Der Notelf des LASK fehlte die Durchschlagskraft – 0:0
Fußball-Bundesliga: Trainer Sageder zwang sich trotz der Ausfälle gegen Austria Wien zur Zufriedenheit über das Unentschieden
"Ich kann mit dem Punkt leben", sagte LASK-Trainer Thomas Sageder nach dem 0:0 im Auswärtsspiel der Fußball-Bundesliga gegen Austria Wien. Zur Zufriedenheit musste er sich trotz der Umstände ein wenig zwingen. "Was in den vergangenen 48 Stunden bei uns los war, das war schon herausfordernd."
Denn nach dem Europa-League-Spiel in Liverpool am Donnerstag (0:4) waren ihm nach und nach Spieler ausgefallen. Das Fehlen von Ibrahim Mustapha nach dessen Knöchelverletzung an der Anfield Road war klar gewesen. Dazu hatten sich dort Philipp Ziereis und Ivan Ljubic Blessuren zugezogen und wurden nicht rechtzeitig fit. Gestern meldeten sich auch noch Kapitän Robert Zulj und Sascha Horvath erkrankt ab.
Sageder musste sich etwas einfallen lassen: Er entschied sich anstelle des 3-4-3 für ein 4-2-3-1, das vor allem in der Abwehrarbeit gut funktionierte. "Die Viererkette hat gut gepasst. Wir sind sehr stabil gestanden", sagte Schlussmann Tobias Lawal nach dem Schlusspfiff. Er hatte kaum eingreifen müssen.
"Ein großes Lob an die Mannschaft, dass mir noch kälter wurde, als es eh schon war", sagte der ÖFB-Teamtorhüter bibbernd und mit einem Augenzwinkern im Sky-Interview. Er lobte besonders die eingesprungenen Reservisten. "Es war nicht leicht für sie. Es ist eine halbe neue Mannschaft auf dem Platz gestanden, dafür haben wir es richtig, richtig gut gemacht."
"Zu wenig Durchschlagskraft"
Offensiv brachten die Athletiker wenig zustande. Deswegen war Sageder kritisch. "Wir haben jetzt 25 Spiele seit Saisonbeginn gehabt. Wenn wir richtig eine Spitzenmannschaft sein wollen, haben wir zu wenig Chancen und zu wenig Durchschlagskraft." Ohne die fiebernden Ideengeber Zulj und Horvath war das Angriffsspiel in Wien harmlos.
"Es ist eine gute Chance für die Spieler, die bisher wenig gespielt haben", hatte der Trainer vor der Partie gesagt und Lenny Pintor, Ebrima Darboe und Moussa Kone in der Startelf nominiert. Alle drei waren bisher Fitness und Form hinterhergelaufen. Die Chance nutzte vor allem Kone. "Er hat besonders aufgezeigt mit Ballsicherungen", lobte Sageder den Mittelstürmer, der sich für weitere Einsätze empfohlen hat.
"Der Rest war in Ordnung. Wir haben gesehen, dass die Jungs, die in der Herbstsaison aufgebaut worden sind, einen guten Eindruck gemacht haben." Sie halfen mit, zwei Serien fortzusetzen: Der LASK blieb im siebenten Duell mit der Austria in Folge ungeschlagen, in Wien verloren die Athletiker sogar keines der jüngsten neun Spiele.
Jetzt können die Athletiker ein wenig durchatmen: Am Samstag schließt der LASK in Lustenau den Bundesliga-Herbst ab, am folgenden Donnerstag geht mit dem Europa-League-Heimspiel gegen Toulouse ein intensives Jahr zu Ende.
Schwer zu beurteilen das Spiel, auch angesichts der erzwungenen Umstellungen. Vielleicht war es gut frischere Akteure einzusetzen. Lawal und Abwehr in Ordnung, im Spielaufbau zu viele Ballverluste, im Angriffsdrittel Ungenauigkeiten bei den letzten Pässen. Austria auch nicht besser. Schien so, als wollten beide nur nicht verlieren. So gesehen logisches Ergebnis. Pintor tat mir schon leid, wie der ständig umgesäbelt wurde!
Durchschlagskraft im Sturm geht Ihnen auch ohne Verletzungen ab
Wie AKV schon geschrieben hat, kann man zum Punkt gratulieren, weil womöglich der eine oder andere eingesetzte Spieler auch nicht auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit war. Zum Glück neigt sich die Spielsaison dem Ende zu und es ist dann genügend Zeit zur Regeneration.
Gratulation zum Unentschieden. Wenn man mit einer Notmannschaft, die nochmal kurzfristig verändert wurde, spielt ist es ein Erfolg.