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Vom schlechtesten Unterhaus-Team zur Torfabrik

29. April 2024, 00:04 Uhr
Vom schlechtesten Unterhaus-Team zur Torfabrik
Gute Laune nach dem jüngsten Höhenflug

KREMSMüNSTER. Noch sind die TuS Kremsmünster Ladies Landesliga-Schlusslicht, aber guter Dinge für die Mission Klassenerhalt. Die Formkurve spricht jedenfalls klar für das Team von Trainerin Jennifer Heubusch (34), die im Jänner angetreten ist, um dem schlechtesten Unterhaus-Team Beine zu machen. Und siehe da: Aus dem vor rund zwei Wochen noch sieglosen Punktelieferanten (1 Zähler, 7:50 Goals) ist plötzlich eine Torfabrik geworden. Auf das 4:3 gegen die Union St. Stefan/Waldmark folgte ein imposantes 4:0 bei der SPG Münzkirchen/Taufkirchen.

Dass sechs der acht Treffer auf das Konto von Sarah Marie Nowak (19) – im Herbst noch privat verhindert – gingen, mag spektakulär sein, entlockt Heubusch aber kein Sonderlob: "Es ist eine Teamleistung. Jemand muss ihr ja auch den Ball zuspielen", sagte die Chefin, die nach 13 Jahren in Vorarlberg, davon fünf als Trainerin (u. a. beim FFC Vorderland und im Landesverband), in ihre Welser Heimat zurückgekehrt ist.

Eigentlich wollte Heubusch im Männerbereich weiterarbeiten, Kremsmünster hatte einen Posten für die Reserve ausgeschrieben, für den sie eine Woche zu spät anklopfte. "Aber unsere Frauen haben Bedarf", ließ man sie wissen. Und weil sich Heubusch und das "Mädchen für alles" im Klub, Jennifer Agrill (Spielerin, Assistentin, Sportliche Leiterin) seit dem ersten Trainerlehrgang (übrigens mit 17) kennen, waren die Weichen für die beiden "Jennys" auf der Kommandobrücke gestellt. "Ich konnte ihr den Wunsch nicht abschlagen", gab Heubusch zu. Jetzt will sie gar nicht mehr weg: "Ich habe mich extrem verliebt in das Team. Alle sind lernwillig, sie hängen an meinen Lippen. So etwas hast du im Männerbereich nicht." Mit den jüngsten Siegen kommt auch das Selbstvertrauen, das nach der Hinrunde komplett im Keller war (Reibereien mit Ex-Trainern, fehlende Motivation, Misserfolge). "Beim Fußball sind es bis zum Kinn 50 Prozent, die anderen 50 sind im Kopf", betont Heubusch.

Bis zum letzten Saison-Heimspiel sollten dann auch die neuen Dressen, für die ein Gönner 1200 Euro springen ließ, da sein. Vielleicht rechtzeitig, um den Klassenerhalt zu feiern.

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