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Symbolisch wichtiger Verlust: Ukraine gibt Mariupol auf

18. Mai 2022, 00:04 Uhr
Symbolisch wichtiger Verlust: Ukraine gibt Mariupol auf
Die ukrainischen Kämpfer, die sich wochenlang im Stahlwerk verschanzt hatten, wurden evakuiert. Bild: AFP/Russian Defence Ministry

KIEW. Schweden und Finnland besiegeln ihren NATO-Beitritt.

Nach Monaten erbitterter Kämpfe um Mariupol hat die Ukraine dort ihre letzte Bastion aufgegeben und die Kontrolle über die weitgehend zerstörte Hafenstadt den russischen Truppen übergeben. Mehr als 200 ukrainische Kämpfer wurden in Bussen auf das Gebiet der von Russland kontrollierten sogenannten Volksrepublik Donezk evakuiert und in ein Gefangenenlager gebracht. Die verletzten Kämpfer wurden medizinisch versorgt.

Was mit ihnen nun passiert, ist vorerst unklar. Die Ukraine strebt einen Gefangenenaustausch an. Russland bestätigt das nicht, versichert aber, sie nach internationalen Standards zu behandeln. Der Chef des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, sprach sich strikt dagegen aus. "Nazi-Verbrecher unterliegen keinem Austausch. Das sind Kriegsverbrecher, und wir müssen sie vor Gericht bringen", sagte er.

Schweden und Finnland: "Ja"

Das Stahlwerk war zum Sinnbild für den Widerstand in Mariupol geworden, weil sich dort wochenlang ukrainische Kämpfer verschanzt hatten. Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wollte die Niederlage nicht groß kommentieren: Er betonte, die Ukraine brauche ihre Helden lebend.

Schweden und Finnland kommen einem NATO-Beitritt näher. Schwedens Außenministerin Ann Linde unterzeichnete gestern den offiziellen Mitgliedsantrag. "Unsere NATO-Bewerbung ist nun offiziell unterschrieben", twitterte Linde. "Es fühlt sich an, als hätten wir die richtige Entscheidung für Schweden getroffen."

Das finnische Parlament stimmte gestern mit überwältigender Mehrheit einem Antrag auf NATO-Mitgliedschaft zu. 188 Abgeordnete sprachen sich für den Beitritt aus, nur acht votierten dagegen. Danach unterzeichnete auch Finnlands Außenminister Pekka Haavisto den NATO-Mitgliedsantrag. Einem Beitritt der beiden nordeuropäischen Länder müssen jetzt aber noch alle 30 NATO-Mitglieder zustimmen.

Schweden hatte sich mehr als 200 Jahre lang keinem Militärbündnis angeschlossen, Finnland war seit Ende des Zweiten Weltkrieges neutral. Nach der russischen Invasion in die Ukraine schwenkte die öffentliche Meinung in beiden Ländern jedoch um. Die befürchtete Eskalation mit Russland bleibt – zumindest vorerst – aus: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht vorerst keinen großen Unterschied, sollten Schweden und Finnland der NATO beitreten. Die beiden Länder, wie auch andere neutrale Staaten, hätten bereits seit Jahren an NATO-Manövern teilgenommen, sagt Lawrow.

Türkei ist strikt dagegen

Kremlsprecher Dmitri Peskow nutzte den Anlass aber für neue Drohungen. Der Kreml warf dem Westen vor, gegen Russland einen Krieg zu führen. "Es sind Feindstaaten. Weil das, was sie tun, Krieg ist", sagte er. Kremlchef Putin hatte mit Blick auf die westlichen Sanktionen zuvor schon mehrmals von einem wirtschaftlichen "Blitzkrieg" gesprochen.

Doch nach wie vor hängt der NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands am Widerstand der Türkei, die sich weiter querlegt. Vertreter von Schweden und Finnland bräuchten sich erst gar nicht die Mühe zu machen, nach Ankara zu kommen, sagte der türkische Präsident Erdogan. Sie würden die Türkei nicht umstimmen. Beobachter vermuten nun, dass die Türkei mit ihrer Drohung nur Hilfsgelder erpressen wolle und letztendlich doch noch einlenken könnte.

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