Warum Waffenkonzerne weniger verdienen
STOCKHOLM. Neben langsamen Lieferketten haben auch Arbeitskräftemangel und gestiegene Kosten Auswirkungen auf die Produktion.
Russlands Krieg gegen die Ukraine, Kämpfe in Nahost und unzählige geopolitische Konflikte: Die geopolitischen Spannungen weltweit haben die Rüstungsnachfrage steigen lassen. In den Waffenverkäufen der 100 größten Rüstungsproduzenten der Welt hat sich das im vergangenen Jahr noch nicht niedergeschlagen. Diese gingen insgesamt sogar leicht um 3,5 Prozent zurück, so das renommierte Friedensforschungsinstitut SIPRI in Stockholm. Ein Grund: die Nachwehen der Corona-Pandemie.
Neben langsamen Lieferketten haben auch Arbeitskräftemangel und gestiegene Kosten Auswirkungen auf die Produktion. Hinzu kommt die Tatsache, dass es großen Aufwand erfordert, komplexe Waffensysteme herzustellen. Am stärksten zu den Einnahmerückgängen trugen Firmen in den USA und Russland bei.
Doch die Zukunft der Rüstungsbranche sieht mehr als rosig aus. Die Auftragsbücher sind übervoll: "Ich erwarte, dass die Verkäufe im Rest des Jahrzehnts deutlich steigen. Es sei denn, Krieg und bewaffnete Konflikte in der Welt und die geopolitischen Spannungen lassen nach", sagt SIPRI-Direktor Dan Smith, der den Krieg in der Ukraine als größten Treiber der gestiegenen Nachfrage sieht. Auch die Spannungen zwischen den USA und China würden die Geschäfte ankurbeln.