Vereinslos: Warum sich Goiginger und Luckeneder bewusst Zeit nehmen
STEINBRUNN. Die beiden Ex-LASK-Profis schwitzen gemeinsam mit anderen vereinslosen Spielern in Steinbrunn.
In Steinbrunn nimmt ein Profiteam Anlauf auf die neue Fußball-Saison, das in keiner Liga spielt: Im "younion-Proficamp" schwitzen Kicker, die (noch) ohne Klub dastehen. Bei der zehnten Auflage sind aktuell die Ex-LASK-Spieler
und am Ball."Super Abläufe, gute Voraussetzungen für die Trainingsarbeit – fast so wie bei einem Verein", sagte Luckeneder über das Projekt der younion-Sportgewerkschaft. Die Einheiten werden von Ex-Lustenau-Trainer
und den Assistenten und geleitet. Luckeneder: "Es macht natürlich viel mehr Spaß als Einzeltraining oder allein die Donaulände entlangzulaufen. Es ist eine gute Möglichkeit, sich fit zu halten."An der körperlichen Leistungsfähigkeit besteht bei Goiginger und Luckeneder kein Zweifel. Goiginger fiel seit vier Jahren, als er nach einem Kreuzbandriss das Comeback gab, nie länger aus. Luckeneder verpasste in den vergangenen fünf Saisonen insgesamt nur fünf Spiele wegen Blessuren. Beide könnten sofort bei einem Klub voll einsteigen, nehmen sich aber bewusst Zeit.
"Ich bin das erste Mal vereinslos", erzählt Luckeneder, dessen Vertrag beim LASK auslief. Der Liebling der schwarz-weißen Fans, der in der Bundesliga auch schon für Altach und Hartberg spielte, nimmt die Situation gelassen an. "Irgendwie war es immer ein Traum, im Ausland zu spielen und eine neue Lebenserfahrung zu machen. Ich bin in einem guten Fußball-Alter, ich bin flexibel, weil ich keine Kinder habe." Während in Österreich praktisch alle Teams mit der Vorbereitung begonnen haben, beginnt die Saison in vielen anderen Ländern später. Durch die EM wird die heiße Transferphase zusätzlich hinausgeschoben. Deswegen hängt Luckeneder ein wenig in der Warteschleife.
Wann er eine Entscheidung trifft? "Je früher, desto besser." Um jeden Preis wird der Innenverteidiger jedenfalls nicht ins Ausland stürmen. Es gilt die gleiche Voraussetzung, die der Rottenegger bei einem Klub aus Österreich stellt: "Ich habe den Anspruch, sportlich auf dem höchsten Niveau zu spielen, das möglich ist."
Kein Schnellschuss bei Goiginger
Im Ausland spielte Goiginger im Frühjahr nach dem Abschied vom LASK. "Sportlich war es natürlich schlecht. So ist der Fußball", erzählt der 31-Jährige über den Abstieg mit Osnabrück aus der zweiten deutschen Bundesliga. "Trotzdem war es eine coole Erfahrung."
Das Training in Steinbrunn dient für ihn nicht nur dazu, sich mit Mannschaftstraining auf eine neue Aufgabe vorzubereiten, sondern sich auch bewusst Zeit zum Nachdenken zu geben, wo er seine Karriere fortsetzen wird. "Das ist eine wichtige Zukunftsentscheidung, bei der ich keinen Schnellschuss machen will." Er hat sich eine Frist gesetzt, wann er sich entscheiden wird. "Ich weiß, dass ich vielen Mannschaften helfen kann", sagt Goiginger.
Luckeneder und Goiginger sind gefragt und haben dadurch Spielraum. Bei anderen Teilnehmern ist die Situation viel schwieriger, der Traumberuf Profifußballer steht auf dem Spiel. "Das merkt man auf dem Platz nicht", erzählt Goiginger. Rund um die Trainings sind aber Zukunftsängste ein Gesprächsthema. Goiginger: "Natürlich versucht man, da Mut zuzusprechen. Das Wichtigste ist, immer positiv zu bleiben."
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