Formel 1: Norris gewann Saisonfinale in Abu Dhabi
ABU DHABI. Lando Norris hat McLaren mit einem Sieg beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi den Titel in der Konstrukteurs-WM beschert.
Der Engländer hielt beim vierten Grand-Prix-Triumph seiner Karriere die Ferraris von Carlos Sainz und Charles Leclerc auf Distanz - ausreichend für sein Team, um den neunten Konstrukteurs-Titel seiner Geschichte zu fixieren, den ersten seit 1998. Weltmeister Max Verstappen wurde im Red Bull nach einer frühen Kollision samt Strafe nur Sechster.
Mit neun Titeln in der Team-WM zog McLaren in der ewigen Bestenliste als Nummer zwei hinter Ferrari (16) mit dem britischen Rivalen Williams gleich, der schon lange nicht mehr ganz vorne mithalten kann. Auch McLaren hat schwierige Jahre hinter sich. Den Traditionsrennstall aus Woking plagten im Corona-Jahr 2020 existenzielle finanzielle Sorgen. Mit einem jungen Fahrerduo gelang unter Führung von Geschäftsführer Zak Brown und Teamchef Andrea Stella die Renaissance.
Sechs Rennen haben Norris und Oscar Piastri in dieser Saison gewonnen - ihre jeweils ersten in der Königsklasse. Einzig Vierfach-Weltmeister Verstappen (9 Saisonsiege) war außer Reichweite und verhinderte den ersten Fahrer-Titel für McLaren seit 2008. Norris machte sich vor dem aus der letzten Reihe gestarteten Leclerc zum Vizeweltmeister und hielt auch dem Druck der beiden Ferraris stand, als er die Kohlen im Kampf um die Konstrukteurs-WM nach einem unverschuldeten Rückfall von Piastri alleine aus dem Feuer holen musste.
Verstappen am Start zu optimistisch
Verstappen ging aggressiv in die erste Kurve - und räumte den neben Pole-Mann Norris aus der ersten Reihe gestarteten Piastri von der Strecke. "Das Manöver eines Weltmeisters", kommentierte der McLaren-Pilot, der ans Ende des Feldes gespült wurde, schnippisch. Verstappen erhielt von den Stewards eine Zehn-Sekunden-Strafe. Nachdem er sie abgesessen hatte, fragte der Niederländer am Funk: "Hätten wir nicht um 20 Sekunden bitten können? Dumme Idioten." In Zeiten des Fluchverbotes für Fahrer dürfte das ein Nachspiel haben. Piastri holte als Zehnter noch einen Punkt.
Lewis Hamilton fuhr zum Abschied von Mercedes ein starkes Rennen, arbeitete sich nach einem völlig verpatzten Qualifying auf Platz vier nach vorne. In der letzten Runde quetschte sich der Rekordweltmeister, der nach zwölf Jahren und sechs Fahrer-WM-Titeln mit Mercedes kommende Saison bei Ferrari anheuert, mit einem sehenswerten Manöver sogar noch an seinem Teamkollegen George Russell vorbei.
Verstappens Stallgefährte Sergio Perez drehte sich nach einer Berührung von Valtteri Bottas und musste den Boliden in seinem womöglich letzten Rennen für Red Bull bereits in der zweiten Runde abstellen. Bottas fuhr zum Abschluss seiner F1-Karriere dann auch noch Kevin Magnussen ins Auto und schied aus. Magnussen verabschiedete sich mit der schnellsten Rennrunde, aber außerhalb der Punkteränge aus der Königsklasse. Dort landete auch der Australier Jack Doohan bei seiner GP-Premiere für Alpine.
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