Zahlreiche Opfer bei neuem Angriff in Gaza
GAZA. Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es nach palästinensischen Angaben erneut zahlreiche Opfer gegeben.
Bei Bombardements von Häusern im Flüchtlingsviertel Jabaliya gab es dem örtlichen Zivilschutz zufolge viele Tote und Verletzte. Genauere Angaben zu bekommen war schwierig, weil der Zugang zu dem vom Militär abgeriegelten Gebiet extrem eingeschränkt ist.
Ein israelischer Armeesprecher erklärte, ein solcher Vorfall sei dem Militär ersten Nachforschungen zufolge nicht bekannt. Die Opferzahlen, die von Quellen genannt würden, die der Terrororganisation Hamas nahestünden, seien falsch und entsprächen nicht den Informationen des Militärs.
Hunger und Angst
Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingsviertel Jabaliya ist die Lage unterdessen verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner der Deutschen Presse-Agentur zuvor am Telefon berichtet. Nach Darstellung der israelischen Armee haben in den letzten Tagen schon Tausende Zivilisten Jabaliya nach entsprechenden Aufforderungen verlassen.
Israel versucht seit dem Massaker im Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten, die islamistische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen zu vernichten. Dabei wurden in dem dicht besiedelten Gebiet nach palästinensischen Angaben bisher mehr als 42.800 Menschen getötet und mehr als 100.000 weitere verletzt, überwiegend Zivilisten.
"Geiseln kehren nur bei Stopp von Aggression zurück"
Der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan sagte unterdessen dem pro-iranischen, libanesischen Fernsehsender Al-Mayadeen, dass sich die Position der militant-islamistischen Palästinenserorganisation zu den am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten, verbliebenen Geiseln nicht geändert habe. "Die Geiseln, die vom Widerstand festgehalten werden, werden nur zurückkehren, wenn die Aggression gestoppt wird und sie sich vollständig zurückziehen", fügte Hamdan hinzu. Frühere Versuche, einen (nach einer Woche im November des Vorjahres zweiten) Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von israelischen Geiseln zu vereinbaren, waren gescheitert.