Gericht: Spannung vor dem Auftritt von Ex-Kanzler Kurz
WIEN. Unter großem Medienandrang startet heute im Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen Sebastian Kurz, dem falsche Zeugenaussage im Ibiza-U-Ausschuss vorgeworfen wird.
Es kam bis heute erst einmal vor, dass ein ehemaliger Regierungschef in einem Strafprozess auf der Anklagebank Platz nehmen musste (Fred Sinowatz, SP, 1991 ebenfalls wegen Falschaussage, Anm.). Allein dieser Umstand erklärt den Andrang, den das Wiener Landesgericht heute zum Auftakt des Prozesses gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz (VP) zu bewältigen haben wird.
- Video: Studiogespräch zum Prozessbeginn gegen Kurz
Im "ausreservierten" Großen Schwurgerichtssaal haben sich 83 Medienschaffende aus dem In- und Ausland angemeldet, um der Eröffnung des Verfahrens durch Richter Michael Radasztics um 9.30 Uhr live beizuwohnen. Für interessierte Beobachter stehen auf der Galerie weitere 38 Sitzplätze bereit.
Live ab 8 Uhr: Wir berichten aus dem Gerichtssaal
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Eröffnungsvorträge
Der erste Tag wird von den Eröffnungsvorträgen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und der Verteidiger geprägt sein. Sebastian Kurz wird vom renommierten Wirtschaftsstrafrechtler Otto Dietrich vertreten.
Dem Ex-Kanzler und seinem damaligen Kabinettschef Bernhard Bonelli wirft die Anklage vor, im Ibiza-Untersuchungsausschuss falsch ausgesagt zu haben. Kurz hatte seinen Einfluss bei der Umgestaltung der Staatsholding Öbag und der Bestellung von Thomas Schmid zu deren Alleinvorstand kleingeredet. Bei Bonelli geht es um seine Rolle bei der Zusammenstellung des Kabinetts von Ex-Finanzminister Hartwig Löger (VP).
Video-Analyse: "Was wir jetzt erleben ist ein Probegalopp. Es ist ein Prozess, der weit über die tatsächliche Bedeutung dieses vermeintlichen Delikts hinausreicht", sagt OÖN-Politikchef Wolfgang Braun
Die eigentliche Hauptangeklagte ist die Ex-Vorstandschefin von Casinos Austria (Casag), Bettina Glatz-Kremsner, die zwischenzeitlich als VP-Vizeparteiobfrau auch Kurz’ Stellvertreterin war. Ihr wirft die WKStA vor, sowohl bei der Einvernahme als auch als Auskunftsperson im Ibiza-Ausschuss die Unwahrheit gesagt zu haben. Es geht dabei um die Bestellung des FP-Bezirkspolitikers Peter Sidlo zum Casag-Finanzvorstand.
Warten auf Kurz
Kurz, der seit seinem Rückzug aus der Politik als Investor und Unternehmensberater tätig ist, wird einen Freispruch beantragen, wie sein Anwalt in einer dem Gericht übermittelten 20-seitigen Gegenäußerung bereits erörtert hat. Der 37-jährige Ex-Kanzler dürfte wegen der erwarteten Dauer der Eröffnungserklärungen erst am Freitag, dem zweiten Verhandlungstag, ausführlich zu Wort kommen.
Richter Radasztics hat vorerst nur drei Termine, den letzten am kommenden Montag, angesetzt. Allein wegen der 21 Zeugen, die auf der Liste der WKStA stehen (siehe Kasten), ist davon auszugehen, dass sich die Verhandlungen durch den ganzen November ziehen werden.
Zentrale Figur ist Thomas Schmid, der sich im U-Ausschuss zur VP-Korruption unter Hinweis auf seine Bestrebungen, den Kronzeugenstatus zu erlangen, und auf anstehende Prozesse in Schweigen gehüllt hat.
Die Zeugenliste
Ein Grund, warum es im Prozess gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz kein schnelles Urteil geben wird, ist die schon jetzt lange Zeugenliste der WKStA. Unter den 21 Personen finden sich Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid, die ehemaligen VP-Finanzminister Hartwig Löger und Gernot Blümel sowie Ex-Vizekanzler und FP-Chef Heinz-Christian Strache. Ebenfalls unter Wahrheitspflicht aussagen sollen der Investor Siegfried Wolf und Ex-Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner.
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Jahrzehntelang haben rot-schwarz-blau die Posterl in Österreich besetzt.
Kaum sind die Roten mal ein paar Jahre nicht in der Regierung, wird das plötzlich zum Problem und bis zum Gericht über Begriffe wie "involviert oder informiert" gestritten.
Komischerweise fordert keine Partei wirklich und glaubhaft eine völlige Entkoppelung der Politik von SÄMTLICHEN Postenbesetzungen in Ämtern und Staatsbetrieben. Sie patzen immer nur jene an, die momentan am Futtertrog sitzen, in der Hoffnung, bald selbst dort zu sitzen.
Seine größte Lüge war die der vrsprochenen Patientenmilliarde!
Wie oft noch dieselbe Lüge der Gewerkschafter, welche die Einsparungen bei den SVs blockieren?
Jeder Ehrliche mit Hausverstand ausgestattete Menschen weis was der Maturant für ein Blender ist!
Viel Lärm um Nichts!!!!
Da wurden schon andere Sachen unter den Tisch gekehrt
Was soll daran spannend sein?? Er wird sagen, was er schon immer gesagt hat .....
"Wir haben Alles richtig gemacht,
wir sind unschuldig,
schuld sind die Anderen."
Fast jeden Tag eine n neuer Artikel über das Thema. Due Erwartungshaltung ist sehr groß.