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Causa Ott - Schlagabtausch zwischen ÖVP und FPÖ

Von nachrichten.at/apa, 15. August 2024, 13:02 Uhr
Causa Ott: Ex-FP-Mitarbeiter soll Käufer der Laptops gewesen sein
Ott wird außerdem zur Last gelegt, im Mai 2019 als Polizeibeamter Jenewein Namen von BVT-Mitarbeitern weitergegeben zu haben. Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. ÖVP und FPÖ liefern sich im laufenden Nationalratswahlkampf einen Schlagabtausch zur Spionage-Causa Ott.

Mit der ersten Anklage gegen den früheren Verfassungsschützer Egisto Ott und den ehemaligen FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein sah ÖVP-Mandatar Andreas Hanger am Donnerstag "bewiesen", dass FPÖ-Chef Herbert Kickl "ein absolutes Sicherheitsrisiko für Österreich ist". FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker wies die Vorwürfe zurück und sprach von "Märchen".

Wie am Mittwoch bekannt geworden ist, hat die Staatsanwaltschaft Wien eine erste Anklage gegen Ott eingebracht, und zwar wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs. Ott wird zur Last gelegt, als Beamter des Innenministeriums im Auftrag des ebenfalls angeklagten Jenewein einen weiteren Beamten beauftragt zu haben, Informationen zu Teilnehmern eines Treffens europäischer Nachrichten- und Geheimdienste zu beschaffen. Jenewein wird außerdem vorgeworfen, im Juni 2021 vertrauliche Unterlagen, die ihm als Politiker und Mitarbeiter im U-Ausschuss zugänglich wurden, weitergegeben und Fotos von Auskunftspersonen angefertigt und an Dritte übermittelt zu haben. Ott wird zudem zur Last gelegt, als Polizeibeamter Jenewein Namen von Verfassungsschutz-Mitarbeitern weitergegeben zu haben und einen Polizeibeamten aufgefordert zu haben, die Namen der rund um die Causa "Ibiza" ermittelnden Beamten zu erheben.

"Ganz enge Verbindung"

ÖVP-Mandatar Hanger zeigte sich am Donnerstag gegenüber der APA überzeugt, dass es eine "ganz enge Verbindung" vom mutmaßlichen Russland-Spion Ott über Jenewein zur FPÖ gebe. Es sei "realitätsfremd", dass Kickl in den Informationsfluss zwischen Ott und Jenewein nicht eingebunden oder eingeweiht war. Kickl habe ja beispielsweise als Innenminister Ott nach der Razzia beim BVT eine zentrale Rolle in der Neuaufstellung des Geheimdienstes zugedacht. Kickl habe als Innenminister "den österreichischen Geheimdienst zerstört", bekräftigte Hanger. Die Frage sei nur, ob er dies aus "Unvermögen" getan habe, "oder hat er ganz bewusst die Sicherheitsinteressen Österreichs an Russland verraten?" Einen Terroranschlag auf ein Taylor Swift-Konzert in Wien hätten die Sicherheitsbehörden zuletzt nur verhindern können, weil die Nachrichtendienste von internationalen Diensten gewarnt wurden - wenn man wie unter Innenminister Kickl von solchen Informationsflüssen abgeschnitten gewesen wäre, "hätte das katastrophale Folgen haben können", meint Hanger.

"Die hundertsiebenundvierzigste Fortsetzungsgeschichte von Hangers Märchen" sah darin wiederum der blaue Generalsekretär Hafenecker. Es sei "bewundernswert", wie Hanger immer wieder die Realität "verdrehen" könne, konterte Hafenecker im APA-Gespräch. Vor gar nicht allzu langer Zeit sei es die ÖVP gewesen, die den Kontakt zu Russland gesucht habe. So sei etwa die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft "in ÖVP-Hand", zudem erinnerte Hafenecker an ein Foto, auf dem der ebenfalls in die Spionage-Causa involvierte Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek sowie der Ex-Innenminister und nunmehrige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) 2017 bei einem Essen in der österreichischen Botschaft in Moskau zu sehen sein sollen. Aktenweitergaben seien außerdem bei der ÖVP passiert, so habe die FPÖ ja schon eine Anzeige eingebracht, weil Hanger Dokumente aus dem Innenministerium in die Kameras gehalten habe, die es im U-Ausschuss noch gar nicht gegeben habe, ortete Hafenecker abermals einen "tiefen Staat".

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18  Kommentare
18  Kommentare
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analysis (3.925 Kommentare)
am 16.08.2024 19:31

ÖVP+ FPÖ in einen Sack gesteckt, fest zugebunden und draufgedroschen, kein Unschuldiger würde getroffen!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.041 Kommentare)
am 16.08.2024 09:32

Wenn Hafeneckers Märchen wahr werden...

