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Black-Wings-Krise: Für Freunschlag sind drei Varianten möglich

Von Alexander Zambarloukos, 27. März 2020, 16:17 Uhr
Black-Wings-Präsident Peter Freunschlag Bild: gepa

Im OÖN-Gespräch erläutert der EHC-Linz-Präsident, wie sich die Zukunft des Vereins seiner Ansicht nach gestalten könnte

Peter Freunschlag ist sauer. „Ich versuche, das Beste für den Verein herauszuholen, aber die Berichterstattung der OÖNachrichten schadet dabei massiv. Ich finde, dass sie sehr einseitig ist“, mokiert sich der 54-jährige Black-Wings-Präsident, der nach einem Streit mit den Eishockey-Vorstandskollegen die Personalie Christian Perthaler betreffend ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist.

An einen freiwilligen Rückzug denkt der Unternehmer trotz verstärkten Gegenwinds von Seiten diverser Geldgeber und mächtiger Säulen des Vereins (auch mit politischem Background) vorerst nicht. „Die Black Wings haben 280 Sponsoren. Wieviele haben sich jetzt gemeldet, dass sie nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wollen? Drei?“, sagt Freunschlag: „Ich habe auch sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Die geben mir in dieser schwierigen Situation Kraft.“

Wie geht‘s jetzt weiter? Aus seiner Perspektive gibt es drei mögliche Szenarien:

Variante „Black Wings neu“

„Ich habe einen Entwurf vorgestellt, in dem ich darauf hingewiesen habe, den Verein öffnen und demokratisieren zu wollen. Es soll alles offen gelegt und auf breitere Beine gestellt werden. Wenn sich Vorstandskollegen - und die finde ich - mit mir die Haftung teilen, kann ich dann natürlich auch überstimmt werden, das ist überhaupt keine Frage und ganz normal“, sagt Freunschlag. „Für dieses Konzept habe ich auch zwei neue Sponsoren an der Angel. Es wird gerade ausgearbeitet, da sind auch Anwälte involviert. Wir brauchen Zeit, um gewisse Dinge zu korrigieren. Das würde eine richtig schöne Geschichte werden, aber die negative Presse tut weh“, erläutert der Präsident, der darüber in absehbarer Zeit - je nach Corona-Lage - abstimmen lassen würde.

Stimmberechtigt sind die Mitglieder. „Weniger als 20“, sagt Freunschlag. Die Namensliste sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Sollten die Mitglieder dem Vorschlag zustimmen, würde Freunschlag an der Spitze des Klubs bleiben. Dann wohl nur mit neuem Vorstand, „die transportierten Halbwahrheiten haben die Fronten verhärtet“, spricht Freunschlag sein unterkühltes Verhältnis zur Opposition, die aus den Vizepräsidenten Karl Egger, Peter Zauner und Peter Matausch besteht, an.

Wäre so ein Modell „Black Wings neu“ auch ohne Linz AG und Haupt- und Namenssponsor LIWEST möglich? „Das würde es erschweren, das wäre ein Riesenposten. Aber ich erinnere an die Vergangenheit, an 2005, als ich nach dem Konkurs gekommen bin. Vor allem nach dem ersten Jahr war es ganz schwierig, aber wir sind auch mit 1,5 bis 2 Millionen über die Runden gekommen. Jetzt sind es 4,5 Millionen. Aber natürlich will keiner, dass es eine Schmalspurvariante wird.“

Und wie sieht es mit der Eishallennutzung aus, wenn die Linz AG als Partner abspränge: „Die Arena kann man ja mieten.“

Variante Abwahl

Sollte sich in der Generalversammlung keine Mehrheit für die Liste Freunschlag finden und/oder eine Gegenbewegung größeren Anklang finden, „dann kann es sein, dass ich abgewählt werde“.

Variante Geordnete Übergabe

„Wenn jemand kommt, der mich entlastet, bin ich der Erste, der eine geordnete Übergabe macht“, sagte Freunschlag im OÖN-Interview am Montag. Daran ändert sich nichts. Es gibt aber zwei Bedingungen, die aus der Sicht des amtierenden Präsidenten erfüllt werden müssten: „Ich bin jetzt 14 Jahre im Verein. Ich fände es nur fair, dass ich das, was ich - abgesehen von Sponsorleistungen - in den Verein gesteckt habe, abgegolten bekomme.“ Wieviel das ist, verrät Freunschlag nicht.

Und: Er will wissen, wer dem Verein in Zukunft vorstehen würde: „Ich brauche keinen Showpräsidenten, sondern einen, der mit Herz dabei ist und hart für den Verein arbeitet. So wie ich das gemacht habe. Alles ist bei mir zusammengelaufen, jede Rechnung geht über meinen Tisch. Ich mache das ehrenamtlich, verwende Zeit, schaue, dass es rennt.“

Um in der Play-off-Sprache zu sprechen: Spiel 7 geht in die Verlängerung. Wir sind gespannt, wie es mit dem EHC LIWEST Black Wings Linz weitergeht.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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4  Kommentare
4  Kommentare
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nachrichter (495 Kommentare)
am 31.03.2020 17:38

Irgendwann ist einfach gut. Und die Chuzpe (='Dreistigkeit') etwas abgegolten haben zu wollen - kommentiere ich nur noch mit: 'Geht's noch????'

@madgreg: übersetzt sagt der ehrenamtliche Präsident, dass er jetzt im Nachhinein Kohle haben will. Ich glaub es regnet wo.... rein....

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kpader (11.508 Kommentare)
am 28.03.2020 04:47

Nie mehr wieder OÖ. Versicherung, solange Stockinger in Amt und Würden ist. Politischer Nutznießer!

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madgreg (41 Kommentare)
am 28.03.2020 04:37

Was ich nicht verstehe im letzten Absatz ist die Wortkombination "abgegolten - ehrenamtlich"?

Kann mir das jemand erklären? 🤔

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aufrecht1962 (877 Kommentare)
am 27.03.2020 19:01

Ein wunderbarer Verein mit ca 300 Spielern im Alter von 5-40, rd. 100 Betreuern (Trainer, freiwillige Betreuer, Eltern beim Kuchenverkauf etc.) rd.. 250 Sponsoren, rd. 4800 Zuschauern in der Halle, hat sich keine ICH-AG mit weniger als 20 stimmberechtigten in einem Verein verdient, wo der Herr Präsident nicht einmal grüßen kann! (auch Großsponsoren werden links liegen gelassen)
Weder Sponsoren noch Spieler haben Mitspracherechte und sind deshalb nicht in bester Laune, wenn Ihr Name fällt!
Sie hatten jahrelang Zeit, alle mit ins Boot zu nehmen!
Die Black Wings sind nicht Sie, sondern die über 5000 vorgenannten!

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