Von Dietach in die Bundesliga
LINZ. Aufsteiger GAK hofft auch gegen Blau-Weiß auf die Genieblitze von Christian Lichtenberger.
Kann der FC Blau-Weiß Linz in der Fußball-Bundesliga nach der klaren 1:5-Niederlage bei Salzburg heute (17 Uhr) wieder in die Erfolgsspur zurückkehren? Für das Team von Trainer Gerald Scheiblehner geht es zu Aufsteiger GAK – und die Steirer hoffen im Duell mit den Linzern auf die Genieblitze eines Oberösterreichers: Im Sommer 2023 wechselte der gebürtige Steyrer Christian Lichtenberger von Lafnitz zu den Rotjacken, stieg mit dem Grazer Traditionsverein in der ersten Saison gleich in die Bundesliga auf. "Vielleicht war ich das fehlende Puzzlestück", sagt der Offensivmann mit einem Schmunzeln.
Der verpasste Aufstieg eine Saison zuvor, als Blau-Weiß sich in einem Titel-Thriller am allerletzten Spieltag im Fernduell gegen den GAK durchgesetzt hat, könnte für Lichtenbergers Karriere aber gar nicht so schlecht gewesen sein: "Ich habe mit dem GAK damals schon länger Gespräche geführt, ob sie mich aber auch direkt für die Bundesliga geholt hätten, kann ich nicht sagen."
Mit einem Jahr Verspätung schafften die Grazer letztendlich dennoch den Aufstieg ins Oberhaus – Lichtenberger war einer der entscheidenden Faktoren im Meisterteam: Mit sechs Toren und sieben Vorlagen machte der 28-Jährige oft den Unterschied aus.
Weggefährte Scheiblehner
Einen großen Anteil daran, dass der Offensivmann mittlerweile in der höchsten Liga Österreichs aktiv ist, hat aber auch der heutige gegnerische Trainer: Blau-Weiß-Coach Scheiblehner holte den Dribblanski 2017 – damals noch als Trainer von Vorwärts Steyr – von Unterhausklub Dietach in die dritthöchste Spielklasse. Mit Steyr gelang der Aufstieg in die 2. Liga, ehe er 2019 seine Heimat erstmals verließ: "Ich habe eigentlich immer gesagt, dass ich nie von daheim weggehe. Dann hat mir aber Lafnitz den ersten Profi-Vertrag angeboten und ich habe mir gedacht: Ich muss das jetzt einfach versuchen."
Auf das Wiedersehen mit seinem damaligen Förderer freut sich Lichtenberger besonders: "Ich habe mich mit dem Scheibi immer gut verstanden, er hat mir geholfen, dass ich jetzt da stehe, wo ich bin." Für den GAK könnte Blau-Weiß auch als ideales Vorbild gedient haben: "Ich glaube, sie haben viel gelernt, auch aus unserer Anfangszeit als Aufsteiger. Der GAK macht nicht den Fehler, zu hoch zu attackieren, sie treten stabiler auf, als es wir in unseren ersten Bundesliga-Auftritten getan haben. Sie sind ein sehr ernst zu nehmender Aufsteiger", sagt Blau-Weiß-Trainer Scheiblehner.
Der 47-Jährige hofft, dass auch sein Team heute Lernfähigkeit beweist: "Das Spiel gegen Salzburg war ein wichtiger Schritt für unsere Entwicklung. Wir haben viele Lehren gezogen, und nun gilt voller Fokus auf den GAK. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen."
Ein Unterfangen, das ohne Stammgoalie Nicolas Schmid gelingen muss: Der Transfer des 27-Jährigen zum englischen Zweitligisten FC Portsmouth befindet sich in den abschließenden Verhandlungen, er machte die Auswärtsreise nicht mit. Ersatzmann Andreas Lukse wird ihn heute in Graz vertreten.
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