21 Tote bei israelischem Luftangriff im Gazastreifen
GAZA. Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 21 Menschen getötet worden.
Außerdem sei bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes "eine große Anzahl" von Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen am Sonntag. In der Moschee vor dem Tor zum Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden.
Das israelische Militär erklärte seinerseits, es habe "einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen ausgeführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum" in der Moschee tätig seien. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, hieß es. Man habe vor den "präzisen" Angriffen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee weiter.
- Lesen Sie auch: Wieder heftige israelische Angriffe im Süden Beiruts
Die israelische Armee umzingelte indes das Gebiet Jabalija im Norden des Gazastreifens und verwies am Sonntag auf Geheimdienstinformationen, die auf die "Anwesenheit von Terroristen und terroristischer Infrastruktur im Gebiet von Jabalija (...) sowie auf Bemühungen der Hamas, ihre operativen Fähigkeiten in diesem Gebiet wiederherzustellen", hindeuteten. Zur Vorbereitung möglicher neuer Fluchtaufrufe an Bewohner im Norden des Gazastreifens öffnete die israelische Armee am Sonntag zwei Fluchtrouten in den Süden.
- ZIB: Luftschläge im Libanon und Gazastreifen
Vor und während des Einsatzes habe die israelische Luftwaffe Dutzende militärische Ziele in dem Gebiet angegriffen, um die Bodentruppen zu unterstützen. Bei den getroffenen Zielen handle es sich um Waffenlager, unterirdische Infrastrukturanlagen und andere militärische Infrastrukturanlagen.
- Mehr zum Thema: Hamas-Militärführer im Libanon getötet
Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen sagte der Nachrichtenagentur AFP, Jabalija sei in der Nacht von mehreren Angriffen erschüttert worden. Es gebe viele Opfer.
Am 7. Oktober 2023 waren hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eingedrungen. In mehreren Ortschaften, auf einem Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1.205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, von denen 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.
- Lesen Sie auch: Libanon: Kein Lebenszeichen von Hisbollah-Funktionär Safieddine
Israel geht seit dem Großangriff der Hamas massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet. Seit einigen Tagen geht die israelische Armee zudem verstärkt gegen die mit der Hamas verbündeten pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon vor.