Innsbruck: Willi und Anzengruber im Bürgermeisterduell am 28. April
INNSBRUCK. Im Rennen um das Bürgermeisteramt in Innsbruck wird es eine Stichwahl zwischen Amtsinhaber Georg Willi (Grüne) und Johannes Anzengruber (JA-Jetzt Innsbruck) geben.
Exakt 100.564 wahlberechtigte Bewohner der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck waren am Sonntag aufgerufen, die Kräfteverhältnisse im 40-köpfigen Gemeinderat neu zu verteilen und per Direktwahl über den Bürgermeister (aktueller Amtsinhaber Georg Willi; Grüne) abzustimmen. Insgesamt bewarben sich 13 Listen um die Wählergunst.
Im Rennen um die Bürgermeisterstichwahl zeichnete sich schon vor dem Abschluss der Stimmauszählung ein Dreikampf zwischen Willi, dem FP-Kandidaten und Vizebürgermeister Markus Lassenberger sowie Johannes Anzengruber (Liste JA – Jetzt Innsbruck) ab. Am Ende stand fest, dass das Duell in zwei Wochen Willi gegen Anzengruber lauten wird. Letzterer hat sich im Kräftemessen im schwarzen Lager deutlich gegen Florian Tursky durchgesetzt.
OÖNplus-Artikel zur Innsbruck-Wahl
- Kommentar: Die ÖVP hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht - und der heißt in Innsbruck Johannes Anzengruber
- Mensch des Tages: Johannes Anzengruber - der Überraschungskandidat
Der ehemalige Digitalisierungsstaatssekretär hat vor einigen Wochen die türkis-grüne Bundesregierung mit dem Ziel verlassen, die Innsbrucker ÖVP zu einen und Bürgermeister zu werden. Am Ende landete Tursky mit 10,4 Prozent nur auf Platz fünf bei der Bürgermeisterdirektwahl.
Willi, seit sechs Jahren erster grüner Chef einer Landeshauptstadt, geht mit 22,9 Prozent als Erster in die Stichwahl. Sein Gegner Anzengruber landete mit vorläufig 19,4 Prozent doch klar auf Platz zwei vor Lassenberger (15,9 Prozent) und SP-Kandidatin Elisabeth Mayr (15,2 Prozent).
- Video: Willi und Anzengruber in Stichwahl
Überraschung Willi
Dass Willi an der Spitze einer seit Jahren zerstrittenen Stadtpolitik vorerst als Nummer eins über die Ziellinie gehen würde, galt für Beobachter als alles andere als sicher. Aber auch das vielfach erwartete grün-blaue Duell um das Bürgermeisteramt wird es nun nicht geben. Dennoch dürfte die starke Polarisierung Willis mit der FPÖ in der ersten Runde aufgegangen sein.
Bei der Gemeinderatswahl mussten die 2018 klar vorne liegenden Grünen zwar ein Minus von 5,3 Punkten hinnehmen, mit 18,9 Prozent bleiben sie aber die stärkste Kraft im Gemeinderat.
Auch hier konnte die von Anzengruber erst vor Kurzem gegründete eigene Liste die meisten Sympathisanten aus dem schwarzen Lager hinter sich vereinen. Mit 16,9 Prozent landete sie vor der FPÖ (15,2 Prozent) auf Platz zwei. Tursky, der in dem Wahlbündnis „Das neue Innsbruck“ mit dem Seniorenbund antrat, landete mit 10,2 Prozent auch noch hinter der SPÖ, die mit 13,5 Prozent gegenüber 2018 zulegen konnte.
KPÖ stärker als erwartet
Wie vor einigen Wochen in Salzburg, wenn auch in deutlich bescheidenerem Rahmen, lieferte die KPÖ eine Überraschung. Mit 6,7 Prozent übersprang sie klar die neu eingezogene 4-Prozent-Hürde für den Einzug in den Gemeinderat. Ebenso im Stadtparlament landete die Liste Fritz mit 5,5 Prozent. Knapp drinnen ist auch die Liste „ALI“ mit 4,8 Prozent. Alle anderen der 13 angetreten Listen, wie etwa die NEOS, schafften es nicht. Mit 60,5 Prozent lag die Wahlbeteiligung diesmal deutlich über jener aus 2018 (50,5 Prozent).
- Die letzten Meldungen zur Wahl in Innsbruck lesen Sie in unserem Liveblog:
Genaugenommen müsste es eine Stichwahl zwischen all den Kandidaten geben, die zusammen mehr als 50% erreichen. Da die ersten beiden weniger als 50% haben, könnte auch der derzeit Dritte die Stichwahl gewinnen. Aber in Österreich geht das nicht so genau.
Warum nicht gleich eine Casting-Show und jede Runde fliegt der mit den wenigsten Stimmen raus?
Nach den Gemeinderatswahlen in Salzburg und Innsbruck sehe das Ergebnis der kommenden Nationalratswahl nicht mehr so pessimistisch.
Der Lack ist ab von der Maturanten Partie!
Die Überbleibsel aus dieser Coronahilfen Verpulverer Partie werden bei allen noch ausständigen Wahlen einfahren wie ein Fieber Zapferl!
Für alle wirklichen Leistungsträger und das sind die meisten aus der nicht la Famiglia ein Hoffnungsschimmer?!
Ich weis nur eine kleine Stadtwahl aber ich nehm da 3 Sachen raus:
1. die Grünen sind nicht so tot wie sie gerne geschrieben werden.
2. sobald es Alternativen für Protestwähler gibt greifen die allermeisten die FPÖ nicht mal mit der Zange an. Stammwählerbasis der fpö bei 15%.
