Linz-Torhüter empfahl sich beim Teamchef
Handball: Florian Kaiper durfte sich nach der erfolgreichen WM-Qualifikation gegen Georgien als doppelter Gewinner fühlen
Dank des 37:31 am Sonntag in Wien über Georgien (Hinspiel (27:25) haben sich Österreichs Handball-Herren für die im Jänner in Kroatien, Dänemark und Norwegen stattfindende WM-Endrunde qualifiziert.
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Einer, der sich in der Steffl-Arena als zweifacher Gewinner fühlen durfte, war Florian Kaiper. Der HC-Linz-Torhüter hatte bei seinem Nationalteamcomeback nach rund einem Jahr schon in Hälfe eins EM-Held Constantin Möstl vertreten – und hatte mit sechs von 18 abgewehrten Würfen (33 Prozent) gleich eine Empfehlung für weitere Einsätze abgegeben. „Es war ein richtig cooles Erlebnis, vor so einer Kulisse in Wien zu spielen und dann noch auf dem Spielfeld zu stehen und der Mannschaft helfen zu können“, sagte Kaiper.
Der 28-Jährige hatte seine Hochform aus den Meisterschafts-Play-offs, in denen er mit dem HC Linz AG in der am Samstag auswärts beginnenden "Best of 3"-Halbfinalserie auf die Fivers Margareten trifft, eins zu eins in das Nationalteam mitgenommen.
Ganz zur Freude von Ales Pajovic: Der ÖHB-Teamchef wollte eigentlich schon im Hinspiel in Tiflis mehreren Bankspielern die Möglichkeit geben, sich zu zeigen. Wegen des knappen Spielverlaufs hatte der Slowene allerdings wenig Gelegenheit dazu gehabt. "Im Rückspiel konnte ich ihnen etwas mehr Chancen geben, und es hat gut funktioniert", sagte der 45-Jährige, der auch Rückraumspieler Lukas Mahr, Flügel Eric Damböck oder dem bei der EM noch verletzten Franko Lastro Spielzeit gab.
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Die EM in Deutschland sowie die knapp verpasste Olympia-Qualifikation hatten keinen Raum für personelle Experimente geboten. Auch die Zeit bis zur WM sei rar, so Pajovic, weshalb das Rückspiel gegen Georgien eine willkommene Gelegenheit bot, die Breite im ÖHB-Kader zu verbessern.
"Wir haben acht, neun absolute Weltklassespieler. Aber unsere Analyse war, dass auch die Spieler dahinter mehr bringen müssen. Das ist das Ziel, mit dem nun schon begonnen wurde", sagte Patrick Fölser.
Das Resümee des ÖHB-Sportdirektors war nach dem Georgienspiel ein zufriedenes: "Es war kein Abfall zu sehen, es ist kontinuierlich weitergegangen. Das werden wir auch in Zukunft brauchen."
Hört Robert Weber auf?
Mit Robert Weber, der vor der Georgien-Partie für seine Wahl ins EM-All-Star-Team geehrt wurde, und Janko Bozovic würden bei der WM zwei dann 39-Jährige in der Auswahl stehen. "Janko kann uns noch helfen", zeigte sich Pajovic vom Kuwait-Legionär überzeugt. Bei Flügelspieler Weber, in der abgelaufenen Saison Spielertrainer bei Bärnbach/Köflach, liege die Sache etwas anders. "Robert ist noch ein bisschen offen. Er weiß noch nicht, was er in der kommenden Saison macht. Wichtig ist mir, dass er spielt. Wenn er nicht spielt, dann wird es schwer für ihn."
Klarheit könnte es schon Anfang November geben, wenn in der EM-Qualifikation die Auftaktduelle mit der Türkei und der Schweiz anstehen.