Felix Gall: "Ich habe jetzt mehr Freiheiten"
Andalusien war für Österreichs Radstar keine Reise wert, der 25-Jährige fühlt sich trotzdem für die Saison gerüstet
LIENZ. Für Österreichs Sportler des Jahres 2023, Felix Gall, war die Ouvertüre zur neuen Radsaison unverschuldet durchwachsen. Wegen der Auswirkungen von Bauernprotesten fielen vier der fünf Etappen der Andalusien-Rundfahrt ins Wasser, unter dem Strich stand für den Osttiroler ein 14. Platz im fünf Kilometer kurzen Bergauf-Zeitfahren in Alcaudete. Wirklich Aufschlüsse, ob die lange Vorbereitung gefruchtet hat, gibt das nicht.
In den vergangenen sechs Wochen hat Gall, der Königsetappensieger der Tour de France, mit seinen Kollegen aus dem Decathlon-AG2R-Team unter anderem in den Höhen der Sierra Nevada ausgiebig an den Grundlagen gearbeitet.
Der 25-Jährige fühlt sich grundsätzlich bestens gerüstet für die anstehenden Aufgaben, Höhepunkt wird naturgemäß wieder die Tour de France im Juli.
"Die Vorbereitung war richtig gut. Von den Werten her passt alles, es war ein guter Winter. Ich bin besser drauf als im vergangenen Jahr um diese Zeit", sagte Gall: "Ich habe mich auch im Höhentraining sehr gut gefühlt. Ich bin auf jeden Fall schon sehr fit."
Topstars wie Vorjahressieger Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard sind mit ihren Teams zu dem nicht zur World Tour gehörenden ProSeries-Event in Andalusien gar nicht angereist, sie haben es nicht bereut. Mit mehreren der ganz großen Kapazunder misst sich Gall erstmals im März im Rahmen von Paris–Nizza. Danach hat er bis zur Tour noch weitere zwei Einwochen-Rundfahrten eingeplant. Hinzu kommen lediglich zwei Eintagesrennen.
In der Hierarchie ganz oben
Aufgrund seiner Erfolge im Vorjahr mit dem ersten Profi-Sieg bei der Tour de Suisse sowie dem Tour-Coup inklusive Gesamtrang acht ist Gall in der Hierarchie seines Teams ganz oben angelangt.
Er genießt als alleiniger Kapitän bei den jeweiligen Rennen auch das nötige Mitspracherecht, das hat er sich hart erarbeitet. "Ich habe mehr Unterstützung und Freiheiten, und wir haben uns einen super Rennkalender überlegt. Ich weiß jetzt, ich bin der Leader bei diesem und diesem Rennen, dafür muss ich bereit sein und bekomme die volle Unterstützung."
Galls Team hat mit Decathlon nicht nur einen neuen Namenssponsor, sondern mit den konzerneigenen Rädern von Van Rysel auch neues Material. "Der Umstieg war problemlos. Es ist ein super Gesamtpaket. Ich fühle mich sehr wohl auf dem Rad", sagte Gall, der heuer bereits über 4000 Trainingskilometer auf dem neuen Untersatz in den Beinen hat.
Die bisherigen weiß-braunen Trikotfarben gehören ebenfalls der Vergangenheit an, das Team ist jetzt in blau-weiß-schwarzer Bekleidung unterwegs.
Durch die Zugänge um Bruno Armirail und Victor Lafay sollte der Kader an Qualität zugelegt haben. Auch in anderen Bereichen verspürt Gall frischen Wind. "Ich habe das Gefühl, dass wir andere Möglichkeiten und Ressourcen haben. Auch mit den Tests auf der Bahn und im Zeitfahren haben wir schon etwas gemacht."
Sein heuer nicht für die Tour de France vorgesehener Teamkollege Ben O’Connor hat mit dem ersten Saisonsieg für den Rennstall bereits vorgelegt. Der 28-jährige Australier triumphierte bei der Murcia-Rundfahrt. Ohne Zwischenfall.
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