Regierung erhöht Frauenbudget auf zwölf Millionen Euro
WIEN. Die türkis-grüne Regierung hat pünktlich zum bevorstehenden Frauentag eine Erhöhung des Frauenbudgets angekündigt.
Dieses wird von zehn auf zwölf Millionen Euro erhöht, sagte Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) im Pressefoyer nach dem Ministrant, das sie gemeinsam mit Justizministerin Alma Zadic (Grüne) bestritt. Zudem sollen weitere zwei Millionen Euro in den Integrationsfonds fließen.
Die Schwerpunkte sollen auf kulturellbedingte Gewalt und Opferschutz gelegt werden. "Das Frauenbudget wird erstmalig seit zehn Jahren um 20 Prozent erhöht", so Raab. Wohin das Geld fließen wird, ist noch nicht fixiert. Man prüfe derzeit die Förderanträge, aber "Opferschutz wird ein Schwerpunkt". Die Ministerin möchte einerseits die faktische Sicherheit erhöhen und Ansprechstellen für Frauen stärken. "Jede Frau braucht einen Zufluchtsort." Ein spezieller Schwerpunkt wir die Bekämpfung kulturellbedingter Gewalt wie Zwangsehen, Kinderehen und Genitalverstümmelung sei. "Wir wollen keine neuen Formen von Gewalt über den Zuzug entstehen lassen."
Raab und Zadic erinnerten anlässlich des Frauentags daran, dass Frauen und Mädchen in vielen Ländern noch immer unterdrückt werden und brutaler Gewalt ausgesetzt sind. Gleichberechtigung "ist für viele nicht mehr als nur ein Traum", so Raab. Österreich sei in vielen Bereichen Vorreiter, habe aber auch viel Nachholbedarf. Der Frauentag sei auch hierzulande von Gewalt an Frauen überschattet. Seit Jahresbeginn seien sechs Frauen ermordet worden. 2019 seien es 39 gewesen, das sei gegenüber 2014 eine Verdoppelung, rechnete Raab vor.
Die Mörder dieser Frauen seien mit einer Ausnahmen alle Männer aus dem Umfeld der Opfer gewesen, ergänzte Zadic. "Wir müssen dieses Muster erkennen und durchbrechen. Ich bin froh, dass es diese Budgeterhöhung gibt", sagte die Justizministerin.
Sie will in ihrem Bereich einen Schwerpunkt auf den Opferschutz und die juristische und psychosoziale Begleitung von Gewaltopfern setzten. "Opfer sollen vor Gericht nicht alleine gelassen werden." Eine konkrete Maßnahme werde eine Sensibilisierungskampagne sein.
Als weiteres Thema nannte Zadic Hass im Netz. "Wir wollen uns auch dieser Form von Gewalt entgegenstellen" und ein Maßnahmenpaket schnüren, um Hass und Gewalt im Netz einzudämmen, bekräftigte Zadic, die selbst wegen ihrer Herkunft zu einer Zielscheibe von Hass im Netz wurde.
- Video: Frauenministerin Susanne Raab und Justizministerin Alma Zadic mit ihren Statements zum Thema Gleichberechtigung von Frauen und Gewaltschutz für Frauen anlässlich des Weltfrauentages:
SPÖ kritisiert "viel zu niedriges Frauenbudget"
Die von der Regierung angekündigte Erhöhung des Frauenbudgets reicht für die SPÖ nicht aus. Deren Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek zeigte sich am Mittwoch in einer Aussendung "massiv enttäuscht" über die Summe: "Zwei Millionen Euro mehr sind gerade einmal die Inflationsabgeltung und viel zu wenig." Alleine für den Gewaltschutz bräuchte es vier Millionen Euro mehr.
Im Regierungsprogramm sei eine "substanzielle" Erhöhung des Frauenbudgets angekündigt worden - "davon ist Türkis-Grün nun weit entfernt", meinte Heinisch-Hosek. Sie verwies auf jüngste Ankündigungen der Grünen, wonach das Frauenbudget vervierfacht werden solle. "Die zwölf Mio. Euro, die es jetzt geben soll, sind dagegen ein Klacks", so die SPÖ-Frauenvorsitzende.
Irritiert zeigte sich Heinisch-Hosek auch über die Äußerungen von Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP), die beim Ministerrat von der ersten Erhöhung des Frauenbudgets seit zehn Jahren gesprochen hatte. Auch unter der SPÖ-Frauenministerin Sabine Oberhauser sei 2016 eine Erhöhung des Budgets durchgesetzt worden.
Ein bunter Themenmix beim OÖN-Frauentag
Welche Herausforderungen Frauen in der Politik zu meistern haben, darüber spricht die ehemalige VP-Ministerin Maria Rauch-Kallat um 15 Uhr beim OÖN-Frauentag am 6. März in den Promenaden Galerien Linz. Bei Vorträgen und in Talkrunden kommen viele interessante Frauen zu Wort, unter anderem Bestsellerautorin Hera Lind (10 Uhr) und Curvy Model Nadine Mirada (16.30 Uhr). Die Besucherinnen erwartet ab 9.30 Uhr ein bunter Themenmix aus Politik, Karriere und Geld, Gesundheit, Erziehung und Unterhaltung. Das Programm finden Sie auf frauenzeit.nachrichten.at. Der Eintritt ist frei.
"Attraktivierung des Arbeitsplatzes": Was sich bei der Pflege ändern sollte
Koalition: Verhandler kümmern sich am Freitag um das Budget
Im Burgenland droht Doskozil seine rote Absolute zu verlieren
Mangel bei Fachärzten verschärfte sich im Vorjahr
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
"kulurelle gewalt"-hätten uns sicher 6 Millionen´sparen können. Mich würde interessieren wieviel gewaltverbrechen an Frauen von Österreichern und wieviel von sogenanten Österreicher passiert sind.
wenn so eine Statistik aufliegen sollte?? wär ja interessant es zu erfahren.
Nicht falsch verstehn,ich verabscheu jede gewalt.
Welche Staatsangehörige sind am häufigsten von Gewalt in der Familie betroffen?
Ein Großteil der Opfer, die von der Wiener Interventionsstelle beraten wurden sind Österreicher (über 50 Prozent der Klienten). Dies zeige, dass Gewalt kein kulturelles Phänomen sondern ein gesamtgesellschaftliches weltweites Problem sei, so der Bericht.
https://www.news.at/a/frauenmorde-oesterreich-zahlen-10595056
Nun wofür steht Zadic eigentlich?
Eigentlich nur für die Balkanisierung der österreichischen Justiz.
Was das bedeutet?
Nun man brauch sich nur die Justiz am Balkan anzusehen um zu wissen, wohin die Reise geht.