Weniger testen, um Tourismus zu retten? Wirbel um Vorschläge von Rotkreuz-Manager
WIEN. Ein Strategiepapier des Rotkreuz-Kommandanten Gerry Foitik schlägt hohe Wellen. Er hatte vorgeschlagen, K1-Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne befinden, nicht mehr testen zu lassen.
Ein "Policy Brief" also eine Stellungnahme von Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), vom vergangenen Sonntag ist am Montag in Medienberichten aufgetaucht.
"Aufklärungsbedürftig" nannte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch Foitiks Hinweis unter "Wintertourismus", wonach eine Einstellung von Testungen bei Kontaktpersonen "1", also von Quarantäne-Fällen, bei fallenden Zahlen eine "grüne" Einschätzung der EU-Partner brächte.
Die Neos zeigten sich in einer Aussendung verwundert, begrüßten zwar einige Inhalte des Schreibens, kündigten jedoch auch eine parlamentarische Anfrage zur Wintertourismus-Passage an. Dass dies eine Manipulation der Coronazahlen sei, wies Foitik im Gespräch mit der APA zurück. Auf der ECDC-Karte, die Österreich aktuell mit der Farbe "Rot" belegt, wären bei den gegenwärtigen unterschiedlichen Teststrategien keine realen Vergleiche möglich.
Probleme bei Vergleichbarkeit
Der Bundesrettungskommandant stellte fest, dass die Testungen von sich bereits in Quarantäne befindlichen Personen aus derzeitiger Sicht keine Änderung bringen würden, da diese erstens keine Gefahr für die Population darstellen und dass die "Einschätzung der EU-Partner", also jene anhand der Ampel der europäische Gesundheitsagentur ECDC, aufgrund unterschiedlicher Vorgehensweisen in den jeweiligen Staaten erfolge: Slowenien teste Personen, die mit Infizierten Kontakt hatten und daher in Quarantäne seien, schon jetzt nicht und hat so eine "bessere" EU-Einschätzung als Österreich.
Ohne Tests von Kontaktpersonen "1" würde die Inzidenz sofort um 500 täglich sinken, stellte Foitik in dem Briefing fest. Deutsch sah darin einen "handfesten Skandal", Foitik hingegen in dieser Überlegung die Möglichkeit Ressourcen freizubekommen, wie auch in dem Schreiben, das der APA vorliegt, im weiteren unter dem Punkt "Teststrategie" zu entnehmen ist: Es ginge um "schnelles Testen von symptomatischen Personen (....) - Kontaktpersonen "1" werden in Quarantäne geschickt - ein Testen dieser ist NICHT notwendig, weil individuell ohne Konsequenzen (ein negatives Testergebnis befreit aus Quarantäne nicht, ein positives hat keine Therapie-Konsequenz bei asymptomatischen Personen)", hieß es in dem Schreiben an den Krisenstab SKKM.
- Video: Während die Regierung Verschärfung der Maßnahmen präsentiert, sieht sich das Rote Kreuz mit Vorwürfen konfrontiert, wonach die Infektionszahlen geschönt werden sollten.
SPÖ und Neos fordern Aufklärung
Ausnahmen für das Nicht-Testen der "1"-er wurden im Fall von Hoch-Risiko-Kontaktpersonen vorgesehen, oder im Falle einer Änderung der Quarantäne-Richtlinie von zehn auf fünf Tage. Ressourcensteigerungen seien bei einer exponentiellen Entwicklung nicht nur personell allein, sondern durch zusätzliche digitale Instrumente zu bewerkstelligen, schrieb Foitik. Die SPÖ forderte wegen des Scheibens jedenfalls die volle Aufklärung durch die Bundesregierung. "Völlig inakzeptabel" sei jedenfalls jeder Versuch, durch die Reduktion der Tests bei Kontaktpersonen die Corona-Ampel künstlich auf grün zu stellen, so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer.
Viele Vorhaben, die der "Policy Brief" des Roten Kreuzes beinhalte, seien zu begrüßen, hieß es vonseiten des Neos-Abgeordneten Douglas Hoyos, in einer Aussendung zum Ideenpapier für den Krisenstab. Eine Digitalisierung der 1450-Hotline würde man beispielsweise schon länger fordern. Für Verwunderung sorge allerdings die inhaltliche Verknüpfung von weniger Tests und dem Wintertourismus. Hoyos: "Weniger Tests, um so die offiziellen Infektionszahlen niedrig zu halten, können nicht die Lösung für den Wintertourismus sein - gezielte Maßnahmen, die an den richtigen Zahnrädern ansetzen, sehr wohl." Die Neos kündigen eine parlamentarische Anfrage an, um die Hintergründe jener Passage zu erörtern.
