Musks Rat an Deutsche: Weniger Fokus auf Schuld
HALLE. Beim AfD-Wahlkampfauftakt in Halle an der Saale hat US-Milliardär Elon Musk die versammelten AfD-Anhänger per Videobotschaft aufgefordert, "stolz" darauf zu sein, "Deutsche zu sein".
Derzeit sei der Fokus "zu sehr auf die Schuld der Vergangenheit gerichtet, das müssen wir hinter uns lassen", sagte Musk und schwärmte von der "deutschen Kultur", die "Tausende Jahre" zurückreiche.
Kritik aus Polen und Israel
Verwunderung und Empörung löste er damit unter anderem in Polen und Israel aus. Musks Aussagen über die Notwendigkeit, deutsche Schuld und Naziverbrechen hinter sich zu lassen, "klangen nur allzu vertraut und bedrohlich, (…) vor allem nur wenige Stunden vor dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz", äußerte sich Polens Regierungschef Donald Tusk.
Scharfe Kritik kam auch von Dani Dayan von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Das Erinnern an die dunkle Vergangenheit Deutschlands "zu unterlassen, ist eine Beleidigung für die Opfer des Nationalsozialismus und eine Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands".
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Die Aussage ist sicher auch falsch zu verstehen,
aber die reflexartigen aggressiven Reaktionen sind ebenso aussagekräftig.
Von dieser pauschalen Dauerschuld leben viele Organisationen und Vereine fürstlich.
Und DAS muß den Deutschen (und uns) ein amerikanischer Milliardär (völlig zurecht) sagen!
Traurig eigentlich....
Gebürtiger Südafrikaner
2006 ("Sommermärchen") haben viele Deutsche eine unverkrampft-positive Einstellung zu ihrem Land gewonnen. 10 Jahre später war es damit schon wieder vorbei - leider. Denn heute muss man wieder von deutscher - und österreichischer - Schuld sprechen, wenn diese Jahre als "Vogelschiss" in der glorreichen "tausendjährigen" deutschen Geschichte abgetan werden und das Erinnern an die Verantwortung für die Shoa als "Schuldkult" diffamiert wird.
Da hat Herr Musk recht.
Die jetzige Generation hat mit dieser Zeit nichts mehr zu tun und sie trifft auch keine Schuld mehr.
Was aber nicht heißt, das man diese grausame Zeit vergessen darf oder soll.
Die jetzige Generation hat insofern mit "dieser Zeit" wieder zu tun, als sie diejenigen wählt, die "diese Zeit" als unbedeutenden Einschnitt in der glorreichen deutschen Geschichte herunterspielt.
Die jetzige Generation hat insofern mit "dieser Zeit" wieder zu tun, als sie diejenigen Parteien wählt, die dem Grundübel für "diese Zeit", dem Nationalismus, frönen.