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Ein Bergrennen mit Kultstatus

Von Alexander Zambarloukos, 03. April 2019, 00:04 Uhr
Ein Bergrennen mit Kultstatus
Wolfgang Gammer triumphierte 2015, 2016, 2017 und 2018 beim Bergrennen Landshaag – St. Martin. Bild: OÖN/Binder

LANDSHAAG. Der Motorrad-Klassiker Landshaag – St. Martin feiert sein 40-Jahr-Jubiläum. Wolfgang Gammer könnte sich als Erster zum fünften Mal hintereinander in die Siegerliste eintragen.

"Ich habe nur eine Chance, die muss ich nützen." Wolfgang Gammer (BMW) ist besonders heiß auf die 40. Auflage des Motorrad-Bergrennens Lands-haag – St. Martin am 13. und 14. April. Der 38-jährige Grieskirchner hat viermal in Folge den "Klassiker" gewonnen, mit einem fünften Streich würde er den legendären Karl Truchsess überflügeln. Letzterer ist zwar mit acht Siegen der Rekord-Champion, fünf Erfolge hintereinander sind aber auch dem Steirer nicht gelungen.

Es ist schon was wert, in den Landshaag-Annalen aufzuscheinen. Das hat aber nichts mit dem Preisgeld zu tun, das mit 180 Euro pro Klassensieg bescheiden, aber immer noch höher als bei fast allen anderen Bergeuropameisterschaftsläufen ausfällt. In Italien etwa wird kein Cent ausgeschüttet. Hier in Oberösterreich bringt zumindest der Streckenrekord einen "Tausender", der bei adäquatem Wetter (die Prognose ist rosig) antastbar ist. Die Bestmarke hält Andreas Gangl (Suzuki), der die 3620 Meter – umgarnt von Bäumen, Leitplanken und Strohballen – im Jahr 2016 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 186,3 km/h hinaufgebrettert ist. Seine Top-Zeit? 1:09,940 Minuten.

"Mein Tacho hört bei 299 auf"

Nach dem sogenannten "Hauseck" erreichen die Favoriten, zu denen neben Gammer und Gangl auch Thomas Berghammer (Suzuki), Christian Wiesinger-Mayr (BMW), Manuel Schleindlhuber (BMW) und der Italiener Stefano Bonetti (BMW) gehören, Spitzen jenseits der 300 km/h. "Mein Tacho hört bei 299 auf, es werden dann schon 303, 304 oder 305 sein", sagt Gammer.

Landshaag ist aber mehr als der schnellste Berg im EM-Zirkus oder ein Wettstreit unter rund 300 abenteuerlustigen Benzinbrüdern in 19 Klassen. "Die Teilnehmer haben den Kick, die Zuschauer die Faszination und auch wunderbare Einblicke ins Fahrerlager", hebt Markus Altenstrasser (MSC Rottenegg), der seit 2010 als Organisationschef das Zepter schwingt, das spezielle Flair hervor.

"Ich gehöre hier zum Inventar"

Vor einem Jahr pilgerten 14.000 Fans zum Rennen. Die Veranstaltung ist gewachsen und hat mittlerweile Kultstatus. Einer weiß das wie kein anderer: Toni Rechberger. Der 59-jährige Bauingenieur und zweifache Landshaag-Sieger war schon bei der Premiere am 22. April 1979 mit von der Partie gewesen. Nur zweimal fehlte der Suzuki-Fahrer wegen eines Asien-Aufenthalts. Klar, dass das Programmheft der ersten Auflage Bestandteil seiner umfangreichen Sammlung von Andenken ist. "Ich gehöre hier quasi schon zum Inventar", schmunzelt Rechberger, der das mitbringt, was es hier unbedingt braucht: Erfahrung.

"Der Berg verzeiht weniger Fehler als eine Rundstrecke", warnt Altenstrasser die zahlreichen Debütanten. Der Landshaag-Klassiker hat sich längst weit über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen. Und das ist die wohl größte Auszeichnung.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos
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