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sinnvolle Vorschläge sind in dieser wahnsinnigen Gesellschaft nicht zu empfehlen..
also testen, testen , testen bis in den Untergang!!!
schämen sie sich herr foitik! ein mensch mit derart wenig empathie gefühl sollte nicht an der spitze des rk stehen.
wenn sie meinen, dass registrierte kontaktpersonen gefälligst nicht zu wissen brauchen, ob sie infiziert wurden, dann fordere ich sie auf, nehmen sie sich eine halbe stunde ruhepause, und versuchen sie die situation und gefühle einer solchen person in quarantäne nach zu empfinden. wenn sie dann noch nicht wissen, was sie unsinniges gesagt haben, dann kündigen sie bitte beim rk und bewerben sie sich bei nehammer als sekretär.
Egal, ob dieser Vorschlag nun sinnvoll ist oder nicht: für mich ist er nicht mehr als eine weitere Wortspende, die ich nicht zuordnen kann und die für mich das Informationschaos nur noch weiter vergrößert.
Aus diesem ganzen Informationsnebel ragt für mich nach wie vor lediglich eine einzige "Spielregel" heraus,
- die ich zu verstehen glaube
- der ich einfach folgen kann
- die mich so gut wie nichts kostet und
- die seit dem ersten Auftreten der Krankheitsfälle immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird:
Abstand, Maske, Hygiene
Wenn doch alles im Leben so einfach wäre...
@OÖN.
Schwer zu glauben, dass sich im Forum
nur lauter "Super-Spreader" tummeln ...
>> Man sollte die Postings AUCH negativ
bewerten können -- dann würde sich die
"öffentliche Meinung" rasch relativieren !!
@Verwirrte.
Es geht um NEGATIV GETESTETE Mitarbeiter, die in
Quarantäne geschickt werden: Falls es 1 POSITIVEN
Mitarbeiter gibt, steht (mindestens) der 1/2 Betrieb still.
>> Bravo: Gerry Foitik, für die unternehmerische Einsicht ...
>> Shame: der politischen Opposition = Pleiteparteien ...
Jesas, wenn das dann so kommt, wie soll den das dann Rudi ratlos auf seinem Taferl erklären?
Würde sagen, dass das Rote Kreuz den Mund zu voll nahm und nun überfordert ist.
Warum kann der Samariterbund nicht unterstützen? Gewinnschmälerung?
Und solchen Typen soll man vertrauen, Stichwort Corona App.
So sind sie halt die Türkisen.
Ich gehe davon aus, dass Herr Foitik mittlerweile alle Ämter zurückgelegt hat.
Jaja, die Tiroler Seilbahnmafia.
Die kann alles.
https://tiroler-adler-runde.at/
Meinst du ADLER88
Anscheinend hat dieser Herr sich was von den Türken abgeschaut. Aber dieser Schmäh geht schon lange nicht mehr eini, wie man so schön sagt. Die EU und die anderen Staaten schauen da schon sehr genau hin. Und würde man dies tun, dann wäre das Vetrauen in die gemeldeten Zahlen vollends weg und selbst bei einer wirklichen Besserung würde man dies nicht glauben und Reisewarnungen erst recht nicht aufheben. Mich wundert es fast, dass nicht manche auf die Idee kommen, gar nicht mehr zu testen, weil dann gäbe es gar kein Corona mehr, sondern halt höchstens Grippefälle, wenn man nicht die auch gleich verschweigt. Aber ein paar gibt es eh die so denken, allerdings nicht weiter. Dieser RK Typ ist für mich jedenfalls in seiner Funktion eine Zumutung, wenn er so was äussert, wie im Artikel angeführt. Der sollte sich besser Gruppierung um Kickl anschliessen.
https://www.falter.at/zeitung/20201019/rotes-kreuz-ruegt-schwarzen-kanzler?fbclid=IwAR0yVA93oBEi4klIjPU_uSaV9mT0qwlJYiQLf1gXsvktBpvg7Q1M-nhxHHM
Der RK Foitik entwickelt autoritäres Eigenleben. Maskenpflicht für Lehrer*innen u Schüler*innen ganztägig u die tolle Tracing App
"Die Maßnahmen werden nicht wegen des Virus immer härter, sondern weil die Regierung merkt, dass immer mehr aufwachen!"
Sucharit Bhakdi
Schön, dass die O.Ö. Nachrichten mit rund 10 Stunden Verspätung auch über die skandalösen Ansichten des Herrn Foitik berichten. In jedem anderen Land wäre dieser Herr schon längst alle seine Funktionen los.
Das türkise RK als Regierungsorganisation verdient top am Desaster u steht im Mittelpunkt.
Die Verknüpfung - weniger Tests mit Rettung des Tourismus - ist .... denkwürdig.
Bei den anderen Punkten sind durchaus Ansatzpunkte dabei.