Burgenland-Wahl: VP-Landeschef bleibt nach Wahlschlappe
EISENSTADT. VP-Spitzenkandidat Christian Sagartz bekam am Montag im Landesparteivorstand das Vertrauen ausgesprochen.
Platz drei und ein Minus von 8,6 Prozentpunkten: Das ist die Bilanz der burgenländischen Landtagswahl für die ÖVP. Montagvormittag tagte der Landesparteivorstand zu dem historisch schlechten Ergebnis, kurz nach 13 Uhr trat VP-Spitzenkandidat und VP-Landesparteichef Christian Sagartz vor die Presse.
"Die Stimmung im Landesparteivorstand ist dem Wahlergebnis entsprechend", sagte Sagartz einleitend. Es sei eine offene Diskussion geführt worden. Die VP habe sich heute mit den Gründen beschäftigt, die zu dem schlechten Abschneiden geführt haben. Die Kehrtwende der Bundes-ÖVP hin zur FPÖ unter Herbert Kickl und das vorgestellte Sparpaket habe keinen Rückenwind gebracht, sondern "Gegenwind". Auch der Wahltermin samt kurzen Wahlkampf habe der Partei laut Sagartz nicht in die Hände gespielt.
"Das ist enttäuschend"
Die Wahlbeteiligung sei zwar gestiegen, die ÖVP habe davon aber nicht profitiert, sondern flächendeckend verloren. Die Wähler hätten der ÖVP offenbar nicht zugetraut, dass sie die Veränderung bringen, die sie versprochen haben. "Das ist enttäuschend und eine harte Situation", sagte Sagartz.
Er habe seine Person heute im Landesparteivorstand zur Diskussion gestellt. ("Ich übernehme Verantwortung"). Der Landesparteivorstand habe ihm - bei einer Stimmenthaltung - das Vertrauen ausgesprochen. Er werde nun Vorgespräche mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der SPÖ über eine mögliche Regierungsbeteiligung führen, damit habe ihn der Landesparteivorstand beauftragt. Prinzipiell liegt die Entscheidung darüber, wer zu Gesprächen eingeladen wird, beim Wahlsieger SPÖ.
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Sagartz sieht eine valide Gesprächsbasis mit Doskozil, Forderungen an die SPÖ wollte er bei dem heutigen Pressetermin keine formulieren. Seine eigenen Emotionen und Befindlichkeiten würde er hinter seinem professionellen Auftrag hintenanstehen, sagte Sagartz - und betonte: "Die ÖVP geht geschlossen in die Verhandlungen."
SPÖ und Grüne beraten am Montag
SPÖ und Grüne tagen ebenfalls heute noch, einzig die FPÖ verzichten heute auf Sitzungen. Der blaue Landesparteivorstand wird erst am Donnerstag zusammentreten.
Die SPÖ verlor am gestrigen Wahlsonntag zwar ihre absolute Mehrheit, ging mit 46,4 Prozent aber als klarer Wahlsieger durchs Ziel. Platz zwei ging mi 23,1 Prozent an die FPÖ, die ÖVP rutschte mit 22 Prozent auf Platz drei. Die Grünen schafften mit 5,7 Prozent den Wiedereinzug.
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Komplett egal, wenn sich die ÖVP nicht von der FPÖ lossagt, ist sie in zwei Jahren sowieso eine Kleinpartei.
Ja das stiiimt!!