Warum Taylor Swift bei der US-Wahl den Unterschied ausmachen könnte
WASHINGTON. Die Unterstützung von Superstar Taylor Swift könnte bei der US-Präsidentenwahl den Ausschlag zugunsten von Amtsinhaber Joe Biden geben.
Swift habe eine "enorme Strahlkraft in Zielgruppen, die mit traditionellen Medien nicht erreicht werden könnten", sagte der US-Kampagnenexperte Yussi Pick im APA-Interview. "Wenn es nur um 40.000 Stimmen geht, macht das einen Unterschied", sagte er mit Blick auf den knappen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der Wahl 2016.
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Es handle sich nicht nur um eine Verschwörungstheorie oder ein Medienphänomen, betonte Pick. Die Sängerin habe mit ihrer Positionierung "einen Impact in der echten Welt", verwies er auf die Auswirkungen ihrer früheren Aufrufe zur Wählerregistrierung. Diese hätten nämlich jeweils zu einem "Spike" (Ausschlag) bei der Zahl der Registrierungen geführt. Als weiteren Beleg für den Einfluss der Popsängerin auf die politische Stimmung wertete Pick die Tatsache, "dass ein rechter Mob sich sie vorgeknöpft hat" und die Verschwörungstheorie verbreite, das Endspiel der US-Football-Liga NFL ("Super Bowl") sei zugunsten des Teams ihres Freundes Trevor Kelce geschoben worden, damit in der Folge auch Amtsinhaber Biden die Wahl gewinnt. "Das ist absurd."
Vielmehr müssten sich diese Anhänger Trumps fragen, "ob sie falsch abgebogen sind", wenn sie gegen einen der populärsten Spieler des US-Nationalsports American Football und eine der erfolgreichsten Sängerinnen des Landes hetzen. Swift habe ihre Anfänge in der (eher konservativen) Country-Musik und sei sowohl unter Demokraten als auch Republikanern populär, betonte Pick.
"Politikverdrossenen" als Ziel
Die Gefahr eines Imageschadens für die Sängerin durch die Unterstützung Bidens sieht er als eher überschaubar an. Dass Swift auch Hardcore-Anhänger Trumps zum Überdenken ihrer Position bringen könnte, glaubt er nicht. "Da müssten schon andere Deradikalisierungsmaßnahmen greifen." Swift könnte vor allem "die Politikverdrossenen" ansprechen und zurück holen, glaubt Pick. Er verwies diesbezüglich auf die hohen Hürden für die Ausübung des Wahlrechts in den USA.
Die Präsidentschaftswahlen finden nämlich traditionell an einem Dienstag - also einem Werktag - statt. Außerdem muss man sich ins Wählerregister eintragen lassen, um seine Stimme abgeben zu können. Den aktuellen Bestandsaufnahmen im Wahlrennen misst der frühere Kampagnenmitarbeiter der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wenig Bedeutung zu. "Der Großteil der Wähler hat gerade erst begonnen zu realisieren, dass Trump wieder da ist. Das hat sich noch nicht in den Umfragen niedergeschlagen", sagte er mit Blick auf die schlechten Werte für Amtsinhaber Biden.
Zudem seien die Werte des damaligen Präsidenten Barack Obama ein Jahr vor seiner Wiederwahl 2012 "genauso schlecht" gewesen. Eine große Rolle könnten die Gerichtsverfahren gegen Trump spielen, so Pick. Umfragen zeigen nämlich, dass sich eine Verurteilung negativ auf seine Gewinnchancen auswirken würde. Darauf baue auch Trumps verbliebene parteiinterne Rivalin Nikki Haley. Sie hoffe, so lange weitermachen zu können, "bis eines der Urteile gefällt ist". Sollte sie aber die Vorwahl in ihrem Heimatstaat South Carolina kommende Woche verlieren, "kann ich mir schwer vorstellen, dass sie weitermachen kann". Derzeit sehe es eher so aus, als würde Haley mit ihren harten Angriffen auf Trump ihr Ende in der Republikanischen Partei besiegeln.
"Ein Thema" ist laut Pick das Alter des Amtsinhabers. Biden sei aber "nicht so senil wie rechte Medien versuchen, das darzustellen", sagte der Experte. Er wies darauf hin, dass der Demokrat schon als Kind gestottert habe und in seiner politischen Karriere immer wieder verbale Hoppalas gehabt habe. Dass er sich für eine weitere Kandidatur entschieden habe, dürfte an seinen politischen Erfolgen rund um die Zwischenwahlen 2022 gelegen habe. Er hätte "früher für Nachfolge Sorgen müssen", so Pick.
"Blue Wall" könnte erneut entscheiden
Ein umkämpfter Vorwahlprozess wäre für die Präsidentenpartei aber "nicht die richtige Entscheidung" gewesen. Während die Republikaner mit ihrem jüngsten Nein zum von den Demokraten angebotenen Migrationsdeal im Kongress ein "Gamble" (Wagnis) eingegangen sind, könnte sich der Nahost-Konflikt negativ für die Präsidentenpartei auswirken. So gebe es etwa im Swing State Michigan eine sehr große muslimische Community, die aus Frustration wegen der US-Unterstützung für Israel nicht zur Wahl gehen und Biden entscheidende Stimmen kosten könnte.
Wie schon bei den vergangenen beiden Wahlen werde die "Blue Wall" aus Michigan, Wisconsin und Pennsylvania für den Wahlausgang "extrem relevant". Als weitere umkämpfte Staaten nannte Pick Arizona und Nevada sowie die südlichen Ostküstenstaaten Georgia und North Carolina, während Florida mittlerweile "fix auf der republikanischen Seite" sei. Wenn Bidens vermeintliche Top-Wahlhelferin Taylor Swift Anfang August für drei Konzerte nach Wien kommt, wird sie kaum Gedanken an die Präsidentenwahl verschwenden müssen. "Der Wahlkampf beginnt eigentlich erst im September", sagte Pick. Alles, woran man sich etwa aus dem Wahlkampf 2016 erinnere, etwa das Video mit den vulgären Trump-Äußerungen oder der Brief von FBI-Chef James Comey zu Clintons E-Mail-Affäre, sei nämlich danach passiert. "Genauso wird es auch diesmal sein. Es wird ein langes Jahr."
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Was hat eine Person an der Spitze eines Staates zu suchen welcher eine Meuterei angezettelt hat???
Diese Person hat noch dazu vor Jahren einen Eid auf die Verfassung geschworen!!!
Sobald dieser rechtskräftig verurteilt ist, hat er das Recht zur Kandidatur verloren. Davor gilt die Unschuldsvermutung oder ist das auch wieder so ein variables Ding, wenn es den Richtigen trifft in der Ideologie?