Nach der Wahl: Am Donnerstag wird wieder demonstriert
WIEN. Das Erstarken der FPÖ bei der Nationalratswahl, und die Möglichkeit einer Regierung mit blauer Beteiligung, hat auch den Protest wieder laut werden lassen.
Noch am Wahlabend gaben die Veranstalter der "Donnerstagsdemos" bekannt, wieder auf die Straße zu gehen. Am Abend werden zahlreiche Demonstrierende bei der Uni Wien erwartet, die Veranstalter rechnen mit 5.000-10.000. Politische Unterstützung der Demo kam von den Grünen.
"Es ist ein total wichtiger Abend. Damit die vielen Menschen, die die FPÖ nicht gewählt haben, die Möglichkeit haben, ins Tun zu kommen", begründete Natalie Assmann, Sprecherin der Organisation wiederdonnerstag, warum man bereits vor den ersten Sondierungsgesprächen demonstriert. "Damit diese Menschen auch während der Koalitionsverhandlungen gehört werden." Weitere Demonstrationen sind vorerst aber nicht geplant, man möchte den Verlauf der Verhandlungen abwarten.
Polizei rüstet sich
Geplant war ursprünglich vom Parlament über die Neustiftgasse und Burggasse zum Maria-Theresien-Platz zu ziehen. Am Mittwoch hieß es dann, dass es wegen einer Bundesratssitzung eine gesetzliche Bannmeile gebe, weshalb der Demozug nun bei der Universität startet, durch den ersten Bezirk und über den Ring wandert und beim Parlament enden soll.
Bei den Veranstaltern hofft man vor allem darauf, dass es keine Störaktionen von rechts, etwa den Identitären, geben wird. Die Landespolizeidirektion Wien betonte, mit "ausreichend" Personal vor Ort zu sein.
Teilnehmen dürften auch so manche Politiker: Die Wiener Grünen riefen wie auch die SPÖ Frauen zur Teilnahme an der Demo unter dem Motto "FIX ZAM gegen Rechts!" auf. Die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer postete auf Instagram: "Am Donnerstag ist schon wieder die erste Demo. I hope I see you there!", auch der Nationalratsabgeordnete David Stögmüller kündigte sein Kommen an.
Erste Donnerstagsdemos im Jahr 2000
Die ersten Donnerstagsdemos gab es vor knapp 25 Jahren. Nach der Angelobung der ersten schwarz-blauen Koalition im Februar 2000 versammelten sich mehr als 150.000 Menschen am Wiener Heldenplatz, um gegen die neue ÖVP-FPÖ-Regierung und deren befürchteten "Rassismus und Sozialabbau" zu protestieren. In den folgenden zwei Jahren fanden wöchentlich Kundgebungen mit tausenden Demonstrierenden statt. Einmal drangen die Protestierenden dabei in das Hotel Marriott ein, in dem der damalige FPÖ-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auftreten sollten. Außerdem gab es "Widerstandslesungen", an denen unter anderem Elfriede Jelinek teilnahm.
18 Jahre später wurde der Protest wiederbelebt. Unter dem Slogan "Es ist wieder Donnerstag" ging man ab Oktober 2018 gegen Türkis-Blau unter ÖVP-Regierungschef Sebastian Kurz und FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf die Straße. Nicht nur in Wien, sondern auch in Städten wie Linz oder Innsbruck. Die Donnerstagsdemos fanden ein natürliches Ende, als die Ibiza-Affäre die Koalition sprengte.
Dienstrechtsnovelle passierte Bundesrat
Vorzugsstimmen: Wer hat wie viele gesammelt?
Van der Bellen: "Man fragt sich, wie das alles in eine Legislaturperiode gepasst hat"
Nach der Wahl: Van der Bellen startet am Freitag Gespräche mit Kickl
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Es wird nicht demonstriert, es wird nur "Spazieren gegangen". Das sollten die Schwurbler doch wissen.
Wenn das Wetter kälter wird liegen diese Vorzeigedemokraten wieder im Spital und belasten das onehin heruntergewirtschafete Sozialsystem.
begreift die övp endlich, dass mit diesen linken typen kein staat zu machen ist?
Die begreifen nichts, sie wollen nur den Justizminister! Eh wissen warum? Ha,ha,ha
und dann wundern sie sich, wenn die strasse zum "parlament" wird. und die maurer ruft zur strassendemo auf, weil sie die wahl vergeigt hat. das ist purer linksfaschismus und ausserhalb des verfassungsbogens. verbietet endlich diese stänkerer!
Demokratie dürfte für manche ein Fremdwort sein....
Die wahren Demokratie- und Staatsfeinde, von denen Kogler immer sprach.
Sehr durchsichtig bis peinlich.
Da demonstrieren einige angebliche Linke gegen Rassismus und Sozialabbau in Österreich, beschimpfen gleichzeitig andere pauschal für unterschiedliche Meinungen und Haltungen. Beim Sozialabbau geht es offenbar nur um eigene Ängste, weniger vom Staat kassieren zu können, denn um eigene Leistungsbereitschaft geht es offenbar wieder einmal nicht. Wie sozial!
Besser wäre die Zeit mit unentgeltlicher Sozialarbeit zu verbringen wenn man so viel freie Zeit hat
Die wirklichen Gefährder der Demokratie sind die Linken - sie beweisen es immer wieder aufs Neue !
Diese Gruppe will und kann die Realität nicht wahrhaben, weil es nicht ihre ist !
Dieses Demokratieverständnis ist eine Schande sondergleichen - und demaskierend !
Typisch Österreich.
Anstatt die immer schwächer werdende linke Politik anzufeuern und mehr Leistung einzufordern, werden die Wahlsieger pauschal als böse Rechte bezeichnet und untergriffig bekämpft.
Ich finde das Demokratieverständnis dieser Leute höchst bedenklich!