIEN. Beim Großangriff der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind möglicherweise auch drei Österreicher entführt worden.

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. "Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang", hatte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gesagt und Rache geschworen.

Israels Armee griff bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Außerdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Jihads getroffen worden, hieß es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.

Drei Österreicher entführt

Beim Großangriff der Hamas auf Israel sind möglicherweise auch drei Österreicher entführt worden. Es handle sich um österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger, die sich unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten hatten, teilte das Wiener Außenministerium Dienstagfrüh mit. Allerdings sei die Lage vor Ort sehr unübersichtlich, eine offizielle Bestätigung gebe es noch nicht, hieß es.

Auch im Westjordanland gab es wieder Auseinandersetzungen mit Toten. Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Montag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Palästinenser getötet. Auch an Israels Nordgrenze zum Libanon gab es Gefechte, was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts verstärkte. Israelische Soldaten hätten mehrere Bewaffnete erschossen, die nach Israel vorgedrungen waren, teilte das israelische Militär mit. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung und feuerte als Vergeltung mehrere Raketen auf Israel ab. Später bekannten sich die radikal-islamischen Al-Quds-Brigaden zu dem Angriff auf Israel.

Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär am Montag - offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas - mit. Israelische Medien zufolge waren die Supermärkte anschließend voll mit Leuten, viele Regale jedoch leer. Die Armee betonte daraufhin, es habe sich lediglich um eine Erinnerung an eine standardmäßige Empfehlung und keine neue Anweisung gehandelt.

Hilfe angeboten

Die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Großbritanniens wollen Israel bei der Verteidigung gegen Angriffe der Hamas gemeinsam helfen. "Unsere Länder werden Israel in seinen Bemühungen unterstützen, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen", teilten US-Präsident Joe Biden, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der britische Premierminister Rishi Sunak laut einer von der deutschen Regierung am Montagabend verbreiteten Erklärung mit. "Wir betonen ferner, dass dies nicht der Moment für irgendeine israelfeindliche Gruppierung ist, diese Angriffe auszunutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen." Zugleich betonte das Quintett, dass es die "legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes" anerkennt und Gerechtigkeit und Freiheit für Israelis und Palästinenser gleichermaßen unterstütze. "Aber täuschen Sie sich nicht: Die Hamas vertritt diese Bestrebungen nicht, und sie bietet dem palästinensischen Volk nichts anderes, als noch mehr Terror und Blutvergießen", wird zugleich betont.

Es solle sichergestellt werden, dass Israel in der Lage ist, sich zu verteidigen und "letztlich die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen". Die USA werden nach Angaben des US-Präsidialamtes keine Bodentruppen in Israel einsetzen, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Die US-Regierung erwarte zusätzliche Sicherheitsanfragen aus Israel und werde versuchen, diese so schnell wie möglich zu erfüllen. Es stehe außer Frage, dass der Iran in gewissem Maße an der Unterstützung der Hamas beteiligt sei, aber die USA hätten keine konkreten Beweise dafür gesehen, dass der Iran direkt an der Planung des aktuellen Angriffs mitgewirkt habe.

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US-Präsident Biden will am Dienstag um 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) eine Ansprache zur Situation in Israel halten. Infolge der Angriffe von Hamas-Terroristen gegen Israel sind nach Angaben von Biden auch elf amerikanische Staatsbürger ums Leben gekommen. Es sei "wahrscheinlich", dass sich unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch Amerikaner befänden, heißt es in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Biden auf der Plattform X (Twitter).

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. "Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt", zitiert die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. "Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird."

Tausende Menschen sind am Montagabend als Reaktion auf die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel und die Antwort des israelischen Militärs in London auf die Straße gegangen. Vor der israelischen Botschaft im Stadtteil Kensington versammelten sich nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA Hunderte Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration. Dem Nachrichtensender Sky News zufolge sollen es sogar bis zu 5.000 Personen gewesen sein. Nach Angaben der Polizei wurden drei Personen festgenommen.

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