3. Die ÖVP ist beim Wähler sowas von unten durch
Danke an die Deutschen Studenten, die wie in der Stadt Salzburg, die Demokratie gehörig durcheinander wirbeln und Kommunisten wählen.
Es gibt über 4.000 deutsche Studenten mit Hauptwohnsitz in Innsbruck, die alle KPÖ wählten? Na, wenn Sie das sagen ....
Fazit - das Dauer-Anschütten der FPÖ durch die ÖVP zeigte Wirkung und hat offenbar dazu geführt, dass sich bei der Gemeinderatswahl 3,4% der Innsbrucker Wählerschaft von der FPÖ abgewendet haben. Aber was passierte mit den ÖVP-Anschüttern? Da wendeten sich gleich 20,9%!!! der Innsbrucker Wählerschaft von der ÖVP ab! Von ursprünglich 31,1% Wählern im Jahr 2018 kehrten also 20,9% der ÖVP den Rücken und wählten den völlig hinterfotzig von der ÖVP ausgeschlossenen Herrn Anzengruber. Der musste ja für den farblosen, erfolglosen und blassen Ex-Staatssekretär Tursky Platz machen. Herrn Tursky half auch nicht das Verleugnen und Verschleiern seiner ÖVP-Mitgliedschaft, er lackierte sich ja extra für diese Wahl orange um und wollte sich dementsprechend tarnen, was jedenfalls auch krachend misslang. Das wird auch bei den kommenden EU - und NR-Wahlen ein Fiasko für die ÖVP, eine linkslinke Regierung rückt dadurch immer näher. Well done, ÖVP! Ihr seid die Schlimmsten und Dümmsten!
und über 5% haben sich vom den Grünen abgewendet. Was sagen sie dazu?
Ja immerhin über 5% Minus, leider viel zu wenig. Im Innsbrucker Gemeinderat kommt es nun darauf an was Herr Anzengruber machen wird, wendet er sich den Linken zu, oder siegt die Vernunft und er schmiedet eine bürgerlich/rechte Allianz, was Innsbruck jedenfalls gut täte. Was die Bürgermeister-Stichwahl betrifft, da sind die Prognosen schwierig. Da hängt alles davon ab, ob Anzengruber die FPÖ-Stimmen bekommen wird oder ob die FPÖ-Wähler aus Wut auf die ÖVP zuhause bleiben werden. Am Ende könnte aber trotzdem die Vernunft siegen und Willi dadurch knapp aber doch scheitern. Ich würde mir das jedenfalls für Innsbruck wünschen, einen ebenso bürgerlich/rechten Bürgermeister wie in Wels.
Was ist an einer bürgerlich/rechten Allianz vernünftig? Diese hatten wir seit 2000 bereits zweimal, mit katastrophalem Erfolg. Der Mittelstand verarmt und die Staatsanwälte haben noch Jahre zu tun.
Anschütten!? Da waren die Blauen selber schuld, wann sie sich unrechtmäßig verhalten und der ÖVP Angriffsfläche bieten.
Die Blauen braucht man nicht "anschütten", die stehen bis zum Hals im Braunen Dreck.
Wer solche Vaterlandsverräter wählt, dem ist nicht mehr zu helfen
Urwelser tuns nicht über andere lästern. Sagens uns besser wie es passieren konnte, dass der siegessichere FPÖ-Kandidat nicht einmal in die Stichwahl gekommen ist, die FPÖ verloren hat und vom 2. Platz aus 2018 auf den dritten Platz zurückgefallen ist. Und dieser Sinkflug der FPÖ auf den Boden der Realität wird sich bei den heuer noch anstehenden Wahlen fortsetzen. Sie sollten als UrFPÖler auch schon einmal das Szenario ein Bruchlandung der FPÖ üben.
Uups, da werden der Urwelser und seine rechten Kameraden aber sehr enttäuscht sein.
Die ganze Zeit labert uns diese Schande für Wels damit voll, dass wir demnächst einen „Volkskanzler“ Kickl bekommen, weil die Zustimmung zur FPÖ „steil“ ansteigt.
Jetzt hat diese Putinpartei schon in zwei Landeshauptstädten Verluste einfahren müssen.
So wird es aber nichts mit eurem VOKAKI. Die Österreicher wollen sich doch lieber die Demokratie behalten.
Ihre Grünen haben gravierende Verluste eingefahren.
Trotz Bürgermeisterbonus.
Letztendlich ist gerade bei regionalen Wahlen die Persönlichkeit der einzelnen Kandidaten besonders wichtig. Das haben alle Parteien erkannt.
Außer die ÖVP - die ÖVP hat ihren besten Mann aus der Partei vertrieben.
1. MEINE Grünen ?
2. Die plärren nicht herum, wie steil es mit ihnen bergauf geht.
Ja Sie haben völlig Recht, ich bin natürlich enttäuscht! Aber auch Sie wissen, die Hoffnung stirbt zuletzt....
Für die ÖVP ein Vorgeschmack auf die nächste NR Wahl.
Der Höhenflug der Blauen ist beendet!
Aha, woran erkennt man das?
Aber an Wünschen soll man sich nichts abgehen lassen....
Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl Innsbruck 2018 : FPÖ 2. Platz
Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl Innsbruck 2024: FPÖ 3. Platz
Die FPÖ ist im Anflug auf den Boden der Realität.
In Salzburg blieb die FPÖ auch hinter den Erwartungen. Offenbar wählen einige Prodestwähler lieber die KPÖ.
und die minus 5,3 % bei den Grünen - das haben sie offenbar übersehen.
Tja, Herr Tursky, so schnell geht's von der Bundesregierung zur Bedeutungslosigkeit.