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Transnistrien meldet Beschuss aus der Ukraine

Von nachrichten.at/apa, 27. April 2022, 10:34 Uhr
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Symbolbild Bild: AFP/Anatolii Stepanov

MOSKAU/KIEW. In der prorussischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau ist am Mittwoch ein Dorf nahe der Grenze zur Ukraine beschossen worden.

Dort befindet sich ein großes russisches Munitionslager. In der Nacht seien mehrere Drohnen von der Ukraine aus über das Dorf Kolbasna geflogen, teilte das transnistrische Innenministerium mit. In der Früh sei Kolbasna dann von der Ukraine aus beschossen worden. Tote oder Verletzte gab es demnach aber nicht.

Größtes Munitionsdepot in Europa

Kolbasna, auf Rumänisch Cobasna genannt, liegt etwa zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In dem Dorf lagern rund 20.000 Tonnen Munition aus Sowjetzeiten. Das Lager wird von russischen Truppen bewacht. Nach Angaben des Innenministeriums gilt es als das größte Munitionsdepot in Europa.

Russische Streitkräfte haben zudem bereits am Dienstag eine strategisch wichtige Eisenbahn- und Straßen-Brücke westlich von Odessa schwer beschädigt. Am Mittwochmorgen kam es laut Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform erneut zu einem Beschuss der sogenannten Satoka-Brücke an der Mündung des Dnister in das Schwarze Meer. Der westliche Teil der Region Odessa ist angesichts der Beschädigung derzeit nur noch über moldawisches Straßengebiet am Landweg zu erreichen.

Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, dass die Eisenbahnverbindung zwischen Odessa und den ukrainischen Donauhäfen Ismajil, Reni und Kilija nun unterbrochen ist. "Der Angriff auf die Eisenbahnbrücke hat nicht nur mit militärischen Fragen zu tun. Das ist auch ein weiterer Schlag für unseren Export", kommentierte der ukrainische Ex-Abgeordnete am Mittwoch auf Facebook.

Transnistrien könnte für weiteres Vorrücken Russlands genutzt werden

Nach Darstellung der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar nutzt Russland die abtrünnige moldawische Region als Brücke für ein weiteres militärisches Vorrücken. Dies betreffe sowohl den Krieg in der Ukraine als auch die Möglichkeit, in Moldau weiter nach Westen vorzudringen.

Am Montag und Dienstag hatten die Behörden in Transnistrien bereits eine Reihe von Explosionen gemeldet. Attackiert wurden demnach das Ministerium für Staatssicherheit in der Regionalhauptstadt Tiraspol, eine Armee-Einheit und ein russischer Funkturm.

Die Explosionen befeuerten in Moldau die Furcht vor einem Überschwappen des Ukraine-Krieges auf das Nachbarland. Präsidentin Maia Sandu rief die Bevölkerung am Dienstag zur Ruhe auf.

"Es droht die Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf Moldawien", warnte am Mittwoch die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic. "Wir sehen Kriegspropaganda wie vor dem Angriff auf die Ukraine. Es wird von einer vermeintlichen Bedrohung für die russischsprachige Bevölkerung gesprochen. Dann wird Unruhe geschürt und der Einsatz militärischer Gewalt angedroht." Nun brauche es klare Signale der Unterstützung und volle Solidarität mit der Republik Moldau.

Zudem habe kein Nachbarland der Ukraine gemessen an Bevölkerung und Wirtschaftskraft mehr Kriegsflüchtlinge aufgenommen als die Republik Moldau. Das Land sei durch den Wegfall von Absatzmärkten auch wirtschaftlich sehr stark vom Krieg betroffen.

Transnistrien hatte sich im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion von Moldau abgespalten. International wird das Gebiet nicht als eigenständig anerkannt. Die russische Armee verfügt in der Region neben dem Munitionslager auch über einen Militärstützpunkt. Die Regierung in Chisinau fordert seit langem den Abzug der russischen Truppen aus der Region.

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