Würdiger Abschied für Oliver Glasners Vorgänger hat Priorität
LONDON. Der Riedauer wird erst nach dem heutigen Spiel seines neuen Klubs Crystal Palace gegen Everton als Trainer präsentiert.
Am Ende kam es doch anders als geplant: Eigentlich hätte Oliver Glasner bereits heute im Spiel gegen Everton sein Premier-League-Debüt bei Crystal Palace geben sollen. Allerdings steht diesem Plan der große Name seines Vorgängers Roy Hodgson im Wege. Auch am Sonntag war der Trainerwechsel noch nicht als offiziell vermeldet worden.
Aus Sicht des Klubs gebietet es vor allem der Respekt, mit der Übergabe noch bis Dienstag zu warten – und dem 76-jährigen Hodgson jenen Abschied zu ermöglichen, der ihm ob seines Stellenwerts auch zusteht. Dazu muss man wissen, dass Hodgson vor zwei Jahren von Prinz William zum "Kommandeur des britischen Königreichs" ernannt wurde – der dritthöchste Orden, den das britische Empire zu vergeben hat.
Im Vorjahr wurde Hodgson – der 2016 Englands Nationalteam als Teamchef zur EM in Frankreich geführt hatte – von Crystal Palace aus der Fußball-Pension zurückgeholt und konnte das Team auch dank seiner Persönlichkeit zum Klassenerhalt führen. Medial wurde es dennoch als Fehler gesehen, mit Hodgson auch in die aktuelle Saison zu gehen. Deshalb wurde auch die Reißleine gezogen – ehe die Angelegenheit mit dem Kollaps des Trainers am Donnerstag etwas außer Kontrolle geriet. Ihn jetzt sofort zu feuern, nachdem er am Donnerstag beim Training vor den Augen der Spieler zusammengebrochen war und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, wäre zu viel gewesen. Hodgson ist mittlerweile wieder fit – und möchte heute im Stadion dabei sein. Als Cheftrainer wird er wohl nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Oliver Glasner bleibt vorerst noch die Tribüne. So wie am Samstag, als er gesehen wurde, wie er das Spiel der Tottenham Hotspurs gegen Wolverhampton beobachtete.
Glasners Fürsprecher bei Crystal Palace sind einflussreich. Klubchef Steve Parish wurde laut britischen Medienberichten am Freitag beim "Geheimtreffen" mit Glasner in einem Londoner Hotel gesehen.
Crystal Palace statt Lyon
Den US-Amerikaner John Textor, dem 40 Prozent der Anteile von Crystal Palace gehören, kennt Glasner länger. Von den vielen Gerüchten war jenes rund um den französischen Topklub Olympique Lyon auch wirklich wahr. Das Bemühen der Franzosen war groß. Der Eigentümer des Klubs ist Crystal-Palace-Miteigentümer John Textor. (haba)
Sehe ich nicht ganz so, siehe auch zB Ralph Hasenhüttl, der trotz guter Arbeit dann bei keinem ganz großen Klub untergekommen ist. Hätte es besser gefunden wenn er noch ein wenig gewartet hätte. Es werden sicher im Laufe der Frühjahrssaison, wenn einige Klubs Gefahr laufen die Saisonziele zu verfehlen, einige Trainer gewechselt werden.
Aber natürlich ist die englische Liga sehr reizvoll, die Sprachbarriere nicht so groß wie in manch anderer Liga und das Gehalt wird sicher auch stimmen.
Kommentar war als Antwort auf jack_candy gedacht.
Tut sich der Oliver wirklich die Insel an?
Er wäre dumm, wenn er diese Chance nicht nutzen würde.
Für Fußballer gibt es nicht besseres.
Wenn er bei Crystal Palace gute Resultate liefert (aktuell: nicht absteigen, nächstes Jahr: gesicherter Mittelfeldplatz), ist er bei den großen Klubs auf dem Radar.
Er wäre dumm, wenn er diese Chance nicht nutzen würde.
Für Fußballer gibt es nicht besseres.
Wenn er bei Crystal Palace gute Resultate liefert (aktuell: nicht absteigen, nächstes Jahr: gesicherter Mittelfeldplatz), ist er bei den großen Klubs auf dem Radar.