Dass aktuell 27% der WählerInnen sowas akzeptabel finden, schockt genauso!

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westham18 (5.683 Kommentare)
am 15.08.2024 21:37

Jenewein, das ist doch der Bruder der sympathischen Dagmar Belakowitsch....sicherlich unschuldig....🤦‍♂️👎💥

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tim29tim (3.580 Kommentare)
am 15.08.2024 21:00

Manche Medien tun so als ob der Spionageskandal der FPÖ ein Problem für die Volkspartei wäre, aber das ist ein Problem für ganz Österreich!

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analysis (3.925 Kommentare)
am 15.08.2024 18:45

spoe
danke für Ihre posts im Auftrag von ÖVP-General Stockinger!
Wenn Anpatze Fakten und Argumente ersetzen= ÖVP
Sie sind so richtig ehrlich, wie auch der ÖVP-Sympathie-Träger Dr. Stockinger und unterscheiden sich wohltuend von der Goebbels-Propaganda.
PS : Was war / ist die Leistung der ÖVP-Regierungsmannschaft und wer schafft wirklich an?

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spoe (16.437 Kommentare)
am 15.08.2024 18:22

"weil die Nachrichtendienste von internationalen Diensten gewarnt wurden"

Das stimmt nur zum Teil. Denn die Infos wurden laut Medien "nur" an das Heeres-Nachrichtenamt (vormals Heeresnachrichtendienst) gegeben und nicht an die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst.

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LASimon (15.739 Kommentare)
am 16.08.2024 14:49

Dass der "Zund" an das HNA ging, hat allein darin seinen Grund, dass er von einem ausländischen Militärgeheimdienst kam.

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analysis (3.925 Kommentare)
am 15.08.2024 18:21

tim29…
danke für Ihre posts im Auftrag von ÖVP-General Stockinger!
Sie sind so richtig ehrlich, wie auch der ÖVP-"Engerl" Dr. Stockinger und unterscheiden sich wohltuend von der Goebbels-Propaganda

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spoe (16.437 Kommentare)
am 15.08.2024 18:24

Ist es Ihnen nicht zu blöd, die zwei leistungsschwächsten Parteichefs Kickl und Babler (was für eine Kombination!) hier ständig mit Ihrer Parteipropaganda zu verteidigen?

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Biobauer (6.264 Kommentare)
am 15.08.2024 18:14

Ich. hoffe die Vertreter der Bürgerlichen Parteien ÖVP und FPÖ merken das sie vor der Wahl vom Grün geführten Justitzbereich aufeinander gehetzt werden.

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Juni2013 (11.762 Kommentare)
am 16.08.2024 07:28

Aber geh, echt jetzt?

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Duc (1.695 Kommentare)
am 15.08.2024 18:09

Jeden Tag hackt die ÖVP auf die arme FPÖ hin, nach der Wahl Blau-Schwarz wetten, 3 Kisten Bier stehen .

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tim29tim (3.580 Kommentare)
am 15.08.2024 14:57

Nachdem ein Schriftgutachten Ott als Verfasser des Dokuments bestätigt auf dessen Basis Kickl die illegale BVT Razzia machte, wird es durch die Anklage gegen Ott und dem FPÖ-Politiker Jenewein im Spionageskandal nun eng für Kickl und die FPÖ.

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rmach (16.989 Kommentare)
am 15.08.2024 15:32

Wie darf ich das verstehen? Darf der Kickl dann auch nicht mehr mitspielen, wie der Kurz?

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spoe (16.437 Kommentare)
am 15.08.2024 18:25

Es bedeutet, wenn man es verstehen darf oder generell kann, dass Kurz den Kickl völlig zurecht aus dem Amt gekickt hat.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.041 Kommentare)
am 16.08.2024 09:34

Dass Kurz auch rausgekickelt wurde, war später überfällig.

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rmach (16.989 Kommentare)
am 16.08.2024 10:57

Das haben wor schon als Kinder gespielt - und drausst bist du.

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SophiaLeokadia (299 Kommentare)
am 15.08.2024 21:59

Gewählt wird die Kickl-FPÖ aber trotzdem. Und warum? Weil deren Wähler die Zusammenhänge und die Tragweite dieser causa absolut nicht verstehen. Außerdem hat Kickl seine Anhänger ja Schritt für Schritt in seine eigene Medien-Propagandawelt gelockt, wo er die Dinge darstellen oder ignorieren kann wie er will. Und ihnen gleichzeitig erklärt, dass alles außerhalb der FPÖ-Propagandamaschinerie böse ist/alle lügen.
Da bräuchte es schon einen Videobeweis à la Ibiza